Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Dienstag, 28. Oktober 2025

2025-10-28 Ik han mien Rennstrekk!

Das ist sie- meine neue "Rennstrecke": Der ideale Rundkurs führt über ca. 55 km ohne Stadtdurchfahrten nur über wenig befahrene Landstraßen, die eine gute Asphaltdecke aufweisen und am Ende drei Fahrradwegabschnitte enthalten. Kurz hinter Rackwitz könnte ich sogar noch die Runde um den See anschließen, wenn mir die bisherige Strecke mal zu kurz wird. ;-) Dabei ist das Ganze abwechslungsreich durch die Ortsdurchfahrten und den ansonsten freien Blick ins flache Land. Dadurch steigt zwar die Windanfälligkeit, bisher hatte ich noch keinen Tag ohne starke böige Winde, aber was soll's? Der 26er Schnitt hier auf dem Bild lässt hoffen, dass ich mich bei guten äußeren Bedingungen auf einen 30er steigern kann, Und mehr will ich nicht. Bin ja kein Profi, sondern trotz eines guten Rennrads Fitness- Sportler. ;-) 
 

2025-10-18 Halberstadt

Eigentlich verband ich mit Halberstadt nur die zu DDR- Zeiten begehrten Halberstädter Würstchen. Ich meine auch mich zu erinnern, dass mir der Halberstädter Bund aus den Zeiten meiner jugendlichen Beschäftigung mit deutscher Geschichte bekannt war. Aber da gewesen bin ich bisher nie.

Die Wetteraussichten für das Wochenende boten die Chance, das zu ändern. Auf die Idee war Uta gekommen, die vorher in Goslar zu den Deutschen Meisterschaften im Altersturnen war (beachtlicher 5. Platz in der Mannschaft!) und nun meinte, man müsste sich die Gegend mal genauer anschauen. Ich schlug Halberstadt vor, weil es nicht weit von Quedlinburg entfernt ist und ich dachte, wenn die Stadt nicht viel zu bieten hat, fahren wir gleich weiter. Was für ein Irrtum! Im Krieg stark zerstört, hat man doch alles saniert und herausgeputzt (Bild Mitte), was erhalten ist. Immerhin doch eine ziemlich komplette Altstadt und dazu die wiederaufgebauten Dome (romanisch/ gotisch), die Stadtpfarrkirche (Bild oben) und weitere kleinere Kirchen. Ich wusste nicht, dass hier der größte mittelalterliche Kirchenschatz zu bestaunen ist (Bild unten), der außerhalb des Vatikans erhalten ist, und war schwer beeindruckt. 

"Nebenbei" haben wir auch in einer sehr urigen Kneipe gut zu Mittag gegessen und den Tag im Gleim- Museum beschlossen. Interessant die Sammlung von Portraits seiner Freunde, die in zwei Zimmern die Wände bedeckten. Da waren sie alle: Lessing, Schiller, Klopstock, die Karschin usw. usf. Kurz: Das alles war eine wirkliche Überraschung und von Quedlinburg, das ich allerdings gut kenne, konnte keine Rede mehr sein. Wir waren erst abends wieder zu Hause.  

 

2025-10-13 Podiumsgespräch zum Thema Integration

In der Leipziger Friedenskirche hatte der Verein "Leipzig hilft der Ukraine" (Bild oben) im Rahmen eines von der Landeszentrale für politische Bildung organisierten Theaterfestivals zu einem Podiumsgespräch eingeladen. Marina, eine Absolventin aus Kiyv, die schon seit Jahren in Leipzig lebt und arbeitet, hatte angefragt, ob ich dazu bereit sei. Ich war und so bestritten wir, Svita und Tania aus der Ukraine, Liz aus Mexiko und ich, den Abend von vorne. Das Publikum war nicht eben zahlreich, aber mit Liz hat es Spaß gemacht. 

Die beiden Ukrainerinnen waren schon für die Zielstrebigkeit, mit der sie sich hier ihr Leben aufgebaut haben (Tania- im Bild unten rechts) bzw. mit der sie dabei sind, hier anzukommen (Svita- links), zu bewundern, aber sonst waren ihre Beiträge doch sehr "osteuropäisch". ;-) Da ist viel "Häääärzzz" in der Ukraine geblieben und die "Sääääle" blutet immer noch. Ich will nicht drüber lachen, das kenne ich alles. Aber es ist eben doch ein deutlicher mentaler Unterschied zu den Deutschen. Ein paar junge Leute standen dann auf und gingen... Schade. Den Rest- Abend verbrachte ich mit Marina und ihrem neuen Freund in der Gosen- Schänke. Alles in allem trotzdem ein gelungener Abend. Ich war auch mit mir zufriieden. ;-)

2025-10-01 Wieder in Wismar

Dieses Mal konnte ich den Besuch bei den Eltern mit einer dieser lästigen Eigentümerversammlungen verbinden, in denen die Haus- Verwalter versuchen, einen über den Tisch zu ziehen und sich die Eigentümergemeinschaft (?) wegen absolut notwendiger und in Zukunft Geld sparender Investitionen (dieses Mal Austausch der Wasser- Enthärtungsanlage) hoffnungslos zerstreitet. Nun ja, die Versammlung war dem Alten Hafen gegenüber im Technologiezentrum und ich genoss die Aussicht auf die Wismarer Kogge und zur anderen Seite hin die nach Wendorf, wo wir früher mal mit Blick auf Altstadt, Werft und Hafen gewohnt haben. Lang, lang ist's her... 

2025-09-28 Eilenburg

Wieder auf der Suche nach Abwechslung. Immer rund um die Seen bis Delitzsch und zurück ist doch langweilig. Außerdem gibt es dort zwei Abschnitte, wo die Wurzeln der Bäume den Asphalt so aufbrechen, dass ich schon zwei Mal mit geplatzten Schläuchen zu kämpfen hatte...

Dieses Mal führten mich meine Erkundungen bis Eilenburg. Ich hatte vergessen, wie es dort aussieht. Und es gibt auch wenig, was zu erinnern lohnt. Keine schöne Stadt, obwohl es dort eine gewaltige Burg gab und das schöne Renaissance- Rathaus (Bild oben das aus mit dem gelben Giebel) von Wohlhabenheit kündet. Neben der gewaltigen Kirche (Bild oben- Kirchturm), auch sie ein Zeichen ehemaligen Wohlstands, sind nur die Parks und ein paar Areale am Fluss sehenswert. (Bild unten) Offensichtlich hat die Stadt im Krieg sehr gelitten.

Ich habe mir alles angeschaut und bin dann zurück. Etwas über 70 km, aber auch nicht ideal als "Rennstrecke".
 

2025-09-20 Dresden im Theater

Lutz hatte mich zu Weihnachten mit einer Einladung nach Dresden ins Theater beschenkt und nun war endlich Zeit, den Gutschein einzulösen. Allerdings hatte er nicht nur die Theaterkarten schon bezahlt, sondern auch die Hotelübernachtung im "Ibis" seiner Wohnung gegenüber. Danke!
Wir hatten ausgesprochenes Glück: Ein herrlicher Sommertag und so wurde beschlossen, zum Schillergarten zu Fuß an der Elbe entlang zu wandern. (Bild Mitte) Unterwegs gab es einen Halt in einem Freisitz dem Rosengarten gegenüber. (Bild oben) Dort hatte ich in den 60-iger Jahren noch mit Schulzens und Sikoras Kindern gebadet, während die Eltern im Garten ein Bier tranken. Würde ich heute nicht mehr machen, obwohl man sagt, die Elbe sei wieder sauber. Im Schillergarten wurde dann zünftig gegessen, ehe wir den Rest der kleinen Stadtrundfahrt mit der Straßenbahn absolvierten




Abends dann "Cabaret" in den ehemaligen Maschinenräumen eines alten Elektrizitätswerks. Großzügig die Räume und Foyers, großzügig die Bühne mit drei drehbaren Bühneneinsätzen. Und wie die genutzt wurden! Seit langem erlebte ich mal wieder Theater, das mitreißt, ergreift und erschüttert. Ja, so kommt es zum Faschismus und so wird es wieder kommen, wenn sich die gesellschaftlichen Zustände nicht grundlegend wandeln. Ein großartiger Abend, der beim Wein ausklang. Da Lutz im Theaterbeirat aktiv ist, kamen viele Schauspieler vorbei und begrüßten uns. Lustig. Aber eigentlich passte das alles zusammen. Ein schönes Wochenende! Sollten wir öfter machen. ;-) 

 

2025-09-19 Ermlitz- Oberthau

Aus Wismar zurückgekehrt, nahm ich meine Lieblingsbeschäftigung wieder auf. Muss man wirklich zwingend über nicht gerade angenehme Waldwege, um wieder den Dammweg an der Luppe zu erreichen? Ich wollte es wissen und versuchte, durch Schkeuditz die Straße entlang zu erkunden, ob das ein "Rennweg" sein könnte. Nein, kann es nicht! Aber ich bewunderte mal wieder die alten Kirchen am Wegesrand (Bild) und auch das Ermlitzer Schloss. Schade, dass der Asphaltweg an der Luppe unterbrochen ist und man durch zwei Waldstücke muss. Ansonsten wäre es eine super Sprintstrecke für Rennradler. So aber taugt die 50- Km- Strecke nur für mein Trailrad.
 

2025-09-13 Lübeck

Da die Bahnverbindungen neuerdings denen in Mali gleichen (der Zug kommt...- irgendwann), habe ich Franziska aus Lübeck abgeholt. Wir hatten noch ein bisschen Zeit, da Anka erst später in Bad Kleinen stranden würde. Also suchten wir ein Café in Bahnhofsnähe und wurden gleich hinter dem Holstentor fündig. Aus dem Fenster sieht man die Salzspeicher, in denen das "weiße Gold" aus Lüneburg gelagert wurde. (Bild) Schöne alte Hansetraditionen. Leider heißen die Kneipen am anderen Ufer nicht "Tau'n Utkiek" oder "Herings- Bar", sondern "Asia- Restaurant", "New York Bar" oder "Ristorante". Nicht weiter schlimm, wenn nur nicht die aufdringlichen Reklamen das Stadtbild dermaßen verschandeln würden! Was hat die Hanse mit New York zu tun? Da lief man noch durch den Dreck, als Lübeck schon fast 500 Jahre gepflasterte Gehwegtraditionen ("Bürger"Steig) hatte.. 
 

2025-09-12 Hansestadt Wismar

Da Vater bald Geburtstag haben wird, fuhr ich nach Wismar. Nach Hause? Zunehmend bemerke ich, dass ich durch meine alte und schöne Heimatstadt gehe wie ein Tourist. Das hat auch Vorteile: Zum Beispiel war ich während meiner gesamten Jugendzeit nie dort, wo man hinter der Goethe- Schule noch die Reste der alten Stadtmauer sehen kann. (Bild oben) Freilich war es damals schwieriger auffindbar, weil das Areal, wenn ich mich recht erinnere, verwahrlost und verwildert war. Gab es dort einen Weg? Keine Idee...

Ein zweites Indiz ist, dass ich beginne, meine Heimatstadt wie ein Tourist zu fotografieren. Die Schweinsbrücke, die heißt wirklich so, hat die kleinen Schweinchen als Dekoration erst nach der Wende erhalten, und die sind heute ein beliebtes Motiv für Stadtbesucher. Naja, es stimmt schon, auch ich "besuche" die Stadt, mit der mich nun seit drei Jahren nicht einmal mehr ein mit den Eltern gemeinsamer Wohnsitz verbindet. Wie wird das noch werden? Sehnsucht oder zunehmende Entfremdung? Mal sehen...   

Montag, 27. Oktober 2025

2025-09-07 Leipziger "Neuseenland"

Das würde keine Rennradstrecke werden- schon klar. Überall Menschen! Erst am Kanal entlang - da muss man schon Slalom fahren -, und dann am Cospudener See durch Menschenmassen, die bei dem herrlichen Wetter zum Baden strömten. (Bild unten) 

In Richtung Zwenkauer See (Bild oben) wurde es dann ruhiger, aber dafür gab es teilweise unbefestigte Wanderwege. Ich war nicht mit dem Renn-, sondern mit meinem Trail- Rad unterwegs, da war es mir egal. Insgesamt eine schöne Rundtour durch Parks und die renaturierte Bergbau- sprich jetzt Seenlandschaft.

Wer sagt, Leipzig hätte keine schöne Umgebung? Außerdem unterschätzt man immer wieder die kleinen Städte und Dörfer mit ihren uralten Kirchen, den vielen Schlössern und gelegentlichen Burgen oder Burgruinen. Man kann wirklich viel entdecken, wenn man mit dem Rad unterwegs ist und das Wetter mitspielt. 

 

2025-09-06 Nacht der Kunst auf der Schumann- Straße

Uta hatte all die Jahre von diesem Ereignis geschwärmt und Karten oder Shirts oder sonst noch was gekauft. Meist war sie wohl mit Franziska unterwegs. Dieses Mal gingen wir nun gemeinsam.

Hm, "großartig" ist anders. Aber meckern ist auch nicht. Es tut sich was und das ist gut. Unsere Döner- Bude hatte Musiker geladen und die Leute drängten sich drumherum. In Hauseingängen stellten Künstler aus; Gohlis- Optik war zur Galerie geworden usw. Natürlich überall Grill und Bier.

Uns zog es danach an ein ruhigeres Plätzchen. Uta wusste, wo wir es finden. Und in der Tat war das Schillerhaus eine friedliche Oase. (Bild unten) Bei schönem Wetter saßen wir im Garten und tranken ein Glas Wein. Das Haus war geöffnet und ich stellte wieder fest, dass die moderne Museumskonzeption mit ihrem Puritanismus (nur Originale Einrichtungsgegenstände) viel Wirkung verschenkt. In den Räumen Schautafeln usw., kein Bett mehr und kein Schreibtisch. Naja...  Wir gingen dann noch um das Schlösschen herum, in dem auch eine Ausstellung zu sehen war. Aber das Wein- Ambiente war uns dann doch zu luxuriös. Wir haben lieber zu Hause auf dem Balkon noch ein Gläschen genommen. ;-)

2025-09-04 Rund um Delitzsch

"Rund um Delitzsch" klingt wie eine Sachsenrundfahrt, aber ich bin weder Radprofi noch gibt es so eine Strecke, Aber alle Landstraßen, die ich so ausprobiere, führen entweder an Delitzsch vorbei oder durch Delitzsch durch. Dieses Mal kam ich aus Bitterfeld und musste wieder durch die - allerdings schöne - Altstadt, auf dem Stadtwall vorbei am Stadtgraben mit den Resten der Stadtmauer. (Bild) So schön das auch ist, für meine Zwecke, ein bisschen Rennfahrer gegen die Uhr zu spielen, ist eine Stadtdurchfahrt nichts. Ich brauche immer noch eine andere Strecke. 

2025-09-02 Großwölkau und Umgebung

Ja, die Schule hat ohne mich begonnen. De facto bin ich Rentner und werde es wohl bleiben, da mir das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge nach 35 Jahren Arbeit im Bereich DaF die Befähigung zum DaF- Unterricht mit Migranten abgesprochen hat. Immer noch ist mein DDR- Studium keinem westdeutschen vergleichbar und 35 Jahre Arbeit für das Bundesverwaltungsamt und dann das Außenamt zählen hier nicht. In Deutschland ist man "einmal Paria, immer Paria". - Egal. Ich suche immer noch eine verkehrsruhige Radstrecke ohne Kopfsteinpflaster und ähnliche rennradfeindliche Ärgernisse. Dieses Mal fuhr ich hinter Hohenroda weiter und kam u.a. nach Großwölkau, wo es eine imposante, leider nicht mehr genutzte Schlossruine gibt. (Bild) Kann man fahren, aber ich suche weiter.

2025-0831 Radtour zum Petersberg




Die 70 km vom Vortag hatten mich übermütig gemacht. Nicht schnell, aber weit wollte ich fahren. Als geeignetes Ziel bot sich der Petersberg an. Den Weg bis Landsberg kannte ich ja schon und von der Doppelkapelle aus kann man den Sendeturm und die Klosterkirche auf dem Berg schon sehen. Auch den Petersberg kenne ich schon länger; wir waren im Anschluss an einen Ausflug nach Wettin schon einmal da. In Wettin steht das Stammschloss der Wettiner, der sächsischen Kurfürsten- und später Königsdynastie. Die Begräbniskirche der Ahnen, vor dem Umzug nach Dresden, ist die romanische Basilika auf dem Petersberg. Bild oben) Schlappe 55 km von Möckern entfernt. ;-)

Ich habe es geschafft und unterwegs noch Interessantes gefunden, das ich vorher nicht wusste (oder vergessen hatte). So kam ich an der Dorfkirche vorbei, in der Christian Reuter getauft wurde, eben jener Leipziger Theologie- Student, der in seinem Schelmenroman "Schellmufsky" (1694) seiner Wirtin ein undankbares (?) literarisches Denkmal gesetzt hat. (Bild Mitte) Wer kennt die Frau "Schlampampe" nicht? Naja, als "Schlampe" lebt sie in vielen Inkarnationen weiter. ;-) 

Auch am "Schaufelrad" führte mich mein Weg vorbei. (Bild unten)  Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie gigantisch die Fördermaschinen gewesen sein müssen, deren vorderes Schaufelrad die Kohle gebrochen und zum Weitertransport auf die geworfen hat. Nun ist es vorbei mit der Braunkohle, aber das Rad erinnert noch an die Zeit, als es hier quietschte und Männer im Schlamm wateten.

Ein schöner Tag mit einer schönen Tour. Etwas mehr als 110 km - glaube ich - und trotz diverser Stopps noch mit 22,5 km/h im Durchschnitt. Stolz!     

 

2025-08-30 Radtour Löbnitz

Vor vielen Jahren hatten wir dort mal Utas 50. mit Fallschirmsprung etc. gefeiert. Jetzt lag das Nest einfach auf der Strecke. Ich wollte einen neuen Weg ausprobieren und fuhr über Selben nach Hohenroda (Bild) und von dort nach Löbnitz, was insofern gut war, als man von dort in das renaturierte Braunkohlegebiet und damit an die 15 km ohne Straßenverkehr zurück in Richtung Delitzsch fahren kann. Ich meine, die Tour war um die 70 km lang und ganz in Ordnung. Nur die Ortsdurchfahrt Delitzsch hat mich gestört. Ich werde weiter nach einer günstigen "Rennstrecke" suchen.

Donnerstag, 28. August 2025

2025-08-27 Radtour nach Merseburg

Wieder einmal war zu schönes Wetter, um nur ein "Rennen" zu fahren. Eigentlich sollte es in die Seenlandschaft VOR Merseburg gehen, aber dann gab es dort so viele Abzweigungen und Wege, dass ich mich hoffnungslos verfahren habe. Zudem wollte ich, nach Konsultation von Google Maps, denselben Weg nicht zwei Mal fahren und also entschied ich mich, über Merseburg nach Lochau zu fahren, von wo aus mich der Luppe- Radweg wieder nach Hause bringen würde. Ich kam unterhalb der Burg an und fand mich am Saale- Ufer wieder, wo hinter der Brücke der Turm einer romanischen Kirche auftauchte (Bild), die ich vordem nie beachtet hatte. Der Teil Saale- Radwanderweg ist sehr schön. Aber das wusste ich schon. Nach einer Tour von fast 90 km kam ich ein bisschen erschöpft ob der vielen Wald-, Sand- und Schotterwege wieder zu Hause an. Trotzdem: Schöne Heimat!

2025-08-23 101. Jahn- Turnfest in Freyburg

Wie jedes Jahr trafen sich auch in diesem Jahr 10 Sportfreunde des weiland USC zum Turnfest. Drei aktive Starterinnen (Bild) und ein männlicher Wettkämpfer - der Rest war klatschendes und betreuendes Publikum. 

Für mich schön, dass wir Quartier in Naumburg genommen hatten und ich mal wieder den Dom besuchen konnte. Sowieso ist Naumburg eine schöne alte Stadt, die in der Städte- Tourismus- Landschaft Deutschlands absolut unterbelichtet ist. Woran man das sieht? Keine Chinesen! ;-)


Und auch im Dom gibt es immer wieder Neuentdeckungen. So oft war ich schon da, habe die Uta bewundert usw. Sicher habe ich auch die Maria auf dem Lettner gesehen. Aber hatte ich sie früher wirklich gesehen? Dieses Mal fiel mir der unglaublich eindrucksvolle Ausdruck des Schmerzes auf (Bild unten), den der Naumburger Meister ihr verliehen hat. Kaum zu glauben, dass das eine Bildhauer- Arbeit ist! Seit diesem Besuch steht diese Skulptur für mich vollkommen gleichberechtigt neben der Uta. Wirklich: Dieser Unbekannte war ein "Meister"!

2025-08-17 Chemnitz II. - diesmal in Familie

Franziska hat uns besucht und die Frage war, was macht man da "Besonderes"? Munch und Chemnitz als Kulturhauptstadt lagen nahe und so fuhren wir gemeinsam noch einmal am Wochenende dorthin, wo ich Anfang der Woche schon war. Neu für mich das Van-der-Velde-Haus, das mich allerdings nicht wirklich begeistert hat. Schöne Details gab es besonders innen, aber die ganze Villa fand ich doch eher enttäuschend. Sei's drum. Ansonsten findet Chemnitz rund um das Hotel aus DDR- Zeiten statt, das auch eine gute Orientierung bietet. (Bild) Sicher ist alles freundlicher als früher, aber eine richtige Stadt will einfach nicht draus werden. Höchstens, wenn man Chemnitz mit Bochum vergleicht, wie Franziska berechtigterweise einwarf. Immerhin ist das "sächsische Manchester" sehr grün und die Parks sind angenehm.

2025-08-13 Good-Reads-Lesegruppe in Chemnitz

Sachen gibt's! Seit ein paar Jahren bin ich auf Bitten meiner Jugendfreundin Ute in der Osteuropa- Lesegruppe auf Good- Reads und habe es nicht bereut. Wir haben gute Bücher gelesen und ab und an waren die Diskussionen erfrischend. Von Anfang an hat Peter mitgemacht, der die Sache sehr ernst nimmt und Biografien recherchiert, sich für Übersetzungen interessiert usw. Irgendwann wollte er mich unbedingt in der Moldau besuchen, nahm dann aber wegen des Krieges in der Nachbarschaft davon Abstand. Nun haben wir (Ute, Peter und ich) uns in Chemnitz (Bild oben) getroffen, viel geschwatzt und "nebenbei" die Munch- Ausstellung besucht. Ein schöner Tag!

Apropos Munch: Die Gemälde haben mich kaum besonders angesprochen. Der Mann ist absolut ein genialer Zeichner! Faszinierend seine illustrierte Geschichte von "Alpha und Omega" (Bild unten), die direkt der Fantasie von Ransmayr (Die letzte Welt) hätte entsprungen sein können. Was ich auch nicht wusste, war, das Warhol z.B. den "Schrei" bearbeitet hat. Genial. Besser als die "Monroe". Aber, ok, das ist vielleicht nur meine Meinung.

2025-08-10 Ausfahrt nach Landsberg

Man mag nicht immer nur 50 km um die Seen hetzen, sondern will auch mal Radfahren genießen. Und so fuhr ich mal wieder nach Landsberg auf den Kapellenberg. Die romanischen Bauten dort sind immer wieder sehenswert. Aber auch Landsberg ist eine alte Stadt, was man der ebenfalls romanischen Stadtpfarrkirche (Bild) ansieht. Ich hatte schon vergessen, dass der kleine Ort in der Tat über einen kleinen Marktplatz mit Rathaus und Postmeilensäule verfügt. Bei gutem Wetter war der Freisitz vor dem Ratskeller sogar gut besucht. Die anderen Landsberger, schien es, waren in ihrem schönen Freibad. Ein schöner Tag mit einer schönen Radtour!
 

2025-08-08 Klassik Open Air in Kitzen

Seit Reuters die Idee zu Corona- Zeiten geboren hatten, an Stelle des damals ausgefallenen "Klassik Open Air" im Rosental eine gleichnamige Veranstaltung in ihrem Garten durchzuführen, sind die Abende in Kitzen schon zu einer eigenen Tradition geworden. (Bild) Die Nachbarschaft und Turner kommen, bringen zu Essen und zu trinken mit, und sind fröhlich, auch wenn die von Beate ausgewählte Musik nicht jedermanns Sache ist. Am besten Mozart in der Variante Kleidermann oder der Interpretation irgendeines asiatischen Kinderstars. Da zählt dann die Geschwindigkeit, mit der Tasten angeschlagen oder Saiten gezupft werden, mehr als ein origineller musikalischer Gedanke. Aber sei's drum: So sieht gelebte Nachbarschaft aus und das ist gut so.

Sonntag, 3. August 2025

2025 - 07 -27 Leipzig Triathlon

Wie jedes Jahr waren wir auch dieses Jahr bei Wolfgang und Gabi, um "unsere Starter" beim Triathlon anzufeuern. Allerdings werden es von Jahr zu Jahr weniger Teilnehmer/innen. In diesem Jahr startete nur Daniela (Bild), die am Ende im vorderen Drittel als Siebente ihrer Altersklasse einkam. Gratulation!

Ansonsten gab es Bier, Kaffee und Kuchen und Abends diverse mitgebrachte Salate, Bratwürste usw. Der Sportclub (USC Turnen) ist also "gut gealtert" und ein Beispiel für die Rolle, die aktiver Vereinssport im Leben von Menschen spielen kann. Sie halten zusammen, egal, ob noch aktiv geturnt wird, oder nicht. So sollte Sport in der Gesellschaft funktionieren.

2025 -07 - 25 Radtour durch Lemsel und Zschortau

Unser Urlaub ging nach dem schönen Abend bei Alexander und seiner Frau zu Ende und wir erreichten anderntags Leipzig ohne größeren Stau oder andere Zwischenfälle. 

Nachdem die Wäsche gewaschen, die Wohnung auf Vordermann gebracht und die Bücher neu sortiert waren (wir haben Möbel umgestellt, Platz für meinen künftigen Lesesessel geschaffen und dabei auch zusätzlichen Platz für doppelt gestellte Bücher gefunden), kam die Sonne wieder und ich stieg aufs Rad. Allerdings ging ich ohne sportliche Ambitionen auf die 50-km-Tour (Teilabschnitt hinter Lemsel Bild unten): Ich wollte endlich ein paar Orte an meiner Strecke besuchen, an denen ich sonst nur vorbei gefahren bin. Herausragend dabei Zschortau, wo eine alte Postsäule an der Straße, geziert mit dem polnischen Königswappen, also aus der Zeit August II. oder III., die Entfernung bis Berlin mit 20 Meilen angibt. Etwas merkwürdig. Gleich neben der Säule kommt man jedoch durch ein altes Tor in einen englischen Park mit einem spätbarocken Herrenhaus (Bild oben). Das alles zusammen mit dem historischen Friedhof, auf dem an Gefallene von den napoleonischen Kriegen bis zu WK II erinnert wird, war ein kleiner Höhepunkt. Nun weiß ich also, was "am Rand" liegt und kann künftig wieder ohne abzusteigen versuchen, meine Durchschnittsgeschwindigkeit auf 30 km/h zu steigern. ;-) 

2025 -07 - 21 Regen in Wilhams

Es regnete den ganzen Tag ohne Unterlass und so verlebten wir einen ruhigen Tag im Haus. Uta Las im Wintergarten und Alfred und ich kümmerten uns um Möglichkeiten, seine CD- Sammlung zu rippen und zu archivieren. Das schien mir ganz einfach, denn ich habe schon hunderte von CDs auf dem Computer archiviert (aber nicht weggeworfen), aber es kam doch anders. Auf Alfreds PC machte CDex lange Zeit nicht, was es machen sollte. Aber endlich hatten wir doch die Wege eingespielt. Dann war "Brotzeit" bei Alexander angesagt, den ich vom Besuch in Chisinau her kannte und der mir Projektgelder für das LT N. Gogol hatte zukommen lassen. Es wurde ein schöner Abend "auf der Alm". Dank an die freundlichen Gastgeber, bei denen - wie auch bei Berta und Alfred - nie das Ost- West- Thema aufkam, sondern einfach "über das Leben" hier und dort geredet wurde. Wir haben uns wohl gefühlt!

Freitag, 1. August 2025

2025 - 07 -20 Immenstadt Stadtfest

Regen war angesagt, aber wir schafften gerade noch eine Wanderung, ehe er losbrach. (Bild unten). Danach  fuhren wir trotzdem zum Stadtfest nach Immenstadt und das hat sich gelohnt. Es begann erst auf dem Rückweg wieder zu regnen. In Immenstadt hatten sie das gesamte Zentrum abgesperrt, aber nach Zahlung des Eintritts war alles frei. Es gab natürlich viele Stände und Fressereien, aber auch Musik und Gaukler (Bild oben).

Am Abend war wieder "Brotzeit" mit den Nachbarn, die wir alle schon von den vorhergehenden Jahren kennen. Norbert aus Thüringen und der Walter, die beide nur vom "schaffe" reden können, die aber sonst sehr nett und freundlich sind. Ihre Frauen waren auch mit. Das war lustig wie immer. Der Abend klang dann bei einem guten Rotwein im Wintergarten aus. Erst rauschte draußen der Regen, dann riss der Himmel auf und Alfred und ich lehrten noch eine Flasche "unter dem Sternenhimmel".
 

2025 - 07 -19 Wilhams im Allgäu

Im letzten Jahr hatte es nicht geklappt, aber dieses Jahr waren wir herzlich eingeladen und willkommen. Von Salzburg aus ist es bis Wilhams nicht weit, aber wir hielten nicht an, wohl wissend, dass wir von Berta und Alfred mit einem Aperitif und einer "Brotzeit" empfangen werden würden. Und so war es auch. Wie immer brauchte niemand auch nur eine Sekunde des Miteinander- warm- Werdens; es war, als wären wir gerade aus Immenstadt zurück gekommen. In dem gastlichen Haus (Bild) kann man sich nur wohl fühlen und wir genossen es. Dank an die Gastgeber.

2025- 07- 18 Salzburg

Das Wetter hielt sich, obwohl ein Umschwung angekündigt war, und so brachen wir früh auf, ließen das Auto am Bahnhof stehen und "rollten" sie Stadt von dorther auf. Am Schloss Mirabell vorbei, das politisch völlig inkorrekt einen "Zwergengarten" hat, gingen wir zum Fluss und wanderten ihn entlang zur historischen Altstadt (Bild oben). Die Gassen der Altstadt waren erwartungsgemäß voller Touristen, die vor allem - auch erwartungsgemäß - das Mozart- Haus belagerten. Nein, da wollten wir nicht rein. Stattdessen durchwanderten wir das historische Zentrum kreuz und quer, fanden die Spielstätten der Festspiele, und aßen im Biergarten des Brauhauses Mittag. 

So gestärkt ging es dann zur Burg. (Bild Mitte, allerdings ist das der Blick von unserem Balkon in Maria Plain aus) Nach oben gelangt man bequem mit einem "Funikuler", wie das Ding in Kiyv heißt. Nur kann man hier nicht fotografieren. Die Burganlage ist schon erstaunlich, was ihre Größe und ihre Verteidigungsfähigkeit anbelangt (allein sieben Bastionen mit Toren schützen den Zugang!). Ansonsten machte ihre Lage (Bild unten) sie in der Tat uneinnehmbar - bis di Artillerie erfunden war und von Napoleon virtuos eingesetzt wurde. Da hat die Burgbesatzung kampflos kapituliert, weshalb es die Anlage heute noch gibt. Man lerne: Oftmals ist es die bessere Lösung, auf Heldenmut zu verzichten!

Anschließend wechselten wir zur anderen Flussseite, wo es noch einmal ein Zentrum mit einer quasi Neu- Altstadt gibt. Auch diese Seite ist sehenswert. Zum Abschluss des Tages gab es dann jedoch Ärger: Wir fanden unser Auto nicht, denn um den Bahnhof herum gab es drei Tiefgaragen mit dem Namen Forum 1. Es dauerte ein bisschen, bis wir alle durchstreift hatten und in der letzten - wo sonst? - unser Auto fanden. In Maria Plain angekommen, reichte die Zeit noch für einen Kaffee im Garten und anschließend für ein Essen in der Abendsonne. Dann nutzten wir den herrlichen Balkon und sogen uns voll mit dem Anblick der Stadt und vor allem der fernen Burg.  


 

2025 -07 -17 Maria Plain

Da muss ich was korrigieren: Natürlich lag Enns nicht am Weg von Banska Bystica nach Wien, sondern am Weg von Wien nach Salzburg. Man sieht von der Autobahn aus einen beeindruckenden Turm (Bild unten) und ein Schild weist auf eine Altstadt mit Resten eines Römerlagers hin. Da sind wir abgefahren und haben uns die Stadt angesehen. Aber es hat mich nicht so beeindruckt.

Jedenfalls wollten wir nach Salzburg, wo ich in einem Vorort - wie ich dachte - einen ruhigen Gasthof gefunden hatte. (Bild oben) Der rustikal alt eingerichtete Bau aus dem 17. Jahrhundert war eine glückliche Wahl. Nicht eben preiswert, aber was konnte zur Eröffnung der Salzburger Festspiele schon preiswert sein?, hatten wir immerhin das einzige Zimmer mit Balkon und Blick über die ganze Stadt hinweg zur Burg. Das hatte was und wir haben es mit einer Flasche Wein genossen.

Mehr als ein kurzer Rundgang über das Gelände mit Kirche, Kalvarienberg etc. war aber an diesem Tag nicht drin. Es kam Regen auf. Uta gefiel das Essen im Restaurant nicht besonders. Sie hatte eine Bratwurst- Spezialität à la Maria Plain bestellt, original und nur dort, aber danach schwärmte sie nur noch von Thüringer Bratwurst. ;-) Ich kann dazu nichts sagen, denn davon abgeschreckt verzichtete ich darauf, sie selbst zu probieren.

 

2025 - 07 -16 Wien Museumsviertel

Was haben wir in Wien noch nicht gesehen? Anka schlug vor, sich das Museumsviertel genauer anzusehen, was wir auch taten. (Bild oben) Ein Museum zu besuchen, hatten wir jedoch wenig Lust. Wir haben alle schon so viele Museen gesehen... - am Ende verwischen sich die Eindrücke und es wird alles eins. Was mich dennoch interessierte, war die Nationalbibliothek mit ihrem Prachtsaal. Die Familie war einverstanden und so haben wir diese Räumlichkeit besucht. Bücher begeistern mich immer, klar, dennoch fand ich das Ganze nicht so beeindruckend, wie ich dachte. Vielleicht, weil dort lauter Büsten von Generälen rumstehen und keine von Dichtern oder Forschern. Könnte genauso gut Preußen sein.

Ach ja, bevor wir den tag in der Bibliothek beendeten, haben mir noch die Karlskirche (Bild unten) besichtigt. Auch von innen. Die ist schon interessant, aber eher als Bauhülle, denn vom Innenraum her. Der ist halt Barock, was ich nicht mag. Aber der Blick von oben ist schön und die Säulen im Stile der römischen Trajan- Säule sind interessant gestaltet. Am Ende des Tages waren wir fußlahm. Stadtwandern ist anstrengend. ;-) 
 


2025 -07 -15 Wanderung in die Weinberge bei Nußdorf

Die Bilder hängen und schönes Wetter war zu nutzen, ehe es enden sollte. Zwar waren wir schon mit Lutze in den Weinbergen, die nun unser Ziel waren, aber damals ging es um den Heurigen. Dieses Mal stiegen wir früher aus und ich konnte endlich die Karl- Marx- Siedlung (Bild oben) sehen und mich davon überzeugen, dass hier wirklich eine Utopie versucht und verwirklicht wurde. Das Gebäudeensemble ist beeindruckend.

Weiter ging es dann bergauf bis zum "Weißen Berg", wo Ende des 17. Jahrhunderts die gleichnamige Schlacht gegen die Osmanen stattfand. Heute erinnert eine Gedächtniskirche an dieses Ereignis und wie zu erwarten, sind es vor allem die Polen, die hier das Gedächtnis an Sobieski hochhalten. Aber auch ein Denkmal für ukrainische Kosaken, die - wohl als Hilfstruppen Sobieskis dabei waren - ist jüngst errichtet worden. Man sieht, wie politische Konjunkturen "Geschichte" schreiben. Immerhin gibt es von oben einen schönen Blick über Wien (Bild unten). Das Wetter hielt sich und so wurde es ein schöner Tag.