Die 70 km vom Vortag hatten mich übermütig gemacht. Nicht schnell, aber weit wollte ich fahren. Als geeignetes Ziel bot sich der Petersberg an. Den Weg bis Landsberg kannte ich ja schon und von der Doppelkapelle aus kann man den Sendeturm und die Klosterkirche auf dem Berg schon sehen. Auch den Petersberg kenne ich schon länger; wir waren im Anschluss an einen Ausflug nach Wettin schon einmal da. In Wettin steht das Stammschloss der Wettiner, der sächsischen Kurfürsten- und später Königsdynastie. Die Begräbniskirche der Ahnen, vor dem Umzug nach Dresden, ist die romanische Basilika auf dem Petersberg. Bild oben) Schlappe 55 km von Möckern entfernt. ;-)
Ich habe es geschafft und unterwegs noch Interessantes gefunden, das ich vorher nicht wusste (oder vergessen hatte). So kam ich an der Dorfkirche vorbei, in der Christian Reuter getauft wurde, eben jener Leipziger Theologie- Student, der in seinem Schelmenroman "Schellmufsky" (1694) seiner Wirtin ein undankbares (?) literarisches Denkmal gesetzt hat. (Bild Mitte) Wer kennt die Frau "Schlampampe" nicht? Naja, als "Schlampe" lebt sie in vielen Inkarnationen weiter. ;-)
Auch am "Schaufelrad" führte mich mein Weg vorbei. (Bild unten) Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie gigantisch die Fördermaschinen gewesen sein müssen, deren vorderes Schaufelrad die Kohle gebrochen und zum Weitertransport auf die geworfen hat. Nun ist es vorbei mit der Braunkohle, aber das Rad erinnert noch an die Zeit, als es hier quietschte und Männer im Schlamm wateten.
Ein schöner Tag mit einer schönen Tour. Etwas mehr als 110 km - glaube ich - und trotz diverser Stopps noch mit 22,5 km/h im Durchschnitt. Stolz!



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