Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 6. September 2014

Sil' - Was ist ein Sprachkurs?


Sprache lernen mit Spaß? Geht! Auf dem Bild oben ist zu sehen, wie mich die "Bande" mal wieder neppt. Kleine Einlage zum Lachen. (Bild oben) Alle honorieren, dass wir nicht bierernst Vokabeln büffeln. Also mehr Spaß als Arbeit? Die Lektoren, außer mir noch die Kollegen Beck und Vogel vom DAAD/ OeAD in Lviv, haben alles dafür getan, ein bisschen Ferienlager- Atmosphäre zu verbreiten. Aber die kids sahen es doch anders. Es war ihre Chance, sich qualifiziert und bei Muttersprachlern auf das DSD vorzubereiten. Und sie nutzten diese Chance in jeder Minute. 


Nein, auch Kursleiterin Elke Kiesewalter, FBK in Kiew, hatte keine schriftlichen "Hausaufgaben" aufgegeben. Dennoch saßen die Schülerinnen und Schüler oft bis spät in die Nacht in Gruppen zusammen und schrieben Übungsarbeiten SK. (Bild Mitte) O je, wenn ich da an die DSD- Kandidatinnen in der Slowakei denke... Das sind schon Unterschiede! Hier die voll entfaltete Spaßgesellschaft, in der Schule ein Störfaktor zwischen zwei Spielen ist, dort lebensfrohe Jugendliche, die sich doch der Tatsache bewusst sind, wie bedroht ihre Zukunft ist...

Am Mittwoch bekam eine Kollegin aus Donezk die Nachricht, ihre Schule haben keine Scheiben mehr. Sie weinte. Am Donnerstag brach sie fast zusammen, weil es nun keine Schule mehr gibt. Damit hat die Letzte, die in ihrer Familie noch eine Arbeit hatte, dieselbe auch verloren. "Wohin soll ich?", fragte sie mich und suchte um Entschuldigung nach für ihren Entschluss, nach Russland zu gehen. "Ich kann die Russen nicht hassen. Fast meine ganze Familie lebt dort. An Hilfe von der ukrainischen Regierung glaube ich nicht." Und dann, ganz leise, fügte sie hinzu: "Das war doch unsere, die ukrainische Armee. Ich verstehe das nicht." Was gibt es da zu verstehen? Wie kann man trösten? Wir leben so sicher mit unseren kleinen Problemen...

 


Sil' - Wanderung zum Dreiländereck

Dieses Mal ging die Gruppe angemeldet und mit Führer in die Berge. Die Aussichten waren berauschend schön. (Bild oben) Nach ein paar Anstiegen, die der städtischen Jugend alles abverlangten, kam der Punkt, von dem aus man die drei Grenzen sehen kann. Auf dem mittleren Bild markiert der mittlere Höhenzug den Grenzverlauf. Man kann allerdings in dem Feriendorf (Bild Mitte in der Mitte) in unmittelbarer Nähe zur Grenze Uralub machen. "Ja", meinte der Führer, es sei schon vorgekommen, dass Leute beim Pilzesuchen plötzlich von slowakischen Grenzern gestellt wurden. Jetzt sei es wegen der vielen Elektronik im Wald schwerer geworden, aber früher seien sie öfter in die slowakischen Dörfer zum Handeln gegangen. Er benannte mehrer Siedlungen m it den slowakischen und ihren ukrainischen Namen. Slowakisch könne er ein bisschen, Polnisch auch. Hm, mir schwante, woher er die kleinen Pfade im Wald so gut kannte... ;-)

Leider hatte es am Tag vorher in Strömen geregnet, so dass die Erde glitschig war. Auf dem Abstieg über Waldwege, die zugleich Bäche waren, legte sich so manches Mädchen auf den Allerwertesten und sah danach aus wie ein Schw...n. Aber die Jugend lachte und nahm es als Abenteuer. Einig von den "Besudelten" versuchten gar nicht erst, zivilisiert und mit männlicher Hilfe über den Bach zu kommen (Bild unten), sondern stiegen gleich mit Schuhen durch das Wasser. Die meisten allerdings versuchten, wenigstens mit trockenen Hosen durch das Wasser zu kommen. Kurz, wir hatten viel Spaß! 


Sil'

Die Karpaten und die Ukraine lassen mich nicht los. Dieses Mal führte mich mein Weg ins Dreiländereck Slowakei- Ukraine- Polen. In Sil' auf ukrainischer Seite traf ich Kolleginnen von früher und viele sprachbegeisterte und lernwillige Schülerinnen und Schüler von Donezk bis Drohobych...

Aber ehe es so war, konnte ich am 23. 08. allein wandern gehen. Die Straße (Bild oben) führt zum Dreiländereck in eine schöne sanfte Berggegend. Eine Karte hatte ich nicht mit und so konnte der Kontakt mit dem ukrainischen Grenzschutz nicht ausbleiben. Natürlich bin ich von der Straße abgewichen und kurz hinter diesem Häuschen (Biild Mitte) einen Feldweg nach oben gestiegen. Irgendwann erreichte ich ein Areal, das mit hüfthohen Stacheldrahtzäunen eher bäuerlicher Bauart abgesperrt war. Es sah nicht so aus, aber ich ahnte, dass ich im Grenzgebiet zur Slowakei angekommen war. Der freundliche junge Mann, der plötzlich aus dem Busch trat, bestätigte diese Vermutung. Etwas irritiert war der Herr Leutnant doch, denn ich erzählte ihm freimütig, aus Kosice zu kommen. Allerdings mit dem Auto über Uzhorod. Das ließ er sich bestätigen. Fast 20 min telefonierte er, gab meine Passdaten durch usw. Aber alles lief nicht nur korrekt ab, sondern ausgesprochen freundlich und höflich. Ja, die Zeiten haben sich geändert und man sieht: Es geht auch so! Nachdem alles kontrolliert war, durfte ich gehen, nicht ohne dass der junge Mann sich für mein Engagement, der ukrainischen Jugend beim Sprachlernen behilflich sein, bedankte.

So konnte ich mich in dem Land, in dem ich früher jeden Uniformierten fürchtete, zwanglos und entspannt bewegen und die Berglandschaft (Bild unten) genießen.


Lübeck_Urlaub

Nach Belgien Urlaub in Wismar. Wieder einmal war Annika, unsere Nichte, mit von der Partie. Da muss man reisen und Wissensdurst stillen. Also waren wir einen Tag in Lübeck und Grevesmühlen. Klar, Lübeck hat was. Besonders an den alten Salzspeichern (Bild oben) gefällt mir die Ansicht immer wieder. Aber sonst... Auslöser der Reise war ein bisschen auch ein Streit, denn Uta behauptete, man hätte olle Anniefried in der Innenstadt abgerissen. Das wäre was (gewesen)...

Nein, die ganze Hässlichkeit ist noch da, auch wenn sich die Marienkirche ganz fotogen in der Glasfront von C&A spiegelt. (Zweites Bild) Die kleinen Gänge zu den Spinn- und Kemmhäusern entschädigen einigermaßen für die Fehlleistungen einer Stadtplanung, die demselben Modernisierungswahn folgte, der auch in der DDR so manches Stadtbild geschädigt hat. In Lübeck allerdings macht man munter weiter und "umbaut" das historische Rathaus mit neuen Hässlichkeiten anonymer Einkaufkultur. Auch etwas unterhalb der Marienkirche sieht die Neubebauung eher "gewinnoptimiert" denn städtebaulich gekonnt aus. Traurig, traurig. (Drittes Bild)

Aber die alte Herrlichkeit ist widerstandsfähig. Es bleibt dabei: Lübeck hat was. Schade, dass das Heiligen- Geist- Hospital wegen Renovierungsarbeiten geschlossen hatte. Wir hätten der neugierigen Kleinen gerne ein altes Krankenhaus gezeigt. Immerhin hatten die Hanseaten so etwas. Natürlich könnte ich auch von den Beguinen schreiben. Aber das hatten wir ja gerade.

Auf der Rückfahrt wollte ich mal wieder in die "Alte Malzfabrik" in Grevesmühlen. Das einst so originelle Einkaufzentrum beherbergt jetzt leider die Kreisverwaltung. Ach ja, Grevesmühlen ist Sitz der Ämter des Landkreises Nordwestmecklenburg und bekommt also auch neue Gerichtsgebäude u.ä. Insgesamt steht das der alten Kleinstadt nicht schlecht zu Gesicht. Trotzdem machte "Kreihensdöpp" mitten in der Saison nicht den belebtesten Eindruck. Viel los ist nach wie vor nicht. Die Jugend wandert ab. Aber rings um die Kirche sieht es schön aus. Ich hatte ganz vergessen, dass Reuters Mutter von hier ist. Ein Stein erinnert an sie...



Sonntag, 17. August 2014

Antwerpen_Urlaub

Was soll man noch sagen? Zum Abschluss waren wir in Antwerpen, einer mondänen und an Hamburg erinnernden Großstadt. Hamburg? Hm, wahrscheinlich dem Hamburg, das hätte sein können, wäre es im Krieg nicht so zerstört oder aber danach in der historischen Substanz wieder aufgebaut worden. In Antwerpen stehen beeindruckende Teile der mächtigen Altstadt (Dom - Bild 1/ 2; Markt - Bild 3), gibt es dennoch viel moderne Architektur aller "modern" genannter Epochen und ein Leben, das zwischen Flanieren und Arbeiten zu changieren scheint. Für die Reichen und Schönen die Boutiquen und die schicken Cafes, für die weniger Wohlhabenden die Pizzerias, H&M und dergleichen. Und die Jobs hinter den Theken natürlich...

Mit dem Auto hatten wir Glück. An der Uferstraße liegen ausreichend Parkplätze und wir konnten auf dem Weg ins Zentrum schon mal einen kleinen maritimen Eindruck von der Stadt bekommen, deren beeindruckender Hafen etwas außerhalb liegt. Dann sind wir gegen 10.00 Uhr durch verschlafene und gespenstisch leere Viertel zum Markt gegangen, auf dem auch noch nicht viel los war. Die Kellner stellten gerade die Stühle raus und die Marktbudenbesitzer bauten auf. Viele der Kirchen sind immer noch wegen Restaurierungs- oder Wiederaufbauarbeiten geschlossen. Sie haben dort einfach zu viele davon!  Und der eine Kirchturm vom Dom (Bild 2) ist immerhin der Höchste in Belgien, dessen Kirchen eh nicht gerade "geduckt" daher kommen...

Sehenswert auch der Bahnhof. Allerdings mussten wir über den architektonischen Aufwand an leerem, allerdings an den Wänden und über den Treppen etc. äußerst repräsentativ gestalteten Raum ein bisschen grinsen: Er führte mitnichten auf den 24 Bahngleise- Bahnhof wie in Leipzig, sondern zu einer verglasten Halle mit vielleicht 6 Bahnsteigen. Naja...  ;-) 

Auch hier suchten wir uns ein Restaurant, ein Italiener in der Nähe des Bahnhofs, der uns geschäftstüchtig zum Bleiben überredte und uns einen freien Tisch anwies. Das war schon ok, aber ich musste doch die Toilette fotografieren (Bild 4), die aus anderen Gründen als (manchmal noch) im Osten interessant ist. Überall in Belgien fand ich die Pissoires in front der Eingangstür, so dass Mann bei Türöffnung gleich wie auf dem Präsentierteller pinkelt. Eine Trennscheibe zur Tür fehlte immer und in diesem Lokal gab es gleich gar keine Tür. Ist das nun eine Geste in Richtung Weiblichkeit (da wäre zu klären, was sie bedeuten soll!), oder ist "Männekin Piss" doch symbolischer zu verstehen, als Mann gemeinhin annimmt? Ich hab's überstanden, was soll Mann auch sonst tun (man steht eben), war aber doch froh, dass vor dem Damenklo wenigstens keine Schlange stand...


Zurück gingen wir durch nicht mehr ganz zentrumsnahe Stadtteile, die allerdings immer noch hier und da historische Bausubstanz aufwiesen und also früher zur alten Stadt dazu gehort haben mussten. Unter anderem fanden wir durch Zufall die Gebäudereihe einer alten Druckerei, das Wohnhaus Breughels und ähnliche Schätze. Ebenfalls der Zufall führte uns auch zu dem Denkmal eines langen Kerls: Ankas "Höhe" bezeugt eindrucksvoll die "Größe" von Piotr I. oder auch Peter dem Großen, weiland Zar von Russland und hier einst auf Praktikums- Reise in Sachen Schiffbau unterwegs. ;-) Wir kamen gut durch den Stau vor Brüssel (immer staute es sich auf der Seite, auf der wir gerade nicht waren!), packten unsere Sachen und fuhren anderntags nach Leipzig. Da ist es auch schön, aber man muss sagen, die Belgier haben auch ein interessantes Land, das eine Reise wert war (und ist)!





Sonntag, 3. August 2014

Brügge und Gent_Urlaub

Von Brügge schreiben bedeutet das meiste weglassen! Nach ca. 3-4 h Stadtgang war ich satt und Augen wie Hirn quälten sich, noch Neues aufzunehmen und (vor allem) es zu würdigen. Zu übervoll mit historischen Bauten, sehenswerten Plätzen und Bauwerken sowie Denkmälern aller Art und verschiedener Epochen ist diese wasserreiche Stadt. Brügge! Dass der Name etwas mit "Brücken" zu tun haben könnte, fällt jedem Deutschen (egal, ob es stimmt oder nicht) zuerst ein. Aber dass es so viele Brücken sind und man wie in Venedig mit dem Kahn fast die ganze Stadt erkunden kann, das überraschte mich doch. Ich mag nicht "gut informiert" in eine fremde Stadt gehen, um dann "alles" zu sehen bzw. abzuhaken. Was ich sehe, sehe ich, was nicht, das nicht. Und so kamen wir vom Bahnhof in die Stadt und stießen auf ein Stadtquartier mit alten Häusern und einer großen Kirche- alles war so, wie ich mir Brügge vorgestellt hatte. Jetzt noch den Marktplatz sehen und das war's dann wohl. Die Stadt soll ja nicht so groß sein...

Was für ein Fehler! Auf dem Rundweg zu einer Turmspitze, die den Markt verhieß, stießen wir zunächst auf die ehrwürdigen Gebäude des alten Hospitals, das auch als Hospitz genutzt wurde. (Bild oben) Wir standen auf einer ersten Brücke und sahen die Boote, die von der Möglichkeit eines "Wasserspaziergangs" durch die stadt kündeten. Gleich um die Ecke die nächste Großkirche mit schönem umbauten Kirchhof. Aber ich wollte dem Kanal folgen und so stießen wir auf verwinkelte und schmale Gassen, die zu neuen Plätzen und Brücken führten. Auch hier ein riesiges Areal "Beguinen- Höfe". In Brügge allerdings ist die vorhandene Anlage wohl etwas jünger und die Häuser sind weiß getünscht. Wir gingen und gingen und fanden das Altstadtgebiet doch ziemlich groß! Vorbei ging es an stolzen Bürgerhäusern vom Format Lübecker Herrenhäuser (Bild vier) zu einer kleinen romantischen Brücke, die in ein neues Stadtquartier führte. (Bild zwei)

Wir stießen jetzt erst auf den Markt, der von dem unübersehbaren und wirklich riesigen "Belfort" überragt wird. (Bild drei) Die Anlage glich dem gotischen Rathaus in Thorn/ Torun, weshalb ich gleich daran dachte, hier das alte Rathaus vor mir zu haben. Die Erklärungstafeln belehrten aber darüber, dass es sich hier um die mittelalterlichen Tuchhallen handelte. Warum man das Zeichen der Stadtfreiheit nicht am Rathaus, sondern eben hier angebracht hat? Da müsste man mal nachlesen...  

In einem Restaurant hinter einem der Seitenflügel des mächtigen Gebäudes stärkten wir uns auf einer Terrasse. Wieder dachten wir, wir hätten nun alles Wichtige gesehen. Wieder war es ein Irrtum! Hinter dem engeren Altstadt- Ring erstreckt sich ein ebenfalls flächenmäßig bedeutendes Areal voller ehrwürdiger, kaum jüngerer Häuser, obwohl es sich hier vermutlich um die "Neustadt" handelte. Das jedoch ist einzig erkennbar an den breiteren und großzügiger angelegten Straßenzügen, die sich entlang der mächtigeren Kanäle erstrecken. Da kann man sich lebhaften Schiffsverkehr, das Ent- und Beladen der großen Segler lebhaft vorstellen. (Bild fünf) Doch nicht nur Handel und Gewerbe blühten- die reichen Bürger hatten (anders als heute) auch ein Bedürfnis nach Schönheit und dem Weiterleben ihrer Zeit in der Kunst. Davon zeugen die großen Denkmäler für Jan van Eyck und andere bedeutende Maler und sowieso die Ausgestaltung der Kirchen und Bürgerhäuser.

Der erneute Rundweg ermüdete uns wieder ein bisschen und wir wollten zum Auto zurück, als wir - quasi von der anderen Seite kommend - auf das Quartier hinter dem Rathaus stießen. Dominant der hohe Turm der Stadtkirche (Bild sechs), der sich über die nun wieder engen Gassen erhob. Was für ein Reichtum! Davon zeugten auch die vielen einem Stadt- Palast ähnlichen Gebäude, die sich nun ins Blickfeld schoben. (Bild sieben) Sind die alten Bürgerhäuser, die Spitäler und einige Kirchen durchaus mit der norddeutschen Backsteingotik zu vergleichen, so zeigen sich hier südländische Einflüsse. Farblich und vom Material her heller entsprechen diese Gebäude (wie die Rathäuser und viele Kirchen in allen flämischen Städten) nicht mehr der Reduktionsgotik und ihren Folgeformen. Verspielt und reich an Ornamenten bilden sie auch innerhalb Brügges einen Kontrast zu den umliegenden älteren Bürgerhäusern, die natürlich auch nicht vergoldet sind.

Ziemlich übersättigt von den vielen Bildern und Eindrücken, auch ein bisschen fußlahm (hat jemand gesagt, die Altstadt von Brügge wäre klein?) wandten wir uns in die Altstadt und zurück zum Auto. Hier kamen wir noch an Häuserfronten vorbei, die direkt an den Kanal grenzten. (Bild unten) Alles sehr beeindruckend und wirklich eine Riese wert! Übrigens war das Parkplatzproblem vorbildlich gelöst. Am Bahnhof findet sich ein geräumiges Parkhaus (auch anderswo am äußeren Innenstadtring), dessen Parkschein zur Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel berechtigt. Busse fahren in kurzen Abständen und so ist der Weg ins Zentrum weder weit noch beschwerlich. Gut gemacht!

Gent? Da hatte ich a) meinen Fotoapparat vergessen und b) verblasste alles gegenüber dem vorher Gesehenen. Wir parkten in einer etwas verkommenen Gegend und hatten nicht eben den besten Ersteindruck von der Stadt, die als Kommune mit der vielen historischen Bausubstanz überfordert wirkt. Zwar fanden wir dann doch noch den Stadtkanal mit den prächtigen Häusern und Kirchen, die ein ansehnliches Panorama bilden, aber der erste Eindruck entscheidet (leider). Wir lasen, dass in der Stadt gerade ein Stadtfest zuende gegangen war, was den Müll und den Dreck auf den Straßen hinreichend erklärte. Schade, an einem anderen Tag hätte uns sicher auch Gent ganz toll gefallen. Für dieses Mal trug Brügge aber den Triumpf davon...






Leuven_Urlaub

Am Montag war schlechtes Wetter angesagt und es wurde auch regnerisch. Ok, machen wir Haustag mit ein bisschen "shopping" in Leuven. "Shopping" meinte Einkäufe in diversen Hanf- Klamotten- Läden, die aufzusuchen sich die Weiblichkeiten der Famiilie vorgenommen hatten. Ansonsten hieß die Idee: Einflug auf einer anderen Schneise und sehen, was wir noch nicht gesehen hatten.
 Und so wurde es auch. Wieder gefiel mir Leuven ausgesprochen gut. Auch da, wo es das historische Outfit ganz abstreift und sich modern gibt, blieb es mir angenehm. Ein bisschen Schmunzeln mussten wir allerdings im Angesicht des Ringstraßenfragments, das als Straße zum Bahnhof führt, kurz vor diesem jedoch in einem Tunnel verschwindet. Die moderne Bebauung erinnert fatal an die Leipziger "Hofe am Brühl" und man sieht, wo der Architekt die Idee her haben könnte! (Bild oben)

Ebenfalls nicht gesehen hatten wir am ersten Tag das beeindruckende Gebäude der Universitätsbibliothek (Bild zwei) mit dem davor befindlichen Platz. Akaden, Turm und Dachfront- da hat man das alte Leipziger Rathaus vor Augen. Komisch, dass der Mensch Neues wohl doch nur im Vergleich zu Bekanntem wirklich aufnehmen und "einordnen" kann. Immerhin haben die Leuvener mehr Humor und spießen, was sie ärgert, schon mal öffentlich auf- auch wenn es nur die Lappalie einer Fliege ist! ;-) (Bild unten)