Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Dienstag, 28. Oktober 2025

2025-09-19 Ermlitz- Oberthau

Aus Wismar zurückgekehrt, nahm ich meine Lieblingsbeschäftigung wieder auf. Muss man wirklich zwingend über nicht gerade angenehme Waldwege, um wieder den Dammweg an der Luppe zu erreichen? Ich wollte es wissen und versuchte, durch Schkeuditz die Straße entlang zu erkunden, ob das ein "Rennweg" sein könnte. Nein, kann es nicht! Aber ich bewunderte mal wieder die alten Kirchen am Wegesrand (Bild) und auch das Ermlitzer Schloss. Schade, dass der Asphaltweg an der Luppe unterbrochen ist und man durch zwei Waldstücke muss. Ansonsten wäre es eine super Sprintstrecke für Rennradler. So aber taugt die 50- Km- Strecke nur für mein Trailrad.
 

2025-09-13 Lübeck

Da die Bahnverbindungen neuerdings denen in Mali gleichen (der Zug kommt...- irgendwann), habe ich Franziska aus Lübeck abgeholt. Wir hatten noch ein bisschen Zeit, da Anka erst später in Bad Kleinen stranden würde. Also suchten wir ein Café in Bahnhofsnähe und wurden gleich hinter dem Holstentor fündig. Aus dem Fenster sieht man die Salzspeicher, in denen das "weiße Gold" aus Lüneburg gelagert wurde. (Bild) Schöne alte Hansetraditionen. Leider heißen die Kneipen am anderen Ufer nicht "Tau'n Utkiek" oder "Herings- Bar", sondern "Asia- Restaurant", "New York Bar" oder "Ristorante". Nicht weiter schlimm, wenn nur nicht die aufdringlichen Reklamen das Stadtbild dermaßen verschandeln würden! Was hat die Hanse mit New York zu tun? Da lief man noch durch den Dreck, als Lübeck schon fast 500 Jahre gepflasterte Gehwegtraditionen ("Bürger"Steig) hatte.. 
 

2025-09-12 Hansestadt Wismar

Da Vater bald Geburtstag haben wird, fuhr ich nach Wismar. Nach Hause? Zunehmend bemerke ich, dass ich durch meine alte und schöne Heimatstadt gehe wie ein Tourist. Das hat auch Vorteile: Zum Beispiel war ich während meiner gesamten Jugendzeit nie dort, wo man hinter der Goethe- Schule noch die Reste der alten Stadtmauer sehen kann. (Bild oben) Freilich war es damals schwieriger auffindbar, weil das Areal, wenn ich mich recht erinnere, verwahrlost und verwildert war. Gab es dort einen Weg? Keine Idee...

Ein zweites Indiz ist, dass ich beginne, meine Heimatstadt wie ein Tourist zu fotografieren. Die Schweinsbrücke, die heißt wirklich so, hat die kleinen Schweinchen als Dekoration erst nach der Wende erhalten, und die sind heute ein beliebtes Motiv für Stadtbesucher. Naja, es stimmt schon, auch ich "besuche" die Stadt, mit der mich nun seit drei Jahren nicht einmal mehr ein mit den Eltern gemeinsamer Wohnsitz verbindet. Wie wird das noch werden? Sehnsucht oder zunehmende Entfremdung? Mal sehen...   

Montag, 27. Oktober 2025

2025-09-07 Leipziger "Neuseenland"

Das würde keine Rennradstrecke werden- schon klar. Überall Menschen! Erst am Kanal entlang - da muss man schon Slalom fahren -, und dann am Cospudener See durch Menschenmassen, die bei dem herrlichen Wetter zum Baden strömten. (Bild unten) 

In Richtung Zwenkauer See (Bild oben) wurde es dann ruhiger, aber dafür gab es teilweise unbefestigte Wanderwege. Ich war nicht mit dem Renn-, sondern mit meinem Trail- Rad unterwegs, da war es mir egal. Insgesamt eine schöne Rundtour durch Parks und die renaturierte Bergbau- sprich jetzt Seenlandschaft.

Wer sagt, Leipzig hätte keine schöne Umgebung? Außerdem unterschätzt man immer wieder die kleinen Städte und Dörfer mit ihren uralten Kirchen, den vielen Schlössern und gelegentlichen Burgen oder Burgruinen. Man kann wirklich viel entdecken, wenn man mit dem Rad unterwegs ist und das Wetter mitspielt. 

 

2025-09-06 Nacht der Kunst auf der Schumann- Straße

Uta hatte all die Jahre von diesem Ereignis geschwärmt und Karten oder Shirts oder sonst noch was gekauft. Meist war sie wohl mit Franziska unterwegs. Dieses Mal gingen wir nun gemeinsam.

Hm, "großartig" ist anders. Aber meckern ist auch nicht. Es tut sich was und das ist gut. Unsere Döner- Bude hatte Musiker geladen und die Leute drängten sich drumherum. In Hauseingängen stellten Künstler aus; Gohlis- Optik war zur Galerie geworden usw. Natürlich überall Grill und Bier.

Uns zog es danach an ein ruhigeres Plätzchen. Uta wusste, wo wir es finden. Und in der Tat war das Schillerhaus eine friedliche Oase. (Bild unten) Bei schönem Wetter saßen wir im Garten und tranken ein Glas Wein. Das Haus war geöffnet und ich stellte wieder fest, dass die moderne Museumskonzeption mit ihrem Puritanismus (nur Originale Einrichtungsgegenstände) viel Wirkung verschenkt. In den Räumen Schautafeln usw., kein Bett mehr und kein Schreibtisch. Naja...  Wir gingen dann noch um das Schlösschen herum, in dem auch eine Ausstellung zu sehen war. Aber das Wein- Ambiente war uns dann doch zu luxuriös. Wir haben lieber zu Hause auf dem Balkon noch ein Gläschen genommen. ;-)

2025-09-04 Rund um Delitzsch

"Rund um Delitzsch" klingt wie eine Sachsenrundfahrt, aber ich bin weder Radprofi noch gibt es so eine Strecke, Aber alle Landstraßen, die ich so ausprobiere, führen entweder an Delitzsch vorbei oder durch Delitzsch durch. Dieses Mal kam ich aus Bitterfeld und musste wieder durch die - allerdings schöne - Altstadt, auf dem Stadtwall vorbei am Stadtgraben mit den Resten der Stadtmauer. (Bild) So schön das auch ist, für meine Zwecke, ein bisschen Rennfahrer gegen die Uhr zu spielen, ist eine Stadtdurchfahrt nichts. Ich brauche immer noch eine andere Strecke. 

2025-09-02 Großwölkau und Umgebung

Ja, die Schule hat ohne mich begonnen. De facto bin ich Rentner und werde es wohl bleiben, da mir das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge nach 35 Jahren Arbeit im Bereich DaF die Befähigung zum DaF- Unterricht mit Migranten abgesprochen hat. Immer noch ist mein DDR- Studium keinem westdeutschen vergleichbar und 35 Jahre Arbeit für das Bundesverwaltungsamt und dann das Außenamt zählen hier nicht. In Deutschland ist man "einmal Paria, immer Paria". - Egal. Ich suche immer noch eine verkehrsruhige Radstrecke ohne Kopfsteinpflaster und ähnliche rennradfeindliche Ärgernisse. Dieses Mal fuhr ich hinter Hohenroda weiter und kam u.a. nach Großwölkau, wo es eine imposante, leider nicht mehr genutzte Schlossruine gibt. (Bild) Kann man fahren, aber ich suche weiter.

2025-0831 Radtour zum Petersberg




Die 70 km vom Vortag hatten mich übermütig gemacht. Nicht schnell, aber weit wollte ich fahren. Als geeignetes Ziel bot sich der Petersberg an. Den Weg bis Landsberg kannte ich ja schon und von der Doppelkapelle aus kann man den Sendeturm und die Klosterkirche auf dem Berg schon sehen. Auch den Petersberg kenne ich schon länger; wir waren im Anschluss an einen Ausflug nach Wettin schon einmal da. In Wettin steht das Stammschloss der Wettiner, der sächsischen Kurfürsten- und später Königsdynastie. Die Begräbniskirche der Ahnen, vor dem Umzug nach Dresden, ist die romanische Basilika auf dem Petersberg. Bild oben) Schlappe 55 km von Möckern entfernt. ;-)

Ich habe es geschafft und unterwegs noch Interessantes gefunden, das ich vorher nicht wusste (oder vergessen hatte). So kam ich an der Dorfkirche vorbei, in der Christian Reuter getauft wurde, eben jener Leipziger Theologie- Student, der in seinem Schelmenroman "Schellmufsky" (1694) seiner Wirtin ein undankbares (?) literarisches Denkmal gesetzt hat. (Bild Mitte) Wer kennt die Frau "Schlampampe" nicht? Naja, als "Schlampe" lebt sie in vielen Inkarnationen weiter. ;-) 

Auch am "Schaufelrad" führte mich mein Weg vorbei. (Bild unten)  Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie gigantisch die Fördermaschinen gewesen sein müssen, deren vorderes Schaufelrad die Kohle gebrochen und zum Weitertransport auf die geworfen hat. Nun ist es vorbei mit der Braunkohle, aber das Rad erinnert noch an die Zeit, als es hier quietschte und Männer im Schlamm wateten.

Ein schöner Tag mit einer schönen Tour. Etwas mehr als 110 km - glaube ich - und trotz diverser Stopps noch mit 22,5 km/h im Durchschnitt. Stolz!     

 

2025-08-30 Radtour Löbnitz

Vor vielen Jahren hatten wir dort mal Utas 50. mit Fallschirmsprung etc. gefeiert. Jetzt lag das Nest einfach auf der Strecke. Ich wollte einen neuen Weg ausprobieren und fuhr über Selben nach Hohenroda (Bild) und von dort nach Löbnitz, was insofern gut war, als man von dort in das renaturierte Braunkohlegebiet und damit an die 15 km ohne Straßenverkehr zurück in Richtung Delitzsch fahren kann. Ich meine, die Tour war um die 70 km lang und ganz in Ordnung. Nur die Ortsdurchfahrt Delitzsch hat mich gestört. Ich werde weiter nach einer günstigen "Rennstrecke" suchen.