Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Montag, 29. September 2008

Noch einmal Chernivci

Am 06. 09. führte es mich zum vorerst letzten Mal an meinen vormaligen Wirkungsort zurück. Übernachtung im Hotel Tscheremosch. Na ja... Das Frühstück ließ doch arg zu wünschen übrig. Auswahl Spiegel- oder Rühreier, dazu standartmäßig zwei Käse- und zwei Wurstscheiben, die - wie das Brot - hätten frischer sein können, Joghurt und Marmelade. Interessant das colaartige Getränk, das ich so noch nie gesehen und geschmeckt hatte: Geschmack exakt wie Vita- Cola ohne Kohlensäure! Ob es sein kann, dass die Spätschicht nachts um 22.00 Uhr schon die Gläser befüllt, die das Frühschichtpersonal dann nur noch auf die Tische stellt? So jedenfalls schmeckte es resp. eben deshalb löste es einen Brechreiz aus! Ansonsten abends bw. nachts ein leeres Spielautomatenkasino mit ein paar boys, die Billard spielten und wohl auf eine einschlägige Sorte Damen wartete, die aber nicht kam. Jedenfalls ab ich keine gesuchtet.

Über Chernivci ist sonst nicht viel zu schreiben. Ein paar Renovierungsarbeiten wie die Erneuerung der Kobylanska- Str. (ehemals Gerrengasse) gehen dem Ende entgegen und verschönen die Stadt sichtlich. Am Festgelände für das Jubiläum wird noch gebaut, es sieht so aus wie im Juli, als ich abreiste. Mag sein, die Beseitigung der Flutschäden hat hier Kapazitäten gebunden.

Apropos Flut! Zu sehen ist kaum noch etwas. Der große Rynok am Fluß ist ausgebesert und zeigt keine Spuren. Nur an den Bäumen in Flußnähe verrät geknicktes Unterholzdie Macht des Stroms. Bis hoch hinauf ins Geäst haben sich Kraut und Bruchholz verfangen. Außerdem sieht man überall, wo früher sanfte Flußinseln und Sandbänke aus dem seichten Wasser ragten, scharf geschnittene Kanten und Unterspülungen. Nun sind die Betonpfeiler zu sehen, die man früher zu ihrem Schutz eingerammt hat. Einige solcher Betonklötze hatte ich früher schon bemerkt und sie fälschlich als Reste vom Krieg oder Überreste vormaliger Strommastenfundamente gedeutet. Immerhin weiß ich nun, dass die mächtigen Wasserschutzbauten nicht umsonst errichtet worden sind. Sie haben wohl auch gehalten und Schäden traten in Stadtnähe eher durch aufschießendes Grundwasser und überlaufende Kanalschächte auf, als durch direkte Überschwemmung. Hilfe ist bei den Geschädigten angekommen, wie ich von Florain (Romanas Vater) weiß. Allerdings sorgte sie - wie immer - für viel Diskussionsstoff, da die Vergabe alles andere als transparent gewesen sein soll. Kann man sich denken.

Ja, das war's dann. Am 08. 09. verließ ich die Stadt, die mir in den letzten Jahren (mehr als Kiew) zur zweiten Heimat geworden war. Ich wünsche ihr und ihren Bewohnern alles Gute!

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