Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Mittwoch, 24. Mai 2017

Zeugnisübergabe

In Rumänien bekommen die Schüler/innen also vor dem Abitur ihre Zeugnisse als eine Art "Diplom" und die Übergabe wird im Kulturhaus der Stadt (Bild zwei- innen) festlich gestaltet. Etwas irritierend die Anzugsordnung, denn alle kommen wie mittelalterliche Magister oder neuzeitliche Doktoren der Medizin (an traditionsbewussten Fakultäten Englands) daher. Die Kostüme kann man ausleihen und so ist es wirklich ein bisschen wie Karneval. (Mal abgesehen vom Bühnenbild - Bild oben -, das wohl für "Madame Butterfly" gedacht war!) Interessant auch, wie man sich darunter kleidet. Manche hatten es drauf mit roten Kleidern, die zum schwarzen Überwurf passten, und den entsprechenden Schuhen. Andere wiederum sahen recht komisch aus mit blau gepunkteten Kleidchen oder die Jungs mit Jeans und Sportschuhen. Da geht also auch was "den Bach runter". ;-)

Die Veranstaltung selbst war bei mehr als 200 Abiturienten etwas ermüdend und dauerte von 15.30 Uhr bis fast 20.00 Uhr. Die Klassen wurden einzeln nach vorne gerufen und die Klassenleiterinnen hielten eine Laudatio auf die "beste, intelligenteste, empathischste, organisierteste usw. usf." Klasse ever. Hm...? Die Schüler/innen revanchierten sich mit Anekdoten aus dem Schulleben. Dann wurden die fünf Klassenbesten mit einem Diplom ausgezeichnet und andere erhielten Dank- Urkunden der Schule z.B. für die Teilnahme an nationalen Olympiaden usw. Ich hatte das Vergnügen, Alina Viziteu (Bild unten - das große Mädchen in der Mitte) zum besten Ergebnis im DSD eine Urkunde zu überreichen. Schade, dass dieses matheorientierte Mädchen noch nicht gelernt hat, sich gut "zu verkaufen"; sie hätte das DAAD- Vollzeitstipendium sicher verdient. So freue ich mich aber für Iasmina Raceanu, die es bekommen hat und die ebenfalls auf der Bühne stand.

Was ich noch bemerkenswert fand, ist, wie sehr die allseits beliebten Bilder als "Klassenfilm" ganz schnell die Grenzen des "Mediums" deutlich machten. Worüber ich lachen kann, was mich an etwas erinnert, ist anderen völlig Wurscht und so gerieten die Aufführungen der Clips, die z.T. sehr gut gemacht waren, trotz allem zum Langweiler der Veranstaltung. Nun ja, ich habe es gesehen und weiß nun, wie es da zugeht. Zum Abiball bin ich auch geladen, aber ich denke, ich werde kneifen. Zu wenig verbindet mich mit dem Jahrgang, in dem ich die Eltern und die allermeisten Schüler/innen nicht kenne. Ich mag auch meinen Kolleginnen nicht auf den Keks gehen, die sich dann verpflichtet fühlen müssten, mich zu unterhalten...

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