Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 27. April 2013

Kojsov. Wanderung zum Turniska

Unterwegs waren die üblichen Verdächtigen: Meike, Friedrich und ich. Friedrich hatte den Rundweg um Kojsov herum herausgesucht und ins Schwarze getroffen. Ein schöner Weg und für uns Untrainierte als Einstieg in die gemeinsame "Saison" durchaus geeignet.

Zunächst ging es zur Folkmarska Skala, einer interessanten Felsformation an einem Berggipfel. Wir stiegen jedoch nicht ganz hinauf, sondern ließen den Berg links liegen. Allerdings folgte dem noch relativ geruhsamen Aufstieg dann doch ein etwas steileres Teilstück, das uns sicher auf 700- 800m oder höher brachte. Oben angekommen legten wir eine Rast ein und bewunderten zunächst die immer noch vorhandenen Schnee- Wächten auf einer Waldlichtung und dann das schöne Bergpanorama (Bild oben).

Weiter ging es einen Kammweg entlang, der sich dann langsam wieder in Richtung Tal wand. Doch ehe wir am Grund ankamen, versperrte uns plötzlich eine den Dovbush- Felsen in der Ukraine verblüffend ähnliche Felsformation den Weg. Plötzlich wimmelte es von Menschen, man sah Mädchen ein Biwak auflösen (Bild zwei), und mir schwante, dass hier ein Kletterparadies vor uns liegt. Und so war es auch. Vom Gipfel einer Wand, die man von hinten begehen konnte, bot sich wieder ein phantastischer Anblick. (Bild drei)

Dann die Überraschung. Wie am Dovbush- Felsen auch hier eine Höhle! Aber anders als im Areal der Räuberburg war diese wie ein Durchgang gestaltet und erwies sich hinter dem schmalen Einstieg (Bild vier) als überaus geräumig. (Bild fünf) Hinten an dem steil aufragenden Fels sieht man einen Kletterer. In der Höhle schwelte ein Feuer und auch rings um den Kletterfelsen rauchte es. Leider blieb uns der "normale" Abstieg um den Berg verwehrt, weil unser Kynophobiker sich standhaft weigerte, den Weg an einem irish Setter vorbei zu nehmen. ;-) Der Abstieg durchs Unterholz gelang trotzdem und wir fanden sogar unseren Weg wieder. Pfandfinder ist der Kollege eben doch!

 Der Spaß wiederholte sich ein zweites Mal am Ufer eines lieblichen Baches, der sich durch das Tal in Richtung Kojsov schlängelte. (Bild sechs) Im Prinzip konnten wir das Auto schon sehen, als der Kollege allein seinen Umweg antrat. Meike probierte derweil das Kneipsche Prinzip im kalten Bergwasser.

Übrigens bekamen wir nicht heraus, was die anderen Besucher des Tals dort suchten. Es herrschte reger Autoverkehr auf der kleinen Straße und wir sahen dem Bach gegenüber einen Parkplatz mit einer erklecklichen Anzahl von Karossen, deren Besitzer definitiv nicht zum Klettern da waren. Es muss also noch eine Attraktion geben und ich habe schon beschlossen, das demnächst mal mit dem Fahrrad zu erkunden. Man soll von dort in 3 Wanderstunden nach Zlata Idka kommen. Das wäre also eine weitere Variante für einen Rundweg über Velky Folkmar und Kojsov nach Slata Idka und von dort wieder zurück nach Kosice. Mal sehen, ob es klappt.

Freitag, 26. April 2013

Roma- Siedlungen als "Höhepunkt"?

Von 10.30 Uhr bis 18.30 Uhr war ich unterwegs. 127 km habe ich nun in den Beinen. Margecany war nichts Neues. Krompachy war nicht so spannend. Auf Höhe von Kluknava sah ich den Waldbrand (Bild oben). Was die Feuerwehr da tat (oder nicht tat), erschloss sich mir nicht. Sie wirtschaftete weit unterhalb und seitwärts vom Brand und es ging irgendwie nix los. Es war aber auch nur ein Löschzug. Ob der was hätte ausrichten können? Egal.

In Kluknava fand sich ein viereckiger mit vier Türmen versehener Burgbau, der außen gerade renoviert wird, innen aber ein modernes Hotel enthält. Das sah gut aus. (Bild zwei von oben)

Außerhalb der Siedlung in einem Bergtal ansteigend eine Roma- Favela der übelsten Art. Schon in Krompachy hatte ich einen ganzen Straßenzug an den Schienen "bewundern" können. (Bild drei von oben)

Dann von Kluknava nach Vitaz und Hrabkov. Die Landschaft lieblich mit nur sanft ansteigenden Bergen. Interessant die Formation auf Bild sechs (kann man nicht verschieben- Scheiß!!! Programm!); in der Mitte befindet sich eine Höhle. In Dolina dann wieder - weit außerhalb - eine Roma- Siedlung. (Bild vier und fünf von oben) Wie haben diese Leute bloß den Winter überlebt? Viele Häuser hatten zwar ein Dach, aber dieses stand über einem nach oben offenen Raum. Also es fehlten die Giebelwände. Überleben durch Zusammenrücken am Feuer? Übel. Überhaupt: Ein Leben als bloßes Überleben mitten in Europa. Welche Vorstellungen haben solche Menschen von Zukunft? Haben sie überhaupt Träume oder Hoffnungen? Weist irgendetwas in dieser Lebensform über das kreatürliche Weiterexistieren hinaus? Es lohnt nicht, politisch korrektes Kauderwelsch zu brabbeln und Mitleid zu heucheln. Das nützt alles gar nichts. Hier müssen Konzepte her, die mehr enthalten, als den Neubau von Sozialsiedlungen für immer noch Arbeitslose, die als erstes die neuen Türen und Armaturen verhöhern und in Alkohol umsetzen. Ohne Perspektiven vor allem für die jungen Leute, ohne sie bei ihren Träumen zu packen oder ohne solche Träume erst einmal zu entwicklen und ihnen Realität zu geben, wird sich nichts ändern. Auch das ewige Rumreiten auf Schuld- Fragen bringt nix. Es gibt abgesehen von dem Genozid im Dritten Reich keine "Schuld", die sich sinnvoll benennen lässt. Es gibt nun einmal in "unserem", also dem hier seit 1990 "neuen" System kapitalistisch- verwertbarer Sekundärtugenden keinen Platz für Leute, die sich diesen "Tugenden" verweigern. Aber es gibt auch wenig Grund, diese Verweigerung zu romantisieren. Wir sind immerhin reich genug, um uns die Integration was kosten zu lassen, vielleicht eine Weile lang auch das Absehen von "Nützlichkeitserwägungen". Das allerdings wird schlecht gehen, solange die Umwelt sich "arm" fühlt und es gemessen am westeuropäischen Standard auch ist. Die Slowaken werden "Geschenke an Zigeuner" nicht hin nehmen, solange es ihnen selbst nicht besser geht. Da stellt sich schon die Frage, ob das Problem innerhalb des Systems, in dem es gelöst werden müsste, lösbar ist. Und doch muss es gelöst werden und Ideen müssen her. So kann es nicht mehr weiter gehen. Hier wächst eine Paria- Gesellschaft von Millionen Menschen heran. Indien mitten in Europa! Es ist an der Zeit, das zu skandalisieren! 

Weiter fahrend (Bild sieben von oben) durch sanfte Täler und über nicht allzu hohe Bergketten kam ich fast in Maly Saris raus und hatte es nun nicht mehr weit bis Presov. Aber das hätte bedeutet, Autobahn zu fahren. Also bin ich über Kojatice und ein paar Landwege bis Rokycany zurück in Richtung Kysak. Dieses Mal habe ich sogar die richtige Abfahrt erwischt. Man muss an der Kreuzung mit den wundervoll blühenden... - ja, ich weiß, das sollte man wissen -, also an diesen gelben Dingern (Bild acht) vorbei bergab fahren, dann kommt man an der Umgehungsstraße dort raus, wo man gleich wieder mit einem fiesen Anstieg gequält wird. Aber von da aus sind es nur noch 19 km bis nach Hause. Ich war doch ein bisschen froh, als ich das Heim erreichte. Das Rad nach oben schleppen machte keinen Spaß mehr ;-) Aber das ist schon vergessen! 

(Klar, das "Bild- Loch" im Blog lässt sich auch nicht schließen! Ich würde umziehen, wenn ich hier nicht schon so eine "feste Adresse" hätte!)

Sonntag, 21. April 2013

Presov- Haniska- Kvasna voda

Wandertag war angesagt und ich war auch dabei. Wirklich! Das Bild oben zeigt mich in gewohnt unprofessioneller Wanderausrüstung. Meike sei Dank- sie hat's fotografiert ;-)

Wo das war? Meike hatte Vorschlagsrecht und wegen der Tauwetterlage in größeren Höhen einfach eine Strecke rund um Presov bestimmt. Das war gut so, denn beide waren wir aus der Übung und bei der Luftknappheit sind maximale Höhen von 461m ganz ok ;-) Jedenfalls führte uns der Weg zunächst bis zum Ortsteil Haniska, wo wir das auf einem Berg gelegene und weithin sichtbare Denkmal des ostslowakischen Bauernaufstandes in Augenschein nahmen. Ich kannte es bisher nur von den Vorbeifahrten auf der Autobahn. 1938 errichtet spiegelt es halt den Stil der Zeit wieder. Die Ikonografie hätte auch aus sozialistischen Zeiten sein können. (Bild oben).

Dann kamen sanfte Anstiege auf hellen Wegen durch dürre Bergwäldchen (Bild zwei von oben) - sehr schön das grüne Gras und die Blümlein überall. Romantisch? An der gepriesenen Mineralquelle "kvasna voda" (sehr eisenhaltig, rostrot) fand sich jedenfalls ein Schild "Kein Trinkwasser". Irgendwie ein Stilbruch. Vielleicht also nicht romantisch, aber eine schöne entspannende Tour.

Vorbei an kleinen "Urstromtälern" (Bild drei von oben), in deren Pfützengewässern am Wegrand die kundige Meike Froschlaich und Laichketten von Kröten fand (ich hatte bisher nie auf so etwas geachtet und es also seit meinem Bio- Unterricht mit Frau Puppe nicht mehr gesehen!), kamen wir zu manch schönem Ausblick. (Bild unten) Allerdings vergaßen wir, die Karte zu norden, weshalb ich nicht weiß, auf welche Bergkette wir schauten. Aber das kriegen wir raus und vielleicht wird es ja das nächste Wanderziel. Ein schöner Tag jedenfalls bei Temperaturen um 16 Grad und Sonnenschein.



Freitag, 19. April 2013

Ruzin- Velky Folkmar- Mala Lodyna - Vozarska

Schönes Wetter: Sachen packen- Fotos machen ;-) Über Bela Kosicka und Ruzin zum Folkmar (921m Passhöhe) bis Margecany. Alles bekannt. In Margecany bin ich aber dieses Mal so abgebogen, dass mich der Weg zum Stausee zurück bringen musste. Also dem dem bei Margecany schon aufgestauten Hornad nach bis zu der Stelle, wo er den Zufluss zum Stausee bildet. (Bild oben: Hornad bei Margecany) Ziemlich üble stehende braune Brühe mit viel viel schwimmendem Müll da drin...

Zunächst ging es entlang der Eisenbahnstrecke und ich begriff, was das für ein "See" ist, den man von der Bahn aus sieht. Leider sind auch die Ufer von Plastikmüll aller Art unschön gesäumt. Ich habe nur eine der weniger spektakulären Stellen überhaupt ins Bild bekommen! Bisher sah ich so etwas nur am Oberlauf der Theiss in der Ukraine und dachte, das sei typisch für eben dieses Land. Aber Menschen sind überall Schweine. Es ist einfach nur entsetzlich! (Bild zwei)

Dort, wo die Bahn in den Tunnel fährt, fand sich auch eine vermutlich alte Untertunnelung für Pferdewagen und PKW. Nass, dunkel und kalt! Aber ich bin durch. Danach ging es immer sanft bergauf bis zu der Stelle, da man auf der anderen Seite quasi parallel zu meinem üblichen Weg über dem Stausee dahin fährt. Allerdings ist es so etwas wie ein Höhenweg. Ich kam also ins Schwitzen, hatte aber doch Zeit die fantastischen Panoramen zu bewundern.


Irgendwann traf ich auf Datschen- und ehemalige Feriensiedungen. Dahinter ging es bergab zum Stausee. (Bild drei) Ich fuhr bis zur Brücke hinter der Staumauer und überquerte diese, bog also vor Mala Lodyna auf die andere Seite ab. Nun war es diese "andere Seite", die ich noch nie besucht hatte. Auch dort zunächst Datschen. (Bild vier) Der Forstweg den Berg hinauf war gut in Schuss und so kam ich eigentlich gut vorwärts. Allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon 50 km und drei längere Aufstiege in den Knochen. Es sollte nicht besser werden! Bis zum Vozarska (ca. 700m) ging es fast 20 km pausenlos bergauf. :-( Am Wegrand immerhin eine nette, in Form eines Häuschens gestaltete Quelle mit sehr sehr  wohlschmeckendem Wasser ;-) (Bild fünf) 

Der Ausblick war immer wieder fantastisch. (Bild sechs) Allerdings war hier "oben" von den 21 Grad in Kosice nichts mehr zu spüren. Stattdessen wehte es eisig von den Schneewächten (Bild sieben) und das Schmelzwasser ließ den Weg matschig und rutschig werden. Durch das aufgequollene Erdreich fahrend hatte ich das Gefühl, als wenn jemand mich ermatteten Pedalritter auch noch am Hinterrad festhält. Das wurde zunehmend ein bisschen ätzend und so war ich froh, endlich auf den Hinweis "Bela Kosicka 45 min" zu stoßen. Mit dem Rad also nur noch 20 min und so war es auch.

Ich fuhr also nur noch die Strecke "rückwärts", die ich sonst in Richtung Ruzin zu bewältigen habe. Noch mal 7 km ziemlich heftig bergan, dann 15 km mit ca. 40 km/h den Berg runter. Das war schön ;-)

Lustig fand ich immerhin die unzähligen Figuren, die der tauende Schnee am Wegrand bildete. Der "Dreispitz" (Bild unten) hatte es mir besonders angetan. Aber es gelang nicht, die fallenden Tropfen auf's Bild zu bannen. Meine Kamera gibt das einfach nicht her. Schade :-(

Alles in allem war ich nach 7,5 h und 90,44 km wieder zu Hause. Dort angekommen fiel mir die Decke auf den Kopf und ich merkte erst jetzt, welche "Nebenwirkungen" absolute Einsamkeit auch noch hat. Neben dem schönen Gefühl, ganz allein und jenseits aller Zivilisation zu sein, fehlt es am Ende doch an den Menschen. So ließ ich den schönen Tag in einer Pizzeria ausklingen, denn komischerweise hatte ich das, was ich sonst eigentlich nie habe: Lust auf Pizza! :-) Und sie hat sogar geschmeckt...









Montag, 15. April 2013

Ruzin II.




Nix Neues. Prüfungen an der Opatovska. Weiter keine Verpflichtungen, da morgen an der Trebisovska auch noch mal Prüfungen sind. Die Protokolle, Themenblätter etc. kann man abends machen ;-) Also los auf's Rad und wieder mal ein bisschen trainiert...

Naja, nicht zu viel. Ich wollte mal wieder ein paar Bilder machen, obwohl der Stausee des Hornad nun wirklich schon oft hier zu sehen war. Aber immerhin habe ich heute die Perspektiven gewählt, die noch nicht ganz so häufig dran waren...

Zum Beispiel habe ich im letzten Jahr angesichts des oberen Teils, dort also, wo deutlich sichtbar ein Zulauf ist, immer über den niedrigen Wasserstand geklagt. (Bild oben) Vorgestern war der Füllstand gut; ich wunderte mich, warum so viel Wasser abgelassen wird. Heute wurde mir klar, dass die Leute am Stauwerk ihr Handwerk verstehen. Das Becken ist randvoll (Zweites Bild, Blickrichtung zum Hornad, der aus dem slowakischen Paradies kommt) und es wird so viel abgelassen, dass unterhalb der Staumauer der Hornad leicht über die Ufer tritt. Es müssen immer noch Tauwassermassen zu Tal strömen!

Das dritte Bild von oben zeigt das Staubecken kurz vor der ersten  Staumauer, die sozusagen "um die Ecke" liegt. Wirklich ein grandioser Anblick! Dasselbe lässt sich vom unteren Bild sagen, auf dem das untere Staubecken zu sehen ist. Danach wird aus dem Hornad wieder ein (derzeit reißender, sonst eher beschaulicher) Fluss.

Bestzeiten sind also nicht zu vermelden, weil sie nicht Absicht waren. Nach drei Stunden und sechsundvierzig Minuten war ich wieder "daheeme" ;-)



Sonntag, 14. April 2013

Presov- Solivar

Dieses Wochenende also wieder Presov. Meike hatte eingeladen, sich die Stadtführung durch Solivar (Salzburg) anzusehen und danach ein bisschen zu wandern. Als treuer Übersetzer war Ludo wieder mit von der Partie. Leider war das Wetter nicht so toll; zwischendurch regnete es. Die Wanderung fiel daher aus und wurde durch einen Spaziergang ersetzt. Aber der Reihe nach...
Die Führung durch Solivar, bis Ende des 19. Jahrhunderts selbstständig, heutige Stadtteil von Presov, begann in der klassizistischen Kirche des Ortsteils. Hammer und Schlegel deuteten schon darauf hin, dass hier Bergleute die Gemeinde stellten. Aber auch sonst sind die Zeugnisse des Salzbergbaus, der hier über 200 Jahre lang (seit dem 16. Jahrhundert) betrieben wurde, unübersehbar. Angelegt wurde der Schacht "Leopold" von Schwaben, so heißt bis heute dieser Teil der Siedlung. (šváby - wie im Polnischen nicht gerade ein Kosewort - bedeutet im Slowakischen auch "Schabe"!) Leider ist das der Kirche gegenüber liegende Hauptgebäude der Schachtanlage heute Runine (Bild oben). Dafür ist das hinter der Kirche gelegene Göpelwerk (Bild zwei von oben) noch gut in Schuss und heute Teil des technischen Museums.  

Unsere Führung ging dann zur St.- Rochus- Kapelle. Ebenfalls klassizistischer Bauart ist sie nicht eben etwas Besonderes. Der Vorgängerbau befand sich immerhin noch auf der zweiten Ebene des Schachtes, der aber im 18. Jahrhundert geflutet wurde. Seither gewann man das Salz mit Hilfe des schon benannten Göpelwerks aus der Sole. Unter der Grasnarbe der Kapelle befinden sich die Massengräber der Toten der letzten Pest- Epedemie (Mitte des 19. Jahrhunderts!).

Den Abschluss bildete die Besteigung des Signalturms, von dem aus zur Arbeit gerufen und Todesfälle verkündet wurden. (Bild drei von oben) Interessant, dass man - weil die Glocken des Turmes der Sage nach über Ostern in Rom weilen sollen - in eben der Zeit mit einer Ratsche Signale gab. Ein funktionsfähiges Exemplar war zu bestaunen. (Viertes Bild von oben) 

Wie immer bestaunten die Deutschen auch die Behausung einer Roma- Sippe unterhalb des Turms. Das völlig verkommene Gelände mit dem baufälligen Haus, dessen Dach teilweise eingestürzt ist, liegt inmitten einer propperen Siedlung, in der wohl jedes Haus von mindestens einem scharfen Hund bewacht wird. Merkwürdig fand ich den Gegensatz des Lebens auf einer (selbst angelegten) Müllkippe zu der demonstrativ zur Schau gestellten Reinlichkeit, was Teppiche und Wäsche anlangt. (Bild zwei von unten) Wohl noch nie habe ich eine Roma- Siedlung gesehen, in der nicht alle (?) Teppiche von den Stangen hingen...

Von der Siedlung aus hat man einen schönen Blick auf die Berge rund um Presov. (Bild unten) Wir genossen das Panorama, gingen nach Abschluss der Führung noch ein bisschen spazieren, um dann den Tag bei Knoblauchsuppe und Bierbrauerteller ausklingen zu lassen. Ja, ausklingen: Jetzt muss ich ins Bett ;-)




Samstag, 13. April 2013

Radtour die Erste

Ist das ein gutes Gefühl, so total müde und abgeschlagen in seiner Küche zu sitzen und nicht mal Lust zu haben, die Schuhe auszuziehen ;-) ... Der Saisonstart mit dem Drahtesel ist gelungen! Auf dem alten Rundweg über Kosicka Bela - Ruzin - Kysak zurück nach Kosice brauchte ich 3 h 26 min und also nicht einmal eine halbe Stunde länger als sonst. Dafür bin ich kaputter als normalerweise. Klar. Aber so sehr nun auch wieder nicht. Ich habe es wirklich nicht übertrieben. (Das für alle mitlesenden Verwandten!) Jetzt, nach dem Duschen, geht es schon wieder und ich freue mich auf ein helles Blondes heute abend in einer der vielen hiesigen Bierkneipen. Friedrich will unbedingt eine neue ausprobieren. Warum nicht? Ok, Bilder schenke ich mir. Sowieso hatte ich keine Kamera mit, was wegen der 2 Regengüsse, die mich total durchweichten, auch gut war. Die Fotos sind ja eh bekannt. Vielleicht gibt es morgen welche. Ich fahre nach Presov, um an einer Stadtführung teilzunehmen.

Donnerstag, 11. April 2013

Prüfungen und Geburtstag in Michalovce

Am 10. 04. war Prüfungstag DSD I in Michalovce. Wie immer war alles gut vorbereitet und wir hätten gleich beginnen können. Da aber drei Schülerinnen erkrankungsbedingt fehlten, gab es die Möglichkeit für ein zweites Frühstück. Und was für ein Frühstück! Lieblingskollegin Sascha hatte in stundenlanger mühevoller Kleinarbeit ein wirkliches Kunstwerk von "salziger Torte" (wie man hier sagt) gechaffen! Vier Stunden hat sie an den Mäuschen aus Eiern, den Röschen aus Salami und Schinken, dem Unterbau aus diversen Lagen verschiedener Brotsorten mit Käse, Wurst usw. gearbeitet! (Bild oben) Wie das im aufgeschnittenen Zustand aussieht, zeigt das mittlere Bild. Wie es schmeckt, kann kein Bid zeigen. Aber der geneigte Leser möge mir glauben: Es schmeckt ;-)

Die Überraschung perfekt machten meine beiden anderen Kolleginnen, die einen zünftigen Palinka resp. ein köstliches Mittagessen (zum Aufwärmen) für den wahrscheinlich etwas verhungert aussehenden Germanen bereit hielten. ;-)

Was zu Essen brachten auch die Schülerinnen und Schüler der II.g: Eine Torte mit dem Schriftzug "Frank" und mit einer lichterloh brennenden Kerze. Das hatte schon fast ukrainisches Format! Auf den Kuhhandel, "dafür gehen Sie mit uns in der nächsten Woche ins Cafe, ja?, werde ich wohl eingehen. ;-) Danke jedenfalls!


Sonntag, 7. April 2013

Kosice Zoo

Das Foto oben zeigt die malerische Lage des Zoos in den Bergen außerhalb von Kosice (ca. 9 km vom Stadtzentrum und etwa 4 km von der Stadtgrenze entfernt). L'ubka (Schülerin der Abiturklasse und "meine" Beste im DSD C1) hat das Motiv nicht gefallen, weil es zeigt, dass hier nicht eben der modernste Zoo Europas vorzustellen ist. Aber einer der am schönsten gelegenen bestimmt. Es lohnt sich ganz gewiss, im Frühjahr/ Sommer noch einmal hierher zu kommen.

Neben überkommenen Gehegen, die sicher oft anspruchslos und zu klein dimensioniert sind, um "artgerecht" genannt werden zu können (vor allem die kleinen Terrarien!), gibt es großzügige Freigehege für Lamas, Bisons, ungarisches Steppenvieh usw. Sie passen sich gut in die Landschaft ein und sind so naturnah, dass man sich vorstellen kann, Meister Petz (gerade aus dem Winterschlaf erwacht- wird nun endlich Frühling?) gefällt's. ;-) Jedenfalls spielte die Bärin, ihr Partner war nicht weit weg, ziemlich vergnügt mit dem abgebrochenen Ast (Bild Mitte) Schade, dass den beiden prächtigen Löwen im Eingangsbereich nichts Vergleichbares gegönnt ist...

Apropos L'ubka: Welche kleine Krise diese junge talentierte Frau auch immer dazu bewogen hat, einen Nachmittag mit ihrem Lehrer zu verbringen...- Danke! ;-)


Mieses Wetter in Uzhorod

Über Ostern verschlug es mich mal wieder kurz nach Uzhorod. Werde in der nächsten Zeit vermutlich öfter da sein, denn immer mehr Kollegen "buchen" mich hier als Reiseführer in den exotischen Osten. ;-) Exotisch? Naja, die Gehwege zeigten bei dem nassen Wetter die bekannten Schwächen und die "Neu"(?)- Bauten rings um das Hotel "Zakarpatiya" (Bild unten) sind auch nichts für gelernte West- Augen, die überall "Ghetto" vermuten, wo standardisierter Wohnungsbau einst ohne Wasser und sanitäre Anlagen hausenden Medizinern, Ingenieuren, Arbeitern und Büroangestellten erträgliche Wohnbedingungen und mithin einen deutlichen Aufschwung an Lebensqualität brachte. Ob die neue Kirche (Bild oben) das auch leisten kann? Aber sei's wie es sei. Die Altstadt von Uzhorod bietet ein paar (wenige) passable Kneipen, dazu den Bischofssitz und die Burg mit ethnogarischem Museum. Sonst ist "tote Hose". Man gehe in den "mexikanischen" Pub "Cactus" mit Live- Musik am Wochenende oder ins "Fanfan", wenn es etwas feinere Speisen und Wein sein sollen. Sehr empfehlenswert das japanische Restaurant hinter dem o.g. Hotel und die "Chocolaterie" mit Lviver Schoko- Spezialitäten und guten Kaffees auf der Altstadtseite des Flusses (erster Block unterhalb der Brücke). Ach ja, Cafes gibt es außer dem genannten jede Menge. Und alle sind gut.