Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 26. Januar 2013

Bardejov kupele

Heute mit Meike Besuch in Bardejov kupele, wo Freund und Kollege Ludo sich erholt. Der hatte, Universallexikon, das er ist, vorab schon mal verkündet, dass neben der zweiten Frau von Napoleon und Kaiserin Sissi, die einst dort weilten, nun auch er dortselbst sich aufhält. Mal sehen, ob eine Dozentur in Presov sowie die allerdings beeindruckende Zahl von Rezensionen, Übersetzungen, Rundfunkt- und Fernseharbeiten sowie Theaterzuarbeiten für eine Bronzeplatte reichen. Meike meinte lakonisch, es dauere sicher noch 40 Jahre, bis sein Genie entdeckt und gewürdigt wird ;-) Nun ja...

Immerhin kennt ihn Hinz und Kunz und er kennt die auch. So kamen wir kostenlos in den örtlichen Skansen, welcher der älteste seiner Art in der Slowakei sein soll, weil - natürlich - die Frau am Einlass einst bei ihm Deutsch als Fremdsprache lernte. Anzusehen sind griechisch- katholische Holzkirchen und Häuser der ruthenischen Minderheit. Ich war also "zu Hause" und fand alles so wie in der Ukraine. Sogar der blassblaue Farbanstrich der Kleinbauern- Häuser (Bilder oben und zweites Bild von unten) kam mir irgendwie bekannt vor. Noch nicht gesehen hatte ich allerdings eine Bohreinrichtung, mit der man seit dem 16. (?) Jahrhundert Baumstämme zu Wasserleitungen verarbeiten konnte und dies noch bis in unser Jahrhundert hinein getan hat. (Bild mitte)


Ansonsten gibt es ein kleines Ensemble historischer Hotels und Kurgebäude, die von einigen Sozial- und Hotelbauten nicht ganz geglückter "sozialistischer Moderne" eingefasst sind. In der Mitte thront "Sissi". (Bild unten) Außer dem Kurgelände mit den Heilwasserbrunnen laden Wanderwege zu ausgedehnten Spaziergängen in die sanfte Bergwelt ringsherum ein. Bis Badejov/ Bartenfeld sollen es 50min Fußweg sein- so Ludo. Darauf verzichteten wir allerdings, denn bei minus 5 Grad war uns nach dem Besuch im Skansen eher wie Mittagessen oder Kaffee trinken. Ersteres gelang in einem nicht eben nobel eingerichteten Restaurant mit traditionellen Speisen, die der Küche aber ein gutes Zeugnis ausstellten. Das Zweite bekamen wir im Hotel. Was will man also mehr? Für verwöhnte und anspruchsvolle Kurgäste ist das Angebot dennoch etwas dürftig. Schade.


Freitag, 25. Januar 2013

Lesefuchslandesfinale in Bratislava

Am heutigen Vormittag trafen sich in Bratislava die von ihren Schulen ausgewählten "Lesefüchse", das meint die Gewinner des gleichnamigen Projekts an ihren Einrichtungen. Insgesamt nahmen 10 Schülerinnen und Schüler teil und zeigten vor allem eine beeindruckende sprachliche Leistung. Vorzustellen waren zwei Bücher. Zuerst Inhaltsangabe und dann die Begründung der eigenen Meinung zum Buch. Später war diese gegen die Meinungen der anderen zu verteidigen, potentielle Käufer sollten zum Kauf animiert werden usw. In drei Gruppen stareten die Teilnehmerinnen gegeneinander und in einem Finaldurchgang wurde die Siegerin (Miriam- Bild oben vorne links) gekürt. Sie fährt im April nach Riga, wo das internationale Finale stattfindet. Vom GPH Michalovce war Victoria Hebbeckerova (zweites Bild rechts) dabei. Sie belegte den zweiten Platz und wird im August nach Hameln zu einem Sprach- und Landeskundekurs fahren. Das hat ihren Lehrer, also mich, natürlich gefreut. Dennoch gibt es auch Wermutstropfen. Die Art der Buchpräsentation (nicht den Schülern anzulasten) verrät deutlich die Art der Literaturvermittlung an slowakischen Schulen: Es wird nacherzählt und man kennt die Farbe des Kleides der dritten Nebenfigur, dringt aber kaum zum Problem, zur Machart, zur Struktur, zu Schlüsselszenen und der Frage nach dem "Warum und Wozu?" vor. Schade. Trotzdem haben alle Beteiligte heute ein großes Potential offenbart. Man müsste nur noch... Ja, aber wer hat schon noch Zeit für Literatur? Die Chemielehrerin ruft schon...

Ein Botschafter an der Schule

Am 20. 01. besuchte Botschafter Dr. Axel Hartmann das Gymnasium Trebisovska 12. So richtig "Eindruck" machte er aber nicht. Irgendwie zu freundlich, irgendwie zu unspektakulär. Er kam doch wirklich zu Fuß die lange Treppe vor unserer Schule hoch und hatte seinen Wagen unten stehen lassen. Wenig beeindruckend für Schülerinnen und Lehrerinnen, die von "hohen Herren" doch erwarten, dass sie quasi "hoch zu Ross" daher kommen. Naja. Zu alledem passte der "kleine Bahnhof"- kruzer Schulrundgang (Bild unten mit Jaro, L'ubka und Lucia- rechts Direktor Buday und meine "kleine Chefin" Marika Kronova), kurzes Gespräch mit DSD- Absolventinnen und Schülern und dann small talk beim Schulleiter. Immerhin war der Geschenkeaustausch lustig. Dr. Hartmann zelebrierte ihn mit L'ubka Demska (Bild oben) wie einen diplomatischen Akt. Während in der einen Tüte zwei Bilder von Kosice drin waren, enthielt die andere Karten, Statistik- Bücher und Gummibärchen für alle (leider ein Jahr über dem Verfallsdatum). Nach zwei Stunden war der Besuch wieder zu Ende.



Freitag, 11. Januar 2013

Rückfahrt nach Kosice

Weihnachten zu Hause ist schön. Was sonst? Leider habe ich allerdings keines der väterlichen Trainingsgeräte zerstört (vgl. den vorherigen Post) - weil ich sie einfach nicht benutzte. Der "Schwimmring" lässt grüßen... Nach einem schönen Läufchen in Leipzig unterblieb auch das- die Lunge wollte es nicht und ich wurde in den letzten Leipziger Tagen das Gefühl nicht los, hier ist "der Wurm drin". Und nun bin ich denn auch (schon wieder) krank geworden und schreibe diesen Blog- Beitrag nach ausgiebigem Schwitzen im Krankenbett :-( Das "Gespenst" davon verfolgte mich seit der langen Autofahrt über Polen, an der Tatra (Bild oben und Bild zwei) vorbei, nach Kosice. Ich denke, ich habe mir den Rest im Hotel geholt. Es zog doch mächtig kalt ins Zimmer hinein, ehe die zuschaltbare Klimaanlage für angenehme Temperaturen sorgte. Sei's drum, die Vorsichtsmaßnahmen während der Arbeitswoche haben nichts genützt. Ich huste trocken vor mich hin und tue nun alles, damit die Sekrete sich lösen. Dazu gehört auch der Verzicht auf die Trainingsstunde auf dem neuen Rollentrainer für's eigene Rad, der einfach genial ist!

Egal. Die Rückreise war sonst angenehm. Nur "oben" auf slowakischer Seite waren die Straßen etwas verschneit und trotz des Streuguts etwas glatt. Dafür war der Blick umso schöner. Die Verkehrs- Sicherheits- Apostel mögen mir verzeihen, dass ich die Bilder aus dem (langsam) fahrenden Wagen aufgenommen habe. Für Fotofans erklärt das die mangelnde Qualität ;-) Aber es war einfach schön und als die Silhouette der Burg in Stary Lubovna (drittes Bild von unten) in seltener Klarheit über dem Bergrücken auftauchte, musste ich den 12fach- Zoom meiner neuen Kamera einfach ausprobieren. Anhalten war dort jedenfalls so wenig möglich wie in Sabinov, von dessen einstiger Größe das imposante (und unverständlicherweise) völlig heruntergekommene Renaissance- Gebäude (altes Rathaus?) in der Angermitte zeugt. (Zweites Bild von unten)

Wegen der sehr klaren Winterluft war auch der Burgberg Saris sehr schön zu sehen. (Bild unten) Der Schnee hatte sich hier allerdings schon verflüchtigt. Mittlerweile ist er heftig zurück gekommen und überall liegen mehrere Zentimeter und mehr Neuschnee. Ski und Rodel gut und ich liege im Bett :-( Naja, so ist das eben manchmal. Ohnehin ist das Überstehen der kommenden Prüfungswoche wichtiger. DSD II Mündliche Kommunikation am Montag an der Opatovska, Dienstag, Mittwoch und Freitag an der Trebisovska und Mittwoch in Michalovce, wo auch noch ein "Lesefuchs"* zu betreuen ist. 

* Lesefuchs- Projekt der ZfA, eine Art Debattierwettbewerb über Bücher