Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Donnerstag, 13. September 2018

Urlaub- Hunedoara, Bran und Sibiu am 10.07.2014

Das Wetter blieb zunächst trübe, klarte dann aber immer mehr auf. Wir verließen Drobeta und machten uns auf den Weg nach Sibiu, diverse Abstecher inklusive. Da ich nur der Chauffeur, Uta aber die Frau am Baedeker war, habe ich mir die Klöster nicht alle gemerkt, die wir uns ansahen. Das oben im Bild zu sehende lag jedenfalls in den Bergen an einem steilen Berghang, was man hier gerade nicht sehen kann. Natürlich war die Kirche alt und es gab Wandmalereien, ringsumher fand aber lebendiges Klosterleben statt. Für mich, dem alte Kirchen immer noch wesentlich Museen sind, ist der Widerspruch immer wieder frappierend.

Sehr schön ein Kloster, das wir nicht gesucht, das uns aber gefunden hatte. Es lag mal eben so am Straßenrand und der Baedeker schwieg dazu. Solche Architektur (Bild zwei) soll nicht erwähnenswert sein? Merkwürdig...

Dann zweigten wir ab nach Hunedoara, der Stammburg des bedeutenden ungarischen Königs Matthias Corvinus, dessen Titulatur in Rumänien meist auf "Corvinus Rex" reduziert wird. Das ist zwar nicht falsch, vermeidet aber die Nennung des Fakts, dass heutige Kerngebiete Rumäniens jahrhundertelang (und auch noch nach Gründung des Staates Rumänien) zu Ungarn gehörte. Klar. Okkupation! ;-) Aber ich will hier nicht über Geschichtsbilder philosophieren...   

Bevor wir die Burg erreichten, faszinierten Uta die Zigeunerpaläste, die - wie immer - im Rohbau am Straßenrand standen. (Bild drei) Geld müssen die Sippen ja haben, die sich solche Witzbuden leisten können, dennoch werden die nie fertig, weil man andernfalls Steuern zahlen müsste. Und die gönnt so ein freier Zigeuner dem Staat, der nicht seiner ist, nun mal nicht. Diese Völkchen (im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind die Gruppen kein Volk und sehen sich auch nicht so, akzeptieren aber meist die Bezeichnung "Zigeuner" als Oberbegriff) sind wirklich merkwürdig, schwer zu verstehen und wirklich auch "unerforscht". Ich habe nun schon so viele Bücher darüber gelesen und habe daraus nur gelernt, dass wir weder begreifen noch wissen, worin der Kern des "Zigeunerlebens" besteht... 

Dann aber Hunedoara! Was für eine gotische Feste! Ich dachte, alles wäre rekonstruiert und ein bisschen hingekitscht. Innen sah man dann, dass dieser Eindruck täuscht. Alles echt und nur sacht in Stand gesetzt. Und durchaus mächtig (Bild vier), was man von anderen Burgen in Ungarn selbst nicht sagen kann. In den riesigen Sälen innen Rüstungen, Fahnen, ein Prunkbett usw. Muss man gesehen haben, auch wenn zu sozialistischen Zeiten lieblose Industriebauten rings um das Areal errichtet wurden. Es war (und ist) eben nur ein Monument der ungarischen Geschichte. Was interessierte das die Quasi- Römer? Dafür wird nun wenigstens etwas getan, um die Burg zu erhalten und touristisch zu erschließen. Gut so. Den internationalen Souvenir- Kitsch made in China muss man halt hinnehmen.

Nach Sibiu ging es dann auf einem befahrbaren Teilstück der Autobahn (Bild unten), die später einmal von der ungarischen Grenze bis Bukarest führen soll, aber immer noch über weite Strecken nicht fertig ist. Freilich wird gebaut. Von Sibiu selbst sahen wir dann noch nicht so viel. Wir waren was essen und liefen erst einmal planlos durch die Oberstadt. Nicht schlimm, denn wir wollten hier ein paar Tage bleiben.




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