Die Altstadt von Sigisoara ist klein und ziemlich romantisch. Die geografischen Gegebenheiten verhinderten zumindest eine Ausweitung der Wehranlagen, da die überbaute Erhebung bereits zweistufig gesichert und damit die Randlagen erreicht waren. Über der Altstadt erhebt sich nämlich noch ein Berg, auf dem sich die alte Schule, eine Kirche nebst Friedhof und eben Wehranlagen befinden. (Bild eins) Hinauf gelangt man über eine überdachte Treppe, die besonders die Schulkinder schützen sollte- steht dort geschrieben. Auf dem Bild oben befindet sie sich am Ende der Straße.
Besonders wichtig ist natürlich auch in Sigisoara der Marktplatz, an dem repräsentativen Bauten stehen. (Bild zwei) Der Weg von der Unterstadt dorthin führt durch den Stadtturm (Stundturm) mit der Stundenuhr. Diese Uhr ist ähnlich der in Prag mit einem aufwändigen Figuren- Schmuck versehen. Die Figuren erscheinen allerdings nicht nur zu den vollen Stunden, sondern in einem das Jahr übergreifenden Wechsel. Da passte ein Minutenwerk nicht ins Konzept, weshalb nur volle Stunden angezeigt werden.
Etwas abseits vom Markt, aber immerhin auf der repräsentativen Zufahrt vom Stundturm dorthin gelegen, findet sich das Geburtshaus des "Dracula" Vlad Tepes. (Bild drei) Heute beherbergt es eine urige Kneipe- wie könnte es anders sein? Der "Dracula- Wein" sieht allerdings besser aus als er schmeckt.
Von Sigisoara aus wollten wir bis Piatra Neamt und dort übernachten. Der Weg führte durch das Land der Szekler, einer ungarischen Minderheit, die sich von den Nationalungarn durch Herkommen und Tradition abhebt. Reich sind diese Leute allerdings nicht gewesen. Die Dörfer sind zwar gepflegt und voller Blumen, aber doch sehr sehr dürftig. (Bild vier)
Aber dann kam die Sensation (für mich)! Ich wusste, dass wir am Roten See vorbei fahren würden, dessen Landschaft mir ans Herz gelegt worden war. Ich kannte auch Bilder von Exkursionen der Schüler dorthin. Trotzdem erwartete ich nichts Sensationelles, denn von der anderen Seite war ich schon bis fast dorthin vorgedrungen und daher wusste ich um die schöne Gebirgsgegend, die es so auch woanders gibt. Aber, was sol ich sagen? Es war mein "Sinaia"- Tal! ;-) So kann sich die Erinnerung täuschen. Oder auch wieder nicht, denn das Tal, das wir auf der engen Straße durchquerten, entsprach genau meinen Vorstellungen. (Vorletztes Bild) Nur, dass es eben nicht bei Sinaia, sondern in einem typischen Karstgebirge gelegen ist! (Letztes Bild) Man bekommt das übrigens nur von dieser Seite aus zu sehen. Aus Richtung Suceava reicht es eben nicht, bis Bicaz und zu den Seen dort vorzudringen.
Nun war ich wirklich befriedigt. "Mein Tal" existiert also! Piatra Neamt haben wir dann passiert, ohne noch einmal anzuhalten. Uta wollte nicht noch einmal "nur" übernachten und in der Tat sind es von dort nur noch zwei Stunden bis Suceava. Wir fuhren also durch, gingen essen und einkaufen und verlebten ansonsten einen ruhigen Abend in meiner Wohnung. Am anderen Tag waren Stadtgang, Wäsche waschen und eine Einladung zum Abendessen bei Tanases angesagt. Davon hier nichts weiter, da Suceava schon oft genug an dieser Stelle erwähnt wurde. Nur, dass Lillis Tiramisu wieder einmal Extra- Klasse war, sei ausdrücklich erwähnt!
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