Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Freitag, 8. Oktober 2021

21.08.2021 - Gestrandet in Brzeg

Am 20. 08. Aufbruch in Leipzig. Ich hatte die Fahrt großzügig geplant und wollte statt bis Kosice nur bis Nowy Targ, weswegen ich gemütlich lostrottelte. Die Gemütlichkeit endete allerdings das erste Mal am Dreieck Nossen, das zweite Mal zwischen Abfahrt Dresden Altstadt und Dresden Neustadt, das dritte Mal am Berg bis Ortsausgang Dresden und dann noch Mal vor Wroclaw auf der polnischen Autobahn. Jeweils stundenlanger Stau. Ich wollte um 18.00 Uhr in Nowy Targ angekommen sein...- kurz nach 16:00 Uhr meldete die Anzeige kurz hinter Wroclaw eine Störung im Bremssystem. Der Bremsflüssigkeitstopf war halb leer...

Also runter von der Autobahn und im nächsten Ort, der eine Werkstatt hatte, nachgefragt. Diagnose: Dichtung am Bremskraftverstärker defekt. Aber Skoda...? Kein Problem: Der Chef hat einen Cousin mit Skoda- Werkstatt in Brzeg/ Brieg. Ok, da wollte ich immer mal hin. Also Bremsflüssigkeit aufgefüllt und los. In Brzeg die Auskunft, dass das alles kein Problem und Samstag bis Mittag behoben sei. Ob ich wüsste, wo ich übernachten wolle. Nö. Ok, der Chef hat da einen Cousin und der hat zufällig ein Hotel. Aber, Hand aufs Herz, sowieso das beste. Er fährt mich hin. Gesagt, getan. Und in der Tat: Das Brauhaus ist nicht nur wegen des Biers zu empfehlen!

Anderntags dann Vertröstungen. Die Teile kommen nicht ran. Stau in Wroclaw! Ich hatte also genügend Zeit, mir dir Stadt anzusehen. Nette Provinz mit niedrigen Häusern wie in Wismar (Bild oben), aber auch mit ein paar sehenswerten Höhepunkten: Besonders originell fand ich, wie die alte Bausubstanz trotz Überbauung sichtbar gemacht wurde, ohne eine das spätere Bild kitschig verfälschende Rekonstruktion. (Zweites Bild)

Der Höhepunkt ist sicher das Schloss, das - von außen unansehnlich und unscheinbar - auf der Rückseite die Pracht eines kleines Wawel enthüllt. (Bild drei)  Auch die alte und hohe gotische Stadtkirche im Stil norddeutscher Reduktionsgotik ist sehenswert. Dennoch ist es eher die barocke Kirche meinem Hotel gegenüber, die das Stadtbild prägt, weil sie sozusagen am Zugang zur Altstadt setht. (Bild unten) 

Ich hatte auch genügend Zeit durch hübsche Parks und am Fluss zu wandern, denn der erlösende Anruf kam erst kurz nach 16.00 Uhr. Der Mann hat wirklich mit den zu spät eintreffenden Ersatzteilen repariert, obwohl die Werkstatt am Samstag regulär um 16.00 Uhr schließt. Wow! Sollte ich noch los fahren? Ich beschloss noch einmal das tolle Essen im Art- Hotel neben dem Schloss und einen ausgiebigen Nachtschlaf zu genießen und das war auch gut so.

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