Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Freitag, 27. März 2009

Ukraine die Zweite

Nun bin ich also da und bin sogar nach mehreren tausend Kilometern im Land noch nicht in einem der bisweilen knietiefen Löcher in den Straßen versunken. Mein Auto klappert etwas mehr als in Deutschland und hat - seitdem ein Bauzaun bei etwas Wind auf den vorderen Kotflügel krachte - eine nicht mehr besonders gut zu öffnende Fahrertür. Alles verzogen! Ein Glück, dass ich mich dann doch entschieden habe, kein neues Auto mit hierher zu bringen!

Was sonst noch? Kaum hat es einen Monat gedauert, schon bin ich "etabliert", d.h. ich habe endlich eine kleine Wohnung gefunden und einen Internetanschluss ergattert, bin nicht mehr Gast bei meinem lieben Kollegen Alfred Baar, dessen Wohnung mir doch (vor allem im Zustand des fiebernden Lungenkranken!) zu kalt war... Vor allem habe ich nun wieder ein eigenes Bett und nächtige nicht mehr im Schlafsack auf einer Couch! Das alles hat was, vor allem, weil die neue Wohnung für ukrainische Verhältnisse ausgesprochen hübsch anzusehen und im Ganzen in Ordnung ist. Küche und Bad sind neu, die Heizung läuft als Gasheizung separat vom öffentlichen Netz, ein paar lockere Schrauben ließen sich nachziehen und die klapprigen Fußbodenleisten hat ein polytechnisch geschulter und an "Selbst- ist- der- Mann" gewöhnter Ex- DDR- Bürger wieder fest gekriegt. Lustig war die Suche nach einem Bücherregal. Lustig? Nun, die Menschen lesen eben nicht mehr und sehen sich lieber "brigada" (so ein Rambo- Verschnitt auf Russisch!) an oder spielen am Computer. Fernseh- und Computertische gibt es also die Menge, aber Bücherregale? Die Blicke, die ich auf meine Frage hin regelmäßig in den ca. 20 "mebli"- Geschäften, die ich fand, erntete, lassen sich kaum beschreiben. So würde man wohl auch einen Dinosaurier ansehen, wenn der plötzlich in den Laden käme...

Egal, ich fand endlich für 100 Euro ein nettes Stück, das eigentlich als Raumteiler einer Schlafgarnitur gedacht war, sich aber umfunktionieren ließ. Es kam sogar pünktlich und die Träger zogen brav die Schuhe aus, ehe sie "meinen" Teppich betraten. Was will man mehr?

Ich weiß auch endlich, was (und wie) ich arbeiten soll, kenne meine Kolleginnen und die wenigen Kollegen, mit denen ich zu tun habe, bin nicht mehr krank - kurz: ich bin angekommen! Demnächst also für alle, die wissen wollen, wie es mir geht, mehr von mir und von der recht schönen Stadt Ivano- Frankivsk, die nun für ein paar Jahre meine neue Heimat ist! Bis bald!

2 Kommentare:

xfranczeskax hat gesagt…

Schön, dass das Papachen noch lebt! Ich auch, jetzt, nachdem der Plaement-Text endlich vorbei ist! Schon geht das Gefeiere wieder los - die Neuen sind da und es ist Kirschblüten, kurz Hanami-Zeit!

Sieht ja noch recht bescheiden bei euch aus, wettertechnisch gesehen. Aber schön, dass du wenig eine kleine, trockene, eigene Unterkunft hast. :)

kraitzi hat gesagt…

Mensch Frank, da hat dich UA wieder. Auf diesem Weg liebe Grüße und ich melde mich per Mail bei dir. Dieses Jahr muss ich mal wieder vorbeischauen. Wird Zeit. Hoffe es geht dir gut.
Bis bald...
Der Micha