Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Dienstag, 5. Dezember 2017

Über die Ukraine nach Rumänien- Wintereinbruch

Über Nacht machte das Telefon "bing": Unwetterwarnung. Starke Schneefälle in Ungarn, Rumänien und in der Ukraine. Was tun? Über Ungarn und Rumänien zu fahren hatte mehrere Nachteile: Erstens würde ich sehr lange im Dunkeln fahren müssen und zweitens ist es von Suceava nach Rădăuți und zurück doch ein großer Umweg von zwei Stunden. Da wäre es besser über die Ukraine zu fahren und dort im Hellen bis zur Grenze zu kommen, wo wir freilich mit langen Wartezeiten von vielleicht vier Stunden rechnen mussten. Letzten Endes käme das auf dasselbe hinaus. Bei Schneetreiben in die Ukraine? Warum nicht? Das habe ich vier Winter lang und auf diversen Weihnachtsurlaubsreisen erfolgreich gemeistert. Eine Schneefahrt im Dunkeln über die rumänischen Karpaten kann mir auch nicht sonderlich anziehend vor. Außerdem wollte ich Hannes die schöne Strecke von Uzhorod bis Czernowitz zeigen. Also los.

Der Ärger begann an der slowakisch- rumänischen Grenze. Wie schon vordem dauerte es auf der EU- Seite länger als auf der ukrainischen. Wir warteten ca. ein und eine halbe Stunde, bis wir den slowakischen Grenzposten passiert hatten. Dann ging es schnell. In Uzhorod tauschte ich ein paar Hrivna und wir kamen gut bis in die Karpaten. Dann aber setzte heftiges Schneetreiben ein und bald schon stießen wir auf der immer glatter werdenden Straße auf das Stauende wartender LKWs. (Bild oben) Nach ca. 2 Stunden war klar, dass es hier heute nicht mehr weitergehen würde. Also beschloss ich umzudrehen (Bild zwei) und zur ukrainisch- ungarischen Grenze zu fahren. Das war ein einziges Elend, denn meine Augen waren trocken und ich hatte ein Gefühl, als hätte mir jemand Sand in die Augen gestreut. Hoffmanns Sandmann lässt grüßen.

An der Grenze warteten wir 1 Stunde und kamen endlich glücklich bis Satu Mare, obwohl auch in Ungarn viele Straßen vereist und verschneit waren. Hannes hatte auf dem Mobiltelefon über Booking.com Zimmer gebucht und so gab es keine weiteren Probleme. Ich musste allerdings meine Chefin verständigen und sie bitten meinen Unterricht vertreten zu lassen. Dadurch gewann ich Zeit und am anderen Tag war die Fahrt doch sehr entspannt. Die Straßen in Rumänien waren gut geräumt und sogar auf den Nebenstraßen schneefrei. (Bild drei) So konnte ich abbiegen und quer durch die Karpaten nach Rădăuți fahren (Bild unten), von wo ich ebenfalls problemfrei und schnell bis Suceava kam. Ende gut, alles gut. Ich hoffe nur, dass sich Hannes auf der langen Autofahrt nicht allzu sehr gelangweilt hat. Zu erzählen hatten wir jedenfalls genug. Ärgerlich nur das viele Geld, das ich nun durch nicht- stornierbare Zimmer und die beiden notwendig gewordenen neuen Übernachtungen verlor. Ein teurer Besuch bei teuren Freunden! ;-) 

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