Relativ früh am Morgen fuhren wir los, da der Weg weit und die Stadt Cluj sicher groß sein würde. Zunächst holten wir Alexandru ab, der uns nach Leipzig begleiten wollte. Unterwegs kamen wir durch Bistrita, das ich nicht empfohlen hatte, aber wegen der Notwendigkeit, etwas zu Mittag zu essen, eine unumgängliche Station sein würde. Die Überraschung war groß! Nicht nur, dass das älteste Haus der Stadt in neuem Glanz erstrahlte (Bild oben), nein, das verschlafene Nest, in dem bisher noch nie was los war, zeigte sich von seiner aufgeweckten Sommer- Seite und ergo voller Cafés und Bars mit Freisitzen usw. (Bild zwei) Allerdings mussten wir Restaurants suchen. So viel Geld, es in ein Lokal zum Essen zu tragen, haben die Leute dann wohl doch nicht. Wir fanden eine Traditionsgaststätte und konnten Uta glücklich machen: Endlich gab es Sarmale, das Nationalgericht, das den üblichen Touristenrestaurants wohl zu poplig war. Na ja, eigentlich sind es ja nur mit Gehacktem gefüllte Krautwickel, die in Polen "gołąbki" und in Russland bzw. der Ukraine "golubtsi" heißen. ;-) Aber sie haben ihr geschmeckt. Was will man mehr?
Wir erreichten Cluj/ Kronstadt am frühen Abend und verzichteten zunächst auf das Abendessen, um noch etwas von der Stadt zu sehen. Das Hotel befand sich unweit des zentralen Platzes mit Kirche und Denkmal von "Matthias Corvinus Rex", wie dort so richtig wie unvollständig geschrieben steht. (Bild drei) Aber das habe ich schon bemäkelt.
Die Stadt macht zunächst einen Timisoara ähnlichen Eindruck, d.h. die Architektur ist großbürgerlich repräsentativ. Natürlich fehlt auch die "Inbesitznahme" durch die rumänische Symbolik nicht. Entsprechend der Größe der umgebenden Architektur - gegenüber steht die wohlproportionierte Philharmonie - musste es also noch größer und mithin bombastisch sein, was allein die Inkorporation glaubhaft (?) vermittel kann. Und nun müssen die armen Klausenburger mit diesem scheußlichen Platz mit Denkmal und (orthodoxer) Kathedrale (Bild vier) leben. :-(
Die wirklichen Altstadtteile liegen etwas abseits und wir dachten, das wäre es schon gewesen. (Bild fünf) Dort nämlich kann man einen Rest der Stadtmauer sehen, die allerdings komplett in die spätere Bebauung aus dem 19. Jahrhundert "integriert" ist. Kurz, sie passt dorthin wie das Schillerhaus in Leipzig in die Restbebauung der Straße dort. ;-)
Aber das war es dann doch noch nicht. Mit Einbruch der Dunkelheit fanden wir das historische Kneipenviertel genau gegenüber von unserem Hotel! Wir hätten nur durch einen Durchgang gehen müssen und wären da gewesen. Egal. Dort sieht man, wofür Cluj bei Studienanwärtern aus ganz Rumänien begehrt ist. Kneipen, Bars, Musikbars, die bis spät in die Nacht aufhaben usw. usf. (Letztes Bild) Wir fanden auch was Nettes zum Essen und Wein trinken und ließen uns den Abend gefallen. Alexandru hatte sich verabschiedet, weil er seinen Kumpel Moldovan treffen und mit ihm den Abend verbringen wollte. Morgens kam er aber frisch und strahlend zum Frühstück. Alles gut!
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Samstag, 22. September 2018
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