Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Sonntag, 9. November 2014

Levoca hat ein neues Restaurant


Wozu noch einmal über Levoca schreiben? Weil es ein neues feines Restaurant mit leckeren Speisen hat! Ich fuhr am Sonnabend hin, weil Karin es noch nicht gesehen hatte. Ja, ich bin gerne Reiseführer. Man sieht selbst oft ganz neu, was man mit den Augen des anderen sieht! Dieses Mal fand sich ein interessantes Stillleben an der Mauer auf dem Weg zur Bastion. (Bild oben) Seit drei Jahren renovieren sie dort. Aber nun ist was draus geworden! Ein Restaurant mit Freisitz und wahrscheinlich Hotelzimmern in dem hohen Dachstuhl! Innen altes Holz und die jahrhundertealten Mauern (zweites Bild von oben); dazu überall einfaches Glas. Das passt gut. Meine Schweinsmedaillons an Pilzragout und mit Butterreis waren etwas teurer als sonst in der Slowakei (8,90 Euro). Aber lecker! Richtig lecker! Auf den Fensterbänken ein nettes Herbstgesteck. (Bild drei von oben) Es machte Lust, einfach so ein bisschen zu fotografieren. Und das tat ich. Alte Häuser voller morbidem Charme (zweites Bild von unten); warum ist bei uns immer ALLES selbst in den ältesten Städten so langweilig NEU? Städte waren nie "neu"! Das Haus ist bewohnt und die Bewohner haben alle Fenster vollgestellt mit Pflanzen und Kakteen. Ich mag Fenster wie das im Bild ganz unten. Übrigens ging ich nur im Pullover und schwitzte dabei wie ein Affe! Strahlender Sonnenschein und 17 Grad! Wenn das die Folgen des Klimawandels sind, dann fahre ich gern noch ein paar hunderttausend Autokilometer dafür, dass künftig jeder Herbst zum Sommer wird! 

Abends schlossen wir den Tag im med malina. Karin fährt Montag wieder ab und da müssen Remmer und ich die einsamen Männerabende wieder aufnehmen. So'n Pech! Aber einsam kann auch schön sein. Heute nutzte ich den Tag für eine Rad- Rundfahrt auf meiner Standard- Rennstrecke. Bestzeiten waren nicht zu erwarten, aber dafür, dass ich die Saison eigentlich schon beendet hatte, kann sich das Resultat (2:50:24) sehen lassen. Vielleicht wiederhole ich das morgen; ich habe nämlich frei, weil die Schülerinnen meiner Schule ins Theater gehen. Nächste Woche dasselbe. Da feiert man den Jahrestag des Studentenaufstandes in Prag und Bratislava. Nur zu. Wer feiert richtet sonst keinen Schaden an! Warum ich darauf komme? Ich lese gerade "Zigeuner" von Rolf Bauerdick und leide mit ihm, wenn es um den Blast der Antiziganismus- Forschung geht, der wir die Deutungshoheit darüber verdanken, was "Roma und Sinti" alles (nicht) sind. (Was sie sind, davon haben die keine Ahnung, jedenfalls findet man in einschlägigen Texten wirklich nicht eine Antwort auf naheliegende Fragen. Man darf die einfach nicht stellen!) Jedenfalls fiel mir auf, wie blass die inkrimierten Äußerungen von Slowaken, die in einer Zeitung zitiert (!) wurden, gegen das bleiben, was ich täglich von Schülerinnen und Kolleginnen zu dem Thema höre. Ich werde jedenfalls gut auf mein Geld und meine Kamera aufpassen, wenn wir mit den Jungs und Mädels vom Zigeunerensemble der Grundschule Medzev proben! ;-)



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