Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Sonntag, 22. Oktober 2017

Czernowitz mit Tanases

Ja, wir fahren gemeinsam nach Chernivtsi/ Czernowitz - so der Plan und nun die Tat. Freitag Abend ging es erst nach Radauti, Hannes abholen. Hannes ist Kulturweit- Freiwilliger und ich fand, er soll auch ein bisschen Osteuropa erleben, wenn er denn schon hier ist. Außerdem hatte Alexandru so einen Zimmergenossen und Gesprächspartner. Beide sind ja fast gleich alt. Die Grenze passierten wir ins 25 min. Der erste Rundgang führte durch das innere Zentrum, in dem ich einige neue Kneipen entdeckte. Bei einem Kurs Euro- Hrivna von 1:32 wurde frugales Speisen zu einem Vergnügen, das sich im Portemonaie kaum niederschlägt. Während meine Begleiter relativ früh müde ins Bett fielen, ging ich noch auf den Opernplatz, wo im Unigebäude, dem ehemaligen Haus des Handwerks, eine schöne neue Bar zum Verweilen einlud. So wurde es eine kurze Nacht...

Anderntags ausführlicher Stadtrundgang, Wir sahen uns auf dem Uni- Gelände die Kirche an (Bild oben) und gingen dann zu Fuß zum jüdischen Friedhof. Ich entdeckte ein neues Denkmal, das nun - so viele Jahre später , doch an die Deportation der Juden aus der Stadt erinnert. (Bild zwei) Es befindet sich vor dem ehemaligen Ghetto. Auch der jüdische Friedhof ist in einem akzeptablen Zustand. Endlich ist das ganze Areal vom Bewuchs befreit! (Bild drei) Das erste Mal sah ich auch das Denkmal für die Gefallenen des WK I neben dem sowjetischen Ehrenmal unterhalb des orthodoxen Friedhofs. Bild unten)   

Nach dem Mittagessen im Shokoladny fuhren wir nach Ivano- Frankivsk. Leider begann es stark zu regnen, so dass der Rundgang in Ivano knapp ausfiel. Aber wir schauten die Stadt vom Panorama- Restaurant aus an und tranken einen guten Bushmills. Um 19.00 Uhr Treffen mit Juri, Elena, Taras und Ania im Desiatka. Auch dieses Mal gingen meine Reisegefährten relativ früh, während ich noch Juris Küche besuchte. Wir tranken noch einen Schluck auf den nötigen Optimismus, denn Elena geht es nicht so gut und wir hoffen und hoffen und können mehr nicht tun. Wenigstens hat sich die Babushka wieder berappelt. Ania kam extra aus Deutschland, weil sie dachte, es gäbe eine Beerdigung. Aber noch hat das Schicksal nicht zugeschlagen.

Heute dann Rückreise. Ganz ganz ganz leckeres Essen in einem neuen Restaurant auf der Kobylanska. Dann zweieinhalb Stunden Wartezeit an der Grenze. Jetzt bin ich müde zu Hause. Aber auch froh, dass ich gefahren bin...



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