
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Sonntag, 23. Februar 2014
Presov

Sonntag, 16. Februar 2014
Janukowitsch und Radfahren
Man kann sich fragen, was der Eine mit dem Anderen zu tun hat. Auf den ersten Blick nix. Der kutscht sicher Luxuslimousine sicherheitsverstärkt... Aber beide sind wir aktiv und lange schon unterwegs. Er steht in der zweiten Legislaturperiode; ich fahre das zweite Jahr mit meinem Rad! Und so wie er seine Hindernisse überwindet, so bezwinge auch ich meine Berge: Heute übrigens fiel die 2000- km- Marke! Aber so wie diese Pfeife lange abwartet, ehe er versichert, er wolle keinen Krieg gegen sein Volk (aha, er plant also einen), musste auch ich lange warten, ehe ich den Krieg gegen meine Lethargie und die faulen Muskeln wieder aufnehmen konnte. Heute war es so weit: 10 Grad und Sonnenschein (am Stausee allerdings weniger- das Wasser war noch gefroren und in den Wächten lag noch Schnee), was will man mehr? Also bin ich los und war nach 3h 23 min und 60 km Fahrt wieder da (Bestzeit um die 2h 45 min). Mir scheint also, wir sind nicht in Form, der Janukowitsch und ich. Mal sehen, wer sich eher erholt. Ich hoffe: ICH!
Donnerstag, 30. Januar 2014
Ukraine vor dem Bürgerkrieg?
Spätestens seit dem Ende des vergangenen Jahres, besonders aber seit Anfang dieses Jahres, "verschwinden" in der Ukraine Menschen; sie bekommen nachts "Besuch" vom Geheimdienst, werden vor den Augen der Ärzte aus Krankenhäusern verschleppt oder auf der Straße weggefangen. Manche werden "nur" zusammengeschlagen, mit Wasser übergossen in die Kälte geschickt oder inhaftiert, andere findet man gefoltert und erschlagen im Wald. Die Polizei tötete offiziell bisher drei Protestierende durch mehrere gezielte Schüsse. Die beteilgten Berkut- Einheiten sollen nicht aus Kiew stammen...
Das alles dokumentieren junge Leute in facebook und anderswo. In den Foto- und Video- Dokumenten, die ich von meinen Absolventinnen erhalte, ist nichts gestellt. Sie schlagen meine Warnungen, sich nicht radikalisieren zu lassen und den Protest nicht durch eigene Gewalt zu diskreditieren, unter Hinweis auf eben diese Dokumente (verzweifelt) in den Wind. Würdest du, fragte mich Anton aus Kiew, zusehen, wenn dein Freund, wenn der Mann, der eben noch neben dir stand, vor deinen Augen zusammengeknüppelt wird? Ihm ist es egal, wie der Hass der Protestiereneden sich artikuliert. Er ist tief davon überzeugt, dass es berechtigter Hass ist und dass es die anderen sind, die Gewalt allein durch ihre hochgerüstete Anwesenheit provozieren. Ja, in Kiew herrscht Krieg, ein Krieg der Regierung gegen ihre Bürger, eine Situation also, aus der schneller als man hinsehen kann, ein Bürgerkrieg zu werden droht. Konflikte quer durch's Land gibt es genug und es gibt auch genügend Leute, deren Heil (einer weiteren schamlosen Bereicherung) von Janukowitsch und seiner Clique abhängt. Ihnen gilt der Hass einer geschundenen, zusehens um ihre Zukunft betrogenen Generation...
Und "wir"? Die Proteste begannen, als sich junge Menschen um ihren Traum, endlich ohne Diskriminierung nach Europa reisen und womöglich dort studieren und Arbeit suchen zu können, betrogen sahen. Es war auch die Hoffnung, mit Hilfe der EU die schlimmsten Auswüchse von Kleptokratie und Korruption beenden zu können, die nun geplatzt war. Und wieder hat niemand gefragt, was das Volk will! Das macht jeden böse, dem der Glaube an die universellen Werte "des Westens" (wie sie in der allgemeinen Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte niedergelegt sind) noch eine Utopie sind. "Wir" sind also angesprochen, können sehen, wie in der Organisation der Lebensmittel- und der Krankenversorgung, wie in der Kommunikation und den immer neuen Protesten an immer neuen Orten eine Zivilgesellschaft entsteht, die es so jenseits der polnischen Grenzen bisher nicht gegeben (und an die nach der Niederlage der orangenen Revolution 2004) auch kaum jemand mehr geglaubt hat.Im Streben nach Freiheit liegt jener universelle Humanismus, der gleich macht und der in der Gleichheit der Ziele und Hoffnungen zu (mehr) Brüderlichkeit führen sollte. Als "Solidarität" sei diese die "Zärtlichkeit der Völker", schrieb einst Che Guevarra. Aber wo ist diese Solidarität?
Das alles dokumentieren junge Leute in facebook und anderswo. In den Foto- und Video- Dokumenten, die ich von meinen Absolventinnen erhalte, ist nichts gestellt. Sie schlagen meine Warnungen, sich nicht radikalisieren zu lassen und den Protest nicht durch eigene Gewalt zu diskreditieren, unter Hinweis auf eben diese Dokumente (verzweifelt) in den Wind. Würdest du, fragte mich Anton aus Kiew, zusehen, wenn dein Freund, wenn der Mann, der eben noch neben dir stand, vor deinen Augen zusammengeknüppelt wird? Ihm ist es egal, wie der Hass der Protestiereneden sich artikuliert. Er ist tief davon überzeugt, dass es berechtigter Hass ist und dass es die anderen sind, die Gewalt allein durch ihre hochgerüstete Anwesenheit provozieren. Ja, in Kiew herrscht Krieg, ein Krieg der Regierung gegen ihre Bürger, eine Situation also, aus der schneller als man hinsehen kann, ein Bürgerkrieg zu werden droht. Konflikte quer durch's Land gibt es genug und es gibt auch genügend Leute, deren Heil (einer weiteren schamlosen Bereicherung) von Janukowitsch und seiner Clique abhängt. Ihnen gilt der Hass einer geschundenen, zusehens um ihre Zukunft betrogenen Generation...
Und "wir"? Die Proteste begannen, als sich junge Menschen um ihren Traum, endlich ohne Diskriminierung nach Europa reisen und womöglich dort studieren und Arbeit suchen zu können, betrogen sahen. Es war auch die Hoffnung, mit Hilfe der EU die schlimmsten Auswüchse von Kleptokratie und Korruption beenden zu können, die nun geplatzt war. Und wieder hat niemand gefragt, was das Volk will! Das macht jeden böse, dem der Glaube an die universellen Werte "des Westens" (wie sie in der allgemeinen Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte niedergelegt sind) noch eine Utopie sind. "Wir" sind also angesprochen, können sehen, wie in der Organisation der Lebensmittel- und der Krankenversorgung, wie in der Kommunikation und den immer neuen Protesten an immer neuen Orten eine Zivilgesellschaft entsteht, die es so jenseits der polnischen Grenzen bisher nicht gegeben (und an die nach der Niederlage der orangenen Revolution 2004) auch kaum jemand mehr geglaubt hat.Im Streben nach Freiheit liegt jener universelle Humanismus, der gleich macht und der in der Gleichheit der Ziele und Hoffnungen zu (mehr) Brüderlichkeit führen sollte. Als "Solidarität" sei diese die "Zärtlichkeit der Völker", schrieb einst Che Guevarra. Aber wo ist diese Solidarität?
"All das
geschieht in der geographischen Mitte Europas, vor den Kameras aller wichtigen
Nachrichtenagenturen der Welt... Jetzt wissen wir,
wie es bei Hitler und Stalin war, warum niemand sie aufhielt, weil alle
vernünftigen Leute mit ihrer Karriere beschäftigt waren, nicht hinguckten oder
die Köpfe schüttelten und sagten: Nein, das ist nicht wahr, so schlimm kann es
nicht sein." Diese bitteren Worte schrieb die Schriftstellerin Oxana Zabushko in der FAZ vom 29. 01. 2014. Und sie hat wohl Recht. Wieder einmal zeigt sich, wie wenig die bürgerlichen Gesellschaften des Westens in der Lage (und willens) sind, die immer dann, wenn es uns gerade in den Kram passt, heilig gesprochenen Menschenrechte auch dann zu schützen, wenn es daran nichts zu verdienen gibt und die Einlösung des Versprechens von "Gleichheit und Brüderlichkeit" dazu führen würde, abgeben und teilen zu müssen. Spätestens in dem Moment, in dem "uns" diese Einsicht dämmert, wenden wir uns erschüttert (und ein bisschen über uns sellbst entsetzt) von dem "fernen Geschehen" ab und stattdessen wieder dem Sonntagsspiel der Bundesliga zu. Deshalb ist der Rubikon überschritten: Die Protestierenden in der Ukraine, allein gelassen und politisch ohne Schützenhilfe, müssen nun auch gegen Panzer kämpfen, wenn die denn kommen. Kämpfen sie nicht, endet das Land in der Friedhofsruhe eines entsetzlichen Rachefeldzuges der Regierung, die es dann in jeder Hinsicht schamloser denn je treiben wird. Wird es viele Tote geben? Sagt dann nicht, ihr hättet es nicht wissen können!
Samstag, 23. November 2013
Suchy Vrch



Dann kurvte ich den Berg wieder bis auf halbe Höhe hinab und bog Richtung Koisov ab. Ein bisschen waren die Beine schon schwer. Interessantes zu sehen gab es nichts; niemand zeigte sich bei dem Wetter auf der Straße. Allerdings sind ein paar Villen dort fertig geworden, die gut und gerne als "Herrenhäuser" durchgehen können und also unübersehbar von der Armut des Volkes künden. In Koisov scheinen sich die anzusiedeln, auf die das gewiss nicht zutrifft. Egal, für mich zählte heute nur die sportliche Leistung und die ergab sich durch den Wiederaufstieg zum Suchy Vrch, 830m ü.nn. (Massiv Bild unten) Der "liebliche Bach" (Drittes Bild von oben), wie man früher sagte, täuscht natürlich: Das erste Mal seit ich hier bin, musste ich passen und ein paar Meter schieben. :-( Runter ging es dann schnell. Zurück radelte ich ab der Stauseebrücke den zweiten Teil meiner Trainingsstrecke, so dass über 90 km zusammen kamen. Aber was für welche! Stolz schwellt die Brust. ;-)
Sonntag, 10. November 2013
Sanok, Przemysl, Nationalfeiertage und Einkaufsvisen



Die Rückfahrt war nicht nur des Wetters wegen übel. Auf den schmalen Gebirgsstraßen LKW über LKW! Der ganze Wahnsinn unserer "Alles- sofort"- Gesellschaft. Scheiß Welt, in der sämtliche Lagerbestände auf Rädern durch die Wälder rollen...
Sonntag, 3. November 2013
XXVIII. Turner- Memorial in Cottbus

Da noch keine Grabpflegen anstehen, nutzte ich die Urlaubstage zu Allerheiligen zum Radwechsel in Leipzig. Mittwoch Anreise, Donnerstag ein schöner Spaziergang im Clara- Park. Freitag dann das "Geschäftliche" und Sonnabend ging es früh mit Uta nach Cottbus zum alljährlichen Turner- Memorial. Anka kam auch und wir fuhren am Nachmittag nach Frankfurt. Heute abend langte ich ziemlich erschöpft wieder in Kosice an...
Aber zum Titelthema: Die Turngemeinde gedenkt in Cottbus jährlich ihrer verstorbenen Mitglieder und Aktivisten. Traurig die Gedenkminute für Klaus Köste, dessen Auftritte im DDR- Fernsehen mir immer noch in guter Erinnerung sind. (Bild oben- Sabine vom USC bei der Gedenkrede) Nun fehlt er; die Turner bewerben sich um den Klaus- Köste- Pokal...
Ein Erlebnis der ganz anderen Art aber der Auftritt von Johanna Quaas, mit fast 88 Jahren die älteste Starterin. Wer denkt, da habe eine zittrige alte Dame eine Ehrenrunde absolviert, der irrt. Ganze 3 min lang war die Bodenübung zu Musik und mit allerhand turnerischen Einlagen! Wo andere kaum noch gehen können, läuft diese alte Dame auf, strafft den Körper und turnt! (Bild unten) Das ist verrückt und macht auch Mut. Es geht also!
Sonntag, 27. Oktober 2013
Slata Idka- Slowakische "Loreley"

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