Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Sonntag, 12. November 2017

Sonntags einkaufen- ein Wahnsinn

Sonntag einkaufen in Suceava. Heute musste ich in die Iulius Mall, denn mein Freund Steffen brauchte Informationen über Türen. Ich holte also mein Auto vom Parkplatz vor meinem Haus und schaute wehmütig auf die vielen freien Parkplätze. Die anderen sind schon einkaufen und also gibt es Platz im Hof. Ungern gebe ich meinen auf, denn wenn ich zurückkomme - ich ahne es schon -, werden sie alle besetzt sein. Die Fahrt zur Mall macht wenig Probleme. Die Stadt ist klein und der Verkehr eigentlich überschaubar. Außer am Sonntag, wenn alle zum Einkaufen fahren! Rings um die Shoppingcenter sind alle Parkplätze besetzt. Ich kreisele wie manch Einheimischer wie ein Geier um ein totes Tier um die Parkanlagen. Kaum sehe ich einen freien Parkplatz, schon wird es eng. Außer mir haben natürlich noch einige andere die Lücke entdeckt. Wenn es sich nicht um Autos handeln würde, könnte man die Situation mit einem Rugbyspiel vergleichen. Es wird gerangelt. Endlich habe ich einen freien Parkplatz direkt vor der Iulius Mall. Gekostet hat mich das nur etwa 15 Minuten. Im Baumarkt gibt es natürlich keine solche Türen, wie Steffen sie haben will. Resigniert ziehe ich ab und überlege, ob ich das Auto nehmen oder lieber gleich zu Fuß gehen sollte. Ich entscheide mich für den Fußweg. Bis zur "Mediagalaxy" sind es einschließlich der Wartezeiten an den Fußgängerüberwegen ca. 15 Minuten. Ich ahnte es schon. Auch dort keine freien Parkplätze. Aber das ist mir nun egal. Ich kaufe ein Diktiergerät, dass ich hier gleich einmal ausprobiere. Auf dem Rückweg gehe ich bei "Real" vorbei. So viel kann ich nicht kaufen, denn es sind noch ungefähr 10 Minuten bis zu meinem Auto. Dort angekommen verstaue ich das Gekaufte. Oh je, wie komme ich jetzt aus der Parklücke raus? Rumänen stellen ihre Autos auch auf den dazwischenliegenden Zufahrten ab. Ich rangieren und rangieren, ehe ich an dem gelben Dacia vorbei bin. Nun geht es an die Ausfahrt. Gleich mir wollen das noch geschätzte 1000 andere Autofahrer. Es dauert ca. 10 Minuten, bis ich um den Kreisverkehr herum bin. Die Rückfahrt geht relativ schnell. Allerdings beginnt nun das Suchen nach einem freien Parkplatz vor der Haustür. Heute habe ich Glück. Gerade vor mir ist ein Nachbar weggefahren. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ich dreimal um den Häuserblock fahren musste, ehe ich einen freien Platz ergattern konnte. Der vielen Einbahnstraßen wegen ist mein Häuserblock ziemlich groß. 10-15 Minuten brauche ich schon für die mehrere Kilometer große Runde mit diversen Ampeln. Man kann sich vorstellen, wie viel Spaß Einkaufen am Wochenende in Suceava macht. Dennoch können meine Schülerinnen kaum verstehen, warum das private Automobil keine Alternative für die Zukunft ist. Ihnen fehlt jede Vorstellung davon, wie dieselbe Situation in Tokio, in Mexico City oder in Lagos ist. Am Ende bin ich froh in der rumänischen Provinz zu sein. Und ich nehme mir vor, nie wieder am Sonntag einkaufen zu fahren.

Apropos: Dragon naturally speaking  hat seine Sache gut gemacht. Nur die Wörter "Iulius Mall" (Julius mal), "Suceava" (Okinawa) und "Mediagalkaxy" (Mediagalaxis) sind falsch geschrieben. Lustig auch, das weiß ich seit gestern, dass es "Scheiße" nicht kennt. Das Programm macht "Chance" daraus. ;-) Wann zum Teufel merken die Programmierer, das Luther- Deutsch Deutsch ist? Das ist dasselbe wie facebooks Manie, jeden "Nippel" zu löschen und so zu tun, als würden nicht in jedem Kiosk nackte Brüste ohne Ende zu sehen sein. Ok, f*ck off!

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