Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Donnerstag, 8. August 2013

Chelmno

Der zweite Teil des Urlaubs fand dann als Rundreise durch Polen statt. Über Poznan, wo schon wieder ein Reifen beulte (noch einmal Nachwirkungen der ukrainischen Straßen oder einfach nur Ware der 3. Wahl?), ging es nach Wloclawek, Plock, Grudziaz und Ciechocienek. Programm: Freunde besuchen. Gab es Neues? Hm, wir sahen die alten Stätten mit gemischten Gefühlen. Die Einkaufsareale an den Stadträndern wirken zweifellos modern und die neuen Siedlungen künden vom Glück ihrer Besitzer, Arbeit und Auskommen zu haben. Hingegen wirkt die Altstadt von Plock ein bisschen wie ein Altersgebiss, dem Zähne fehlen. Abgerissene Häuser geben nun den Blick in Hinterhöfe frei, die nur als Parkfläche taugen. Kein schöner Anblick. In Wloclawek kommt der allgegenwärtige Verfall der Weichselviertel hinzu. Der aufwendig sanierte "grüne Markt" zeigt das ganze Dilemma dieser Art Stadterneuerung: Menschenleere kündet vom fehlenden Leben dort; ergo von der fehlenden Kaufkraft der Bewohner des Stadtbezirks.

Torun, Grudziaz und vor allem Chelmno, das wir früher nicht zur Kenntnis genommen hatten, profitieren hingegen sichtlich von EU- Förderprogrammen zur Stadterneuerung. Im alten Kulm erstrahlt die Gotik von Neuem. (Bild oben) Neben die polnischen Symbolen des Kampfes gegen den Orden (Bild Mitte) tritt zunehmend die Beschäftigung mit den Leistungen des Ordesn selbst. Immer neue Hinweistafeln erinnern (auch in Thorn) an die deutsche Geschichte dieser Orte. Auch die Museen (Plock) bieten mittlerweile ein ausgewogeneres Bild. Ein bisschen witzig fanden wir natürlich die Grabstätte an der Stadtmauer von Chelmno. (Bild unten) Pacewicz? Nicht bekannt! ;-)   



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