Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Mittwoch, 27. Oktober 2021

Orhieul Vechi

Das Wetter spielte mit. Strahlender Sonnenschein und 12 Grad- es fühlte sich wärmer an. Beste Voraussetzungen also für einen Ausflug mit den Kolleginnen. Ich hatte mir Orheiul Vechi gewünscht, weil die Internetfotos interessant aussahen und ich dort noch nicht war. Die Kolleginnen fanden es gut, weil sie a) gerne da sind und es b) ein gutes Restaurant gäbe. Also sind wir um 10.00 Uhr los...

Was die Kolleginnen besonders genossen, war, mal ohne Kinder zu reisen. Sonst sind sie natürlich immer mit Schulklassen bzw. mit Schülerdelegationen aus Deutschland hier. Ich fand das auch ok, denn mitten in der Woche und jenseits der Sommerferien war es ruhig und leer in Moldawiens vielleicht populärstem Ausflugsziel.

Zuerst besichtigten wir Kavernen in dem Bogen des Raut, der hier zum Dnistr/ Nistru fließt. (Bild oben) Aliona meinte, da gäbe es Einsiedler- Höhlen, aber das ist Legende. Was man sieht, sind eindeutig Überbleibsel industrieller Steinblockgewinnung. Vielleicht ist man damals auf archäologische Reste gestoßen, aber davon ist nichts mehr übrig. Trotzdem eindrucksvoll, zumal ich zum ersten Mal in dem Muschelkalksandstein nicht nur Abdrücke, sondern wirkliche Muscheln mit bloßem Auge sah. Man kann sich vorstellen, welchen Eindruck das auf Menschen früherer Generationen machte, die von Erdgeschichte keine Ahnung hatten. So also sah die Sintflut aus! ;-)

Dann sind wir zu einem Kloster hoch über dem tief eingeschnittenen Flusstal gewandert. Kloster und Kirche sind aus dem 19. oder gar 20. Jahrhundert, also nichts Besonderes. Aber etwas unterhalb befindet sich ein wirkliches Höhlenkloster, dessen Altarraum man ebenso besichtigen kann wie die in den Stein geschlagenen ehemaligen Mönchszellen. Ein Austritt zum Fluss hin bietet einen grandiosen Ausblick. (Bild zwei - die Tür) Natürlich ist alles nicht TÜV- gerecht und ich fragte mich, wann wohl der oder die erste ein Selfie machende Person beim Rückschritt die Felsen hinab in den Fluss stürzt. Ist aber noch nicht passiert, wie der diensthabende Mönch zu berichten wusste.

Dann sind wir ins Dorf abgestiegen, wo es wirklich noch "echte" moldauische Dorfhäuser zu sehen gibt. (Bild drei) Neben einem, das nun Museum ist, kann man auch ein typisches "Altenteil" besichtigen. (Bild vier) Ich fand, das muss im Winter kalt gewesen sein- trotz Ofen!

Auch die Dorfstraße (Bild fünf) ist nicht eben typisch, weil die Zeit hier stehen geblieben scheint. Keine Gasleitungen, Wasser aus dem Ziehbrunnen usw. So "mittelalterlich" sieht es nicht mehr überall aus. Dafür ist die alte Dorfstruktur als quasi Straßendorf noch gut erkennbar. Das sieht einfach schöner aus, als die zusammengewürfelten und regellosen Häuserhaufen, die man hier sonst "Dorf" nennt.

Auch kann man den alten Bauern einen wachen Sinn für Proportionen und Schönheit nicht absprechen. Es gab im Dorf viele Häuser wie das in Bild sechs gezeigte. Viele davon älter, also kleiner, ähnlich dem Museum, aber bewohnt. Alle waren sorgfältig in hellblau, grün oder weiß getüncht und boten eine romantischen Anblick. Allerdings auch so romantisch, dass man da nicht wirklich wohnen möchte.

Das Essen war übrigens rustikal, aber preiswert und sehr lecker! Dafür habe ich mich von den Kolleginnen gern einladen lassen, die dieses Mal unbedingt für mich zahlen wollten und denen der Ausflug sichtlich gut getan hat. Ein schöner Tag.

Dienstag, 26. Oktober 2021

Herbst

In Moldawien ist der Notstand ausgerufen, um die Gasversorgung sichern zu können. Russland hat die Preise verdreifacht und pocht zudem auf Zahlung ausstehender Beiträge inkl. Vertragsstrafen, sonst dreht es den Hahn zu. Hilfe kommt aus der Ukraine, die Gas liefert und nicht mal Geld will. Moldawien kann später der Gas zurück liefern. Das alles passiert natürlich, weil Moldawien nun - wie vom "Westen" gewünscht -  eine "prowestliche" Regierung hat. Aber wenn sich die EU das schon wünscht, wo ist dann die fällige Hilfe? Sei's drum: Ich sitze jedenfalls immer noch in der Kälte, obwohl seit Sonntag "Winter befohlen" sein sollte. Immerhin ist es draußen zwar auch kalt, aber schön. Es ist Herbst, wie der Blick aus meinem Fenster zeigt. Bin ein bisschen wehmütig, weil nun wohl die letzten schönen Sonnentage anbrechen. Bald ist Zeitumstellung und es wird wieder früh duster...
 

Samstag, 23. Oktober 2021

23-10-2021 Covid-negativ

Nun habe ich die 5-6 Tage Inkubationszeit hinter mir, die seit der Autofahrt mit Kathrin und Florica vergangen sind. Das Ergebnis des dritten Schnelltests ist negativ. Das war's dann wohl...

Ansonsten gab es ein paar Unsicherheiten rund um das Verfahren, was zu tun sei, wenn jemand einen solchen Kontakt mit positiv getesteten Personen hatte. Zuerst kamen Angela und ich überein, dass sie mir einen Termin für einen PCR- Test in einer privaten Klinik um die Ecke macht. Aber das klappte dann nicht wirklich problemlos. In der Schule gab es Unruhe, weil die Kolleg/innen meine Teilgruppen bzw. Klassen nun mit unterrichten mussten. Kurzerhand entschied die Schulleiterin, ich sollte mir den Schnelltest besorgen, dessen Ergebnis dann entscheidet. Und so sind wir verblieben. Nach dem negativen Ergebnis bin ich wieder in die Schule und habe ab der dritten Stunde wieder unterrichtet. Überhaupt ist es interessant zu sehen, wie die regierungsamtlichen Vorgaben immer wieder unterlaufen werden. Ob man geimpft sei, das haben Restaurants und Geschäfte ungefähr zwei oder drei Tage kontrolliert. Dann reichte die einfache Auskunft auf Nachfrage. Jetzt fragt schon niemand mehr und es gibt kaum noch sichtbare Einschränkungen. Nur manche Restaurants haben wieder die Hälfte der Tische abgesperrt. Und die "Herbstferien" in den Schulen wurden um zwei Tage verlängert: Statt wie geplant erst ab Mittwoch haben wir nun die ganze Woche frei. Aber die beiden Tage sind an den kommenden Wochenenden nachzuarbeiten. Die Diskussion um 14 Tage Ferien mit Nacharbeit ist Gott sei Dank vom Tisch (vorerst)... 

Donnerstag, 21. Oktober 2021

Energiesparen

Seit einer Woche habe ich geschätzte 25- 27 Grad in der Schule, die endlich (!) geheizt wird. Warum nur gleich so warm? Überall im Schulgebäude sind die Fenster geöffnet, weil man es sonst nicht aushält. Regulieren kann man natürlich nichts...

Anders die Lage in den an das kommunale Wärmenetz angeschlossenen Wohnungen. In der Mittags"hitze", die draußen immerhin noch 16 Grad erreichte, zeigt mein Thermometer schon eine Kaltzeit an. Natürlich fallen die Temperaturen zum Abend noch weiter und in meinem Schlafzimmer, wo ich bei geöffnetem Fenster schlafe, ist es gar nicht kuschelig, wenn ich mein Bett verlasse. Nun ja, so härtet man sich halt ab. Nur meine Kids betrifft das wohl nicht. In manchen Klassen fehlen 2-3 Schüler/innen wegen Covid und mindestens  noch einmal so viele sind erkältet. Die Verwaltung hat reagiert und die kommende Woche zu "Ferien" erklärt. Schön. Allerdings müssen wir die Tage dann an den kommenden Sonnabenden wieder raus arbeiten. Bisher hatte ich also an 5 Tagen bis 16:00 Uhr - künftig werde ich dann an 6 Tagen bis 16:00 Uhr in der Schule sitzen. Das geht an die Substanz. Mein Zucker lässt grüßen...  
 

16.10.2021-Ausflug nach Vartely und Cricova

Ich hatte Kathrin angeboten, sie und ihre Mutter ein bisschen in die Gegend zu fahren, wenn sie das wollen. Sie wollten und ich schlug Cricova vor, weil man als Tourist - egal, ob ich es nun schön finde, oder nicht - diese moldawische Weltsensation gesehen haben muss. Zuvor fuhren wir aber nach Chateau Vartely, dessen Küche ich in guter Erinnerung hatte. Nicht zu Unrecht, wie sich zeigen sollte...

Aber erst einmal hatten Mutter und Tochter Spaß wie die Kinder. (Bild oben) Auch das Gelände, das in herbstlichen Farben glühte, gefiel den beiden ausnehmend gut. (Bild Mitte) Klar, man kann sich eine Familienparty in einem der Häuser gut vorstellen, zumal - wie schon angedeutet - die Versorgung aus Küche und Weinkeller exzellent ist. Wir hatten danach Gelegenheit, die Auswahl der Weine zum Essen ausgiebig zu loben... 

Dann Cricova, wo wir erst einmal eine Stunde auf die nächste Führung warten mussten. Dann der übliche "Rundflug" im Touri- Gefährt durch die kilometerlangen Gänge der "nationalen Weinreserve". Wozu man die wohl braucht? Mich beschlich jedenfalls wieder das Gefühl, dass niemand diese Verschwendung von Platz und Weitläufigkeit angelegt hat, um ein paar Hektoliter Wein für den Fall aufzubewahren, dass man sich vor dem nahenden Atomtod noch einen antrinken will. (Bild unten) Ich denke, das Ganze war als militärische (Produktions?)Anlage geplant, ein Plan, der dann wohl fallengelassen wurde. Was machen mit so einem Monster- Tunnelsystem? Gut, Wein einlagern, wenn man davon schon solche Mengen hat. Allerdings ist das nur eine Vermutung. Den Guides ist nichts zu entlocken, was nicht ihrem auswendig gelernten Führungsprogramm entspringt. Übrigens gerieten Mutter und Tochter ins Streiten. Die rumänisch sozialisierte Florica fand das alles sehr spannend; Kathrin als sozialisierte West- Deutsche fand das Pathos unerträglich und das ganze Drunherum so ätzend wie ich. Macht nix. Der Tag klang im "Torro" aus. Am nächsten Morgen rief Kathrin an: Mutter und Tochter (die schon im Auto kräftig gehustet und geschnieft hatten, aber - beide geimpft - an eine Erkältung dachten, sind covid- positiv. Einen Moment lang hat mich das doch beunruhigt, aber heute - 5 Tage später - habe ich noch keine Symptome...

 

14.10.2021 - Tag der Stadt Chisinau

Der Tag der Stadt war schulfrei, aber ich hatte - wie immer in den letzten Wochen - zu korrigieren und war froh, ein paar Arbeiten "am Stück" erledigen zu können. Dennoch wollte ich mir das Ereignis nicht ganz entgehen lassen und brach ein bisschen früher zu meiner Verabredung mit Kathrin und ihrer Mutter auf. 

Um die Volksmusike und das Volkstanzgehüpfe - ich hatte es zuletzt in Bernder erlebt - bin ich auf diese Weise wohl herum gekommen. Gegen 17.00 Uhr jedenfalls war die Stadt zwar voller Menschen, aber los war nix. Lediglich um die Kirche im Stadtzentrum (Bild oben) gab es ein paar Stände mit Landesprodukten, Eis und Gebäck. Es wurde freilich lebhaft gekauft. 

Mein Hoffnungen auf ein kleines nettes Souvenir oder Geschenk zu Weihnachten zerschlug sich jedoch schnell im Angesicht des Angebots. (Bild unten) Die ausgestellten Schinken und Schnitzarbeiten würden höchstens zu Helmut passen, der sie übermalen und hübsch verfremdet zu "Kunst" veredeln könnte. Für alle anderen sind das ungenießbare Relikte aus einem Stilmix von spätem 19. Jahrhundert und Sowjet- Kitsch. Brrr... 

Ansonsten war der Abend nett. Allerdings nicht eben billig. Kathrin hatte ein 5- Sterne- Etablissement auf Tripadvisor herausgesucht, das seine Sterne nur beim Preis rechtfertigte. Alles andere war mittelmäßig und überdies bekamen wir das Essen kalt serviert.  Na ja, "typisch moldauische Küche" in einem "typischen Restaurant" brauchen wir nicht wieder...

 

Sonntag, 10. Oktober 2021

05.10.2021 - Lehrertag

Freilich, so groß wie in der Ukraine wurde der Lehrertag hier nicht begangen. Aber das lag wohl eher an der Schulleitung als an den Schüler/innen: Eigentlich sollte ich um 08.20 Uhr in die Aula kommen und in der Zwischenzeit sollten Schüler/innen der Oberstufe den Unterricht übernehmen. Das wurde nicht erlaubt. Zwar blieb es dabei, dass die Schüler/innen unterrichten, aber die durften nicht allein in den Klassen bleiben. Nicoletta (Bild Mitte beim Unterricht) war schwer enttäuscht, denn von all dem Geplanten blieben so nur eine Ansprache, ein Musikstück und ein Quizz Schüler gegen Lehrer nach 12.30 Uhr übrig. Es waren auch nicht viele Kolleg/innen anwesend. Hm, was soll ich sagen?

Trotzdem war es eine hübsche Idee von der 12 b (Bild oben mit ihrer Deutschlehrerin und Klassenleiterin Angela). Ich fand es besonders deshalb gut, weil das Feedback Bände sprach: "Unterrichten ist gar nicht so einfach!" - so der Tenor. Meine Corina hat ihre Sache gut gemacht- Deutsch- Unterricht in der 9. Klasse, obwohl der Deutsche im Raum war. Wow! Das muss man erst mal drauf haben. Schade, das begabte "Kind" ;-) will kein DSD II machen, weil sie sich ganz auf ihr Studium in einem nicht- deutschsprachigen Land vorbereiten will. Was für ein Elend!

Egal. ich freute mich über Blumen, einen Kaffee- Pott mit Widmung und ein Honig- Töpfchen mit handgearbeitetem Honiglöffel. (Bild unten) Meine Kolleginnen fanden, das sei nicht genug, ich hätte von jeder Gruppe etwas bekommen sollen. Sollen? Ach was. Abgesehen davon, dass drei Klassen in Quarantäne sind und die 12. und 11. Klassen uns durch ihre Lehrertätigkeit "beschenkt" haben, sind mir die Geschenke meiner Lieblingsklassen auch die liebsten. Was soll die 9. Klasse mir schenken? Die kennen mich ja noch kaum! Deswegen fand ich, es war ein gelungener Tag! 


 

03.10.2021 - Geburtstagsfeier im "Toro"

Wie schon gesagt, wollte Fabrice mit uns allen seinen Geburtstag feiern und lud am Sonntag ins "Toro" am Afghanistan- Platz ein. Neben den Kolleginnen vom Kogalniceanu waren auch Irina vom Gogol und Götz mit dabei. (Bild oben) 

Wie immer war das Essen lecker und die Stimmung ausgelassen. Fabrice zeigte sich vom Abschiednehmen ergriffen. Man kauft ihm locker ab, dass er seinen Job gerne gemacht und die Menschen, denen er dabei begegnete, geachtet hat. 

Anlass zu ein bisschen Freude gab sein Versprechen, unbedingt eine Schulpartnerschaft zwischen seiner neuen Schule in Köln und dem Kogalniceanu anzuschieben. Auch will er uns dann wieder besuchen, was der guten Flugverbindungen und der Übernachtungsmöglichkeit im von Götz so genannten Appartementhaus "Ambasador" ;-) wegen nicht so schwierig ist. Aber sowieso kommt er im November noch einmal zu den Prüfungen, die dann trotz Corona hoffentlich doch offline stattfinden. Ein schöner Abend voller Herzlichkeit!    

 

02.10.2021 - Noch einmal Bender

Der Chef (Bild) wollte seinen Geburtstag in Chisinau mit seinen Lieblingskolleg/innen ;-) verbringen und blieb also übers Wochenende. Mein Vorschlag, ihn und seine Gastgeber (Götz und Haro) nach Transnistrien zu fahren, wohin sie sich bisher nicht getraut hatten, wurde dankbar angenommen. Und so war ich am Sonnabend schon wieder in der Stadt und auf der Burg. Mein Höhepunkt war das Zugmuseum. Dort war nicht nur der Inhalt, sondern auch die Form "sowjetisch"! Eine Besichtigung ohne Führung war also unmöglich, auch wenn die beiden alten Damen keine Fremdsprachen sprachen (auch Moldauisch nicht). Also musste ich wohl oder übel übersetzen und - oh Wunder! - ich kam kein Mal in Verlegenheit! Das alte sowjetische Vokabular der unzähligen Museen des Großen Vaterländischen Kriege, die ich besucht habe, sitzt tief und ließ sich mühelos abrufen. Ansonsten alles wie gehabt.

01.10.2021 - Diplomverleihung DSD I

Aus Bukarest war Fabrice angereist und von der Botschaft nahm Götz das erste Mal an der Diplom- Verleihung teil, die gut ablief. Allerdings durften in der Schule wegen der Corona- Auflagen keine Fotos gemacht werden. Nur das Abschlussfoto auf der Treppe wurde zugelassen. (Siehe Bild) Und da stehen mir nun. Ein schöner Erfolg. Insgesamt haben etwa 70 Schülerinnen und Schüler die Prüfungen erfolgreich abgelegt. Ein großer Teil von Ihnen bereitet sich nun auf das DSD II vor. Noch ein Erfolg: Die Klasse 10b wollte sich nicht in eine Englisch- und eine Deutsch- Gruppe teilen lassen! Da saßen sie und bockten: Wir wollen aber alle weiter bei Ihnen Deutsch haben. Da lacht das Herz und ich freue mich auf die künftige Arbeit. In diesem Jahr sind es 40 DSD II- Anmeldungen. Bis gespannt, wie viele es dann in zwei Jahren werden, wenn dieser Jahrgang in die Prüfungen stürmt! ;-) 

Freitag, 8. Oktober 2021

18.09.2021 - Bendery (Bender)

Kathrin (Bild oben) ist die neue DAAD- Sprachassistentin hier in Chisinau und ich durfte sie Anfang September kennenlernen, weil sie ein paar Fragen zu den Formalie der Anmeldung usw. hatte. Mein Angebot, mich auf Reisen zu begleiten, nahm sie an und das ist ein Glück für mich, weil ich so auch motiviert bin, meinen Ar...ch zu heben. Und so vereinbarten wir eine Ausfahrt in die Nähe.

Was gibt es in der Nähe? Ich wollte nicht schon wieder nach Cricova oder Mimi, nicht schon wieder in den Keller oder auf das Weingut. Also Bendery in Transnistrien, was das alte "Bender" ist und mich schon aus historischen und literaturwissenschaftlichen Gründen interessierte. Außerdem war es spannend herauszufinden, wie das altsowjetische Transnistrien uns empfangen würde.

Zunächst allerdings gab es eine unangenehme Überraschung mit moldawischen Polizisten, die mich für das Nichtvorhandensein einer Vignette ab dem Februar 2021 (dass ich z.B. im Sommer 3 Monate gar nicht hier war, interessiert nicht) mit mehr als 500 Euro zur Kasse bitten wollten. Ich hab's dann mit "ukrainischem Know How" auf 50 Euro in die private Tasche runtergehandelt und abends zähneknirschend für ein halbes Jahr ganz legal 180 Euro bezahlt. Ganz schön happig vor allem dann, wenn man den Zustand der Straßen kennt, die so teuer sind...

Wider erwarten, das Internet berichtet gar Gräuliches, war der "Grenzübertritt" dann angenehm und problemlos. Wegen Ersteinreise mussten wir zwar 15 min auf die transnistrische Vignette warten, aber das war schon alles. Ansonsten nettes Personal. Alles sehr zuvorkommend. Freilich neben eingegrabenen Panzern und Maschinengewehrnestern. ;-)

In Bender (drittes Bild) haben weiland Karl XII. von Schweden und Mazeppa nach der verlorenen Schlacht bei Poltawa "Asyl" bei den Osmanen gefunden. Dann wurde die Feste ein Brennpunkt im Russisch- Osmanischen- Krieg. Naja, wegen fehlender Heldentaten hat auch der zaristische Fourage- Offizier von Münchhausen dortselbst eine seiner heute fake news zu nennenden Lügengeschichten spielen lassen. Deswegen sitzen wir beide auf der Kugel, auf der er angeblich über die Festungsmauern "geritten" ist. (Bild zwei)  

Ansonsten, was soll man sagen? In Bendery lebt die Erinnerung an Wladimir Iljitsch (Bild 4) und die Opfer/ Heldentaten der Jahre 1918/ 1941-44 und 1992 werden in einem Eisenbahnzugmuseum gewürdigt. (Bild 5) Auch sonst lebt die Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik in ihren Symbolen in Transnistrien weiter. (Bild 6 - Das alte Wappen)

Davon ab ist die Stadt eigentlich recht hübsch und man arbeitet mächtig an der Verschönerung, legt neue Fußgängerwege usw. Auch gibt es viele schöne Parks. Das Stadtbild wirkt relativ harmonisch, weil Neubauten im westlichen Stil im Wesentlichen fehlen. Wir fanden auch das vielleicht einzige standesgemäße Restaurant (außer dem Touristenschuppen an der Burg) im Zentrum und waren zufrieden. Wirklich: Das war das beste Schweinemedaillon meines Lebens! Liegt es am glücklichen Schwein, oder hat der Koch ein Geheimrezept? Wie dem auch sei. Mit ca. 15 Euro für zwei Personen waren wir auch gut bedient! Ein schöner Tag!







 

03.- 07. 09. 2021 - Brasov

Dieses Mal fuhr ich mit meinen Kolleginnen vom LT N. Gogol, dem LT M. Eliade und meinem LT M. Kogalniceanu nach Brasov. Am 03. 09. sind wir nach dem Unterricht los. Ich wusste, dass wir erst spät aus  Chisinau heraus kommen würden und hatte beim Chef eine Übernachtung beantragt. Leider teilte uns der Chef des Motels, in dem er gebucht hatte, bei Ankunft mit, dass wir heute nicht schlafen würden, da er eine Hochzeit im hause habe, die bestimmt bis 04.00 Uhr dauern würde. Die Zimmer gingen mit dem Fenster Parterre zur Tanzfläche heraus...

Also Suche nach einem anderen Hotel. Wir fanden eins am Ortsausgang von Barlad. Aber das hatte kein geöffnetes Restaurant mehr. Mit dem Taxi kamen wir in die Stadt und hatte doch noch einen lustigen Abend. Anderntags erreichten wir Brasov früh genug, um noch einen kleinen Stadtgang zu machen. Offensichtlich hat es ihnen gefallen. Hier sind sie am Holocoust- Denkmal zu sehen, das im Vorhof der Synagoge steht. (Bild unten)  

Das Seminar war... Traurige Nachricht: Mein Chef schmeißt hin und geht nach Deutschland zurück. Schade. Ich bin auch seinetwegen nach Chisinau gegangen. Egal. Ich werde die letzten Jahre schaffen. Im schlimmsten Falle bin ich - gottlob - von Bukarest weit weg. So oder so werde ich "mein Ding" machen.

Sonst ist nichts zu berichten, außer dass wir zwei Mal im Restaurant "eines Deutschen" trotz Voranmeldung und eingereichter Liste mit den Speisewünschen (aus drei Angeboten) bis 22.00 Uhr warten mussten, ehe das Essen kam. Das erste Bier bekam ich um 21.00 Uhr. Mehr muss man dazu nicht sagen. Am 06. 09. dann ein Stadtgang mit Karin, die aus Kronstadt gebürtig und Historikerin ist und interessante Dinge zu berichten wusste. Schade, dass ich das Uta nicht erzählen konnte, als wir da waren. Habe was gelernt, auch wenn ich die Örtlichkeiten (Bild Mitte und unten) schon gut kannte.  

Die Rückfahrt verlief dann unspektakulär anstrengend. Irina brauchte einen PCR- Test, um ohne Quarantäne zurück zu kommen. Wir kamen also erst um 11.00 Uhr aus Brasov weg und waren daher erst nach 20.00 Uhr in Chisinau. Langsam gehen mir diese langen Autofahrten wirklich auf den Keks. Wenigstens gab es hier keinen Stau... 




 

26.08.2022 - Brasov

Das "Honterus", die Deutsche Schule in Kronstadt, ist ein ehrwürdiges Gebäude hinter der Schwarzen Kirche. Der Eingang zur Alten Schule liegt dem Denkmal des Reformators gleich gegenüber. Honterus weist einem mit seiner Hand den Weg zum Portal. ;-) Im Inneren eine Menge Klassenräume und enge Treppen, ein Alptraum in Corona- Zeiten, aber auch eine außerordentlich große Aula. War die immer schon so groß? Keine Ahnung. Aber historische Räumlichkeiten befanden sich an dieser Stelle sicher, wie das reich gestaltete Portal (Bild oben) - das heute aber geschlossen ist - deutlich zeigt. Von der Stadt an dieser Stelle keine Bilder mehr. Ich war ja schon oft hier und habe die Altstadt einfach wieder nur genossen. 

24.08.2021 - Stau bis Brasov

Um 08.00 Uhr war ich auf der Straße, zum Einen, weil es beim Frühstück absolut nichts für Diabetiker gab, zum Anderen, weil ich doch zum Essen mit den Kolleg/innen pünktlich sein wollte. Das schaffte ich natürlich nicht, obwohl ich die Grenze das erste Mal mit Hilfe des Dienstpasses in 5 min überwand. Aber dann... In jeder kleineren Stadt Stopp & Go. Autos über Autos! (Bild) 

Statt, wie geplant, um 17.00 Uhr anzukommen, saß ich kurz nach 20.00 Uhr endlich am Abendbrottisch. Allerdings waren die anderen auch nicht gleich um 18.00 Uhr bedient worden, so dass ich sie alle noch am Platz fand und auch noch ein Essen bekam.

23.08.2021 - Straßen und Autobahnen nach Níregyháza


Wozu noch Autofahren in Europa? Ich war um 09.00 Uhr auf der Straße und quälte mich Richtung Zakopane in die Slowakei, froh, nicht auf der Gegenseite unterwegs zu sein. Blech an Blech! Dann ging es besser, aber ich traute dem Frieden nicht und brauste mit Vollgas (was ich selten mache) über die ungarischen Autobahnen. Aber wegen der Zeitverschiebung und dem zu erwartenden Grenzstau sah ich mich dann doch nicht mehr zu einer christlichen Zeit in einem rumänischen Restaurant, weswegen ich nach Níregyháza abbog und im Park- Hotel am Zoo ein überaus preiswertes Nachtquartier bekam. Mit dem Essen war es allerdings etwas kompliziert. Aber dann kam ich nach 11 Stunden Autofahrt doch noch zu meinem Bierchen. (Sonst fahre ich in 11 Stunden von Leipzig bis Satu Mare!) 

22.08.2021 - Die Hölle bis Nowy Targ

Gegen 10.00 Uhr bin ich los und in Nowy Targ, wo ich mit der "Umbuchung" den Verfall der Bestellung und des Geldes umgehen konnte, kam ich nach 19.00 Uhr an!

Normalerweise sind das 4 oder maximal 5 Stunden! Natürlich stand ich an jeder Mautstelle in einem kilometerlangen Stau, aber den Vogel schossen die vielleicht 70 km von Krakow bis Nowy Targ ab. Wegen des heftigen Regens (Bild unten) hatte es wohl mehrere Unfälle gegeben. 

Doch auch so: Das Verkehrsaufkommen war gigantisch! Auch am anderen Tag wunderte ich mich, wie viele Menschen in Blechkisten die kleine Tatra ausspucken resp. aufnehmen kann. Die große Freiheit des Autofahrens? War einmal... Ich war jedenfalls froh in einem gemütlichen Restaurant (Bild oben) ohne Regen noch ein gutes Essen und ein kühles Bierchen zu bekommen...

21.08.2021 - Gestrandet in Brzeg

Am 20. 08. Aufbruch in Leipzig. Ich hatte die Fahrt großzügig geplant und wollte statt bis Kosice nur bis Nowy Targ, weswegen ich gemütlich lostrottelte. Die Gemütlichkeit endete allerdings das erste Mal am Dreieck Nossen, das zweite Mal zwischen Abfahrt Dresden Altstadt und Dresden Neustadt, das dritte Mal am Berg bis Ortsausgang Dresden und dann noch Mal vor Wroclaw auf der polnischen Autobahn. Jeweils stundenlanger Stau. Ich wollte um 18.00 Uhr in Nowy Targ angekommen sein...- kurz nach 16:00 Uhr meldete die Anzeige kurz hinter Wroclaw eine Störung im Bremssystem. Der Bremsflüssigkeitstopf war halb leer...

Also runter von der Autobahn und im nächsten Ort, der eine Werkstatt hatte, nachgefragt. Diagnose: Dichtung am Bremskraftverstärker defekt. Aber Skoda...? Kein Problem: Der Chef hat einen Cousin mit Skoda- Werkstatt in Brzeg/ Brieg. Ok, da wollte ich immer mal hin. Also Bremsflüssigkeit aufgefüllt und los. In Brzeg die Auskunft, dass das alles kein Problem und Samstag bis Mittag behoben sei. Ob ich wüsste, wo ich übernachten wolle. Nö. Ok, der Chef hat da einen Cousin und der hat zufällig ein Hotel. Aber, Hand aufs Herz, sowieso das beste. Er fährt mich hin. Gesagt, getan. Und in der Tat: Das Brauhaus ist nicht nur wegen des Biers zu empfehlen!

Anderntags dann Vertröstungen. Die Teile kommen nicht ran. Stau in Wroclaw! Ich hatte also genügend Zeit, mir dir Stadt anzusehen. Nette Provinz mit niedrigen Häusern wie in Wismar (Bild oben), aber auch mit ein paar sehenswerten Höhepunkten: Besonders originell fand ich, wie die alte Bausubstanz trotz Überbauung sichtbar gemacht wurde, ohne eine das spätere Bild kitschig verfälschende Rekonstruktion. (Zweites Bild)

Der Höhepunkt ist sicher das Schloss, das - von außen unansehnlich und unscheinbar - auf der Rückseite die Pracht eines kleines Wawel enthüllt. (Bild drei)  Auch die alte und hohe gotische Stadtkirche im Stil norddeutscher Reduktionsgotik ist sehenswert. Dennoch ist es eher die barocke Kirche meinem Hotel gegenüber, die das Stadtbild prägt, weil sie sozusagen am Zugang zur Altstadt setht. (Bild unten) 

Ich hatte auch genügend Zeit durch hübsche Parks und am Fluss zu wandern, denn der erlösende Anruf kam erst kurz nach 16.00 Uhr. Der Mann hat wirklich mit den zu spät eintreffenden Ersatzteilen repariert, obwohl die Werkstatt am Samstag regulär um 16.00 Uhr schließt. Wow! Sollte ich noch los fahren? Ich beschloss noch einmal das tolle Essen im Art- Hotel neben dem Schloss und einen ausgiebigen Nachtschlaf zu genießen und das war auch gut so.

Dienstag, 5. Oktober 2021

13.08.2021 - Abfahrt Norderney

Die Tage vergingen mit Essen, Sport, Wanderungen zum Leuchtturm etc. Ja, sie gingen schnell zu Ende. Zu schnell. Wir haben uns wohlgefühlt. Aber Ferien sind Ferien und alles ist begrenzt. Langsam kam mein Abfahrtstermin in die Moldau näher und vorher wollten wir unbedingt noch nach Wismar. Also hieß es von den gastfreundlichen Freunden, bei denen wir so gerne zu Gast waren (lustige Formulierungen!), Abschied nehmen. 

Am späten Vormittag bestiegen wir die Fähre und schon bald lag die Insel hinter uns. (Bild unten)  Unterwegs begegnete uns ein identisches Modell unserer Fähre und so konnten wir sehen, wie wir von anderen gesehen wurden. (Bild Mitte) 

In Norddeich waren dann die Auswirkungen ablaufenden Wassers deutlich zu sehen. (Bild oben) Wir fanden dann übrigens unser Auto mit offenen Scheiben vor. Aber es fehlte nichts. Sollte ich wirklich vergessen haben, die Scheiben zu schließen? Unwahrscheinlich. Egal. Alles war gut. Es hatte nicht einmal herein geregnet.

Nach einer Stau- Fahrt um Bremen und Hamburg herum langten wir noch rechtzeitig zur Abendbrotzeit in Wismar an, wo wir noch einmal Mutters Küche und unsere schöne Dachwohnung genießen konnten, ehe es zurück ging nach Leipzig. (Warum die Bilder so blöd angeordnet sind? Fragt das Programm! Es ist elend!)




11.08. 2021 - Norderney

Da Uta die Insel nicht kannte- ich war ja zwei Jahre früher schon einmal da -, stand am ersten Inseltag ein ausführlicher Spaziergang auf dem Plan. Zuerst ging es natürlich ans Wasser. Leider konnten die Zeichen allgegenwärtiger Militarisierung auch hier nicht fehlen. (Bild oben) Immerhin gibt es keinen Militärflugplatz mehr auf Norderney!

Ein bisschen außerhalb des Stadtstrandbereichs konnte man glatt vergessen, dass die Insel von Touristen überlaufen war. (Bild Mitte) Müssen Menschen im Strandkorb sitzen und sich über die zu lauten Nachbarn ärgern? Man hat doch Zeit, kann doch dahin gehen, wo man fast alleine ist. Zum Beispiel zum FKK- Strand, der mit dem Bus oder mit dem Rad gut erreichbar ist. Aber Freikörperkultur scheint nicht mehr in. Dahinten war es doch vergleichsweise ruhig.    

Ansonsten besteht die Insel aus zerfurchtem Dünenland. (Bild unten) An vielen Stellen erinnert das Relief an eine vom Krieg umgepflügte Landschaft, obwohl das nicht so sein soll. In Stadtnähe gibt es allerdings noch so manchen Bunker und Remmer meinte, er habe als Kind noch da drinnen gespielt. Erst später wurden sie gesprengt. 

Nachmittags ging Uta mit Karin in die Stadt, während Remmer und ich Sport machten. Ich joggte meine 10 km und Remmer fuhr mit dem Rad nebenher. Das war sehr erholsam und als Läufer fand ich es nicht mehr so abstrus, dass fast alle Wanderwege asphaltiert oder als Plattenwege gelegt sind. Aber im Prinzip ist es schon bedenklich, dass "wir" überall gepflasterte Wege und auf jeden Fall so wenig Natur wie möglich zu brauchen scheinen.

Samstag, 2. Oktober 2021

10.08.2021 - Norderney

Anderntags hieß es von Franziska Abschied nehmen und die Autobahn in den Norden nehmen. In Norden ganz im Norden machten wir Station und fanden mit Mühe was zu essen. Die kleine Stadt machte einen ziemlich überlaufenen Eindruck. In Norddeich stellten wir dann das Auto ab. Auf die Fähre mussten wir nicht allzu lange warten und dann waren wir nach kurzer Überfahrt auf Norderney. 

Dort erwartete uns Remmer mit Rad und Lastenanhänger, so dass der Transport unserer Taschen bequem vonstatten ging. Wir bekamen in einer Siedlung nahe beim Hafen (Bild oben) ein Häuschen angewiesen - ganz für uns. Besser ging es kaum!

Dann zu Fuß durch ein kleines Inselwäldchen (Bild Mitte) zu Remmer und Karin. Wir brachen dann zu einem ersten Strand- Spaziergang (Bild unten) auf, ehe es in eine Kneipe zum Abendessen ging. Außer uns waren noch Remmers Schwester und ein Bruder von Karin mit von der Partie. Schöner Abend.

Zum Glück kennt Karin, die als Heilpraktikerin arbeitet und viele Jahre für die Grünen im Stadtrat saß, auf Norderney Hinz und Kunz. Sonst wäre es schwer gewesen, einen Restaurant- Platz zu finden. Auch Norderney war total überlaufen. 6000 Menschen leben dort; 60000 sollen es in den Sommermonaten gewesen sein. Darauf war die Gastronomie im Ort nicht eingestellt... 

Aber, wie gesagt, das hat uns nicht stören müssen. Karins Schwester hat uns bekocht und zum Abschied konnten wir wieder für uns reservierte Plätze einnehmen. 


 

09.08.2021 - Hattingen und Wetter

Wetter? Nie gehört. Lustiger Name. Aber Franziska kannte den Ort schon und so fuhren wir gemeinsam hin. In der Tat eine nette kleine, freilich etwas verschlafene Fachwerkstadt. (Bild oben) Davon, dass von hier die Industrialisierung des Ruhrgebiets und anderer Teile Deutschlands ausgegangen ist, ist nichts zu merken. 
Aber der "romantische" Eindruck der historischen Burganlage (Zweites Bild) täuscht. Just hier hatte Harkort seine Eisenschmelze errichtet und nach englischem Vorbild begonnen, Produkte für solche Zukunfts- Technologien wie die Dampfmaschine usw. herzustellen. Jetzt weiß ich also, was Wetter mit Leipzig verbindet! 

Dann fuhren wir weiter nach Hattingen. Auch nie gehört. Aber auch hier Fachwerk über Fachwerk! (Bild drei) Dazu doch eine doch recht große Altstadt mit vielen Restaurants und Cafés. 

Man bekam den Eindruck, als hätte sich die Industriewüste rund herum einen Ort erhalten, an dem man einfach ausspannen und gut essen oder eine Tasse Kaffee trinken kann. Wir taten das alles und hatten sogar mit dem Wetter Glück. Erst als wir den Ort verließen begann es wieder zu regnen.

Insgesamt ein schöner Ausflug. Am Ende waren wir noch... Wo waren wir noch? Irgendeine größere Stadt, aber ich habe es vergessen. Ist ein Blog nicht so etwas wie ein Tagebuch? Man sollte immer gleich aufschreiben, was einem passiert, sonst ist es weg..