Timisoara fiel am Morgen regelrecht ins (Regen)Wasser. Unterwegs ebenfalls Regen, Regen, Regen. Aber die Landschaft war zunächst ohnehin nicht berauschend. Dann allerdings stieg die Straße zur Donau hinab und dort wurde es sehr schön. Leider kann man das wegen des schlechten Wetters auf den Bildern nicht wirklich sehen und wir hatten natürlich viel weniger davon, als ich bei der Planung des Urlaubs gehofft hatte. Und dann fanden wir auch noch den Decebal nicht, der als Europas größtes Felsenmonument gilt. Das müsste doch groß genug sein!
So fuhren wir zunächst am "Eisernen Tor" vorbei zum Hotel nach Drobeta. Der Staudamm selbst beeindruckte mich nicht so sehr, eher schon der Donaudurchbruch "als solcher". (Bild zwei) Ein kurzer Rundgang durch die Stadt, auf der Suche nach etwas Essbarem, zeigte, dass wir dort wenig verpassen. Immerhin gibt es ein prächtiges Theater. (Bild drei) Das Essen in der einzigen sichtbaren Kneipe war dennoch gut und der Regen ließ etwas nach. Also noch mal los und den Decebal gesucht. Wir fanden ihn dann etwas abseits der Hauptstraße. (Bild oben) Wie kann man bloß den Stolz einer Nation auf die Niederlage eines (aus Sicht der Römer) Halb- Barbaren gegen Trajan gründen, bloß weil der die Daker als "ältere Brüder" bezeichnet haben soll? Auf das "älter" geht dann auch der Wahn zurück, Rumänen hätten Rom gegründet (um das etwas zu überspitzen). Jedenfalls findet sich in jeder größeren Stadt an prominenter Stelle eine Kopie der Kapitolinischen Wölfin, die an diese Großtat erinnern soll. Geht's noch? Weil da sprachhistorisch noch was nachweisbar sein soll, behaupten die Verfechter der Kontinuitätsthese, dass Rumänien also seit mehr als 2000 Jahren Bestand hatte und damit das älteste europäische Volk sei. Gut. Ceausescu war paranoid. Klar. Aber kann man das nicht langsam mal erkennen und ändern? Der Entwurf jüngerer Historiker aus Cluj für ein neues Geschichtslehrbuch wurde jedenfalls in Bucarest abgebügelt. Politiker sind also doch die besseren Historiker, was stimmen mag, da sie - wie oft zu sehen - in der Tat "ewiggestrig" sind!
Abends verstärkte sich der Regen wieder, was aber nicht so schlimm war, weil Uta die Übertragung der Fußball- WM sehen wollte, was dann auch geschah. Am anderen Tag stellten wir fest, dass es noch eine interessante Festung (Bild unten) zu sehen gibt, die einst die Donau- Enge vor den Türken schützen sollte. Spannend fand ich, dass die Römer just an der Stelle eine Brücke über die Donau errichtet hatten, deren Reste bei Niedrigwasser noch zu sehen sein sollen. Di Jungs hatten wirklich was drauf! ;-)
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Donnerstag, 13. September 2018
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen