Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Freitag, 31. März 2017
Mit den Kollegen auf Kloster- Tour
DSD I
Am 09. 03. fanden die schriftlichen Prüfungen zum DSD I statt und vorgestern, am 29. 03., gingen die mündlichen Prüfungen zu Ende. Gemeldet waren 72 Schülerinnen und Schüler, von denen 69 auch erschienen. Wie immer die schriftlichen Resultate sind, meine 9. Klassen (Bild oben Reihe 1 Ioana, Michaela und Bogdan, vorne rechts Teodora) dürften es geschafft haben, aber Rares aus der 10. Klasse (Zweites Bild vorne) hatte ganz schön "zu kauen". Aber in der mündlichen Prüfung war auch er gut und hat mit B1 bestanden.

Insgesamt hatte ich für ca. 40 Prüflinge als Prüfer die Verantwortung. Den Rest teilten sich Mihai (Bild drei) und Ramona. Anca ist mit Erasmus unterwegs und war dieses Mal nicht mit von der Partie. Gedankt sei allen Dreien- ohne sie wären die guten Ergebnisse nicht möglich gewesen. Immerhin gab es über 60 x B1 im mündlichen Examen! Ein solches Ergebnis baut auf und lässt manchen Ärger aus der Vorbereitungszeit vergessen. Trotzdem bin ich froh, dass es wieder einmal vorbei ist. Über 40 x Korrekturen der Präsentationen und der Texte und dann an drei Tagen Prüfungen - das schlaucht ganz schön.
Jetzt ist alles vorbei und ich (Bild unten in der "Lounge") bin nachdenklich. Ich wusste nicht, dass das DSD I in Rumänien als Abitur gilt. Jetzt weiß ich, warum sich alle so in die Aufgabe gekniet haben. Könnte es sein, dass das häufige Fehlen von Schülerinnen in den 10. und 11. Klassen damit zusammen hängt, dass sie ihr Abitur schon haben? Das wäre fatal, wenn meine Entscheidung, schon die 9. Klassen antreten zu lassen, um dann die Hände für das DSD II frei zu haben, ein Fehler war, weil ich mir damit selbst die Unterrichtsdisziplin "versaut" habe. Am Donnerstag waren ca. 50% aller Schülerinnen und Schüler nicht da. Mal sehen, wie das weiter wird...



Mittwoch, 22. März 2017
Goethes Faust ökonomisch
"Da rase draußen Flut bis auf zum Rand,// und wie sie nascht, gewaltsam einzuschießen,// Gemeindrang eilt, die Lücke zu verschließen." - Dieser Vision des Faust, normalerweise begriffen als Goethes Vermächtnis, hat schon Th. Storm im "Schimmelreiter" das soziale Versagen des Menschen als Absage an aufklärerischen Optimismus entgegengestellt. Vergessen wurden bisher aber die Worte des Mephistopheles: "Mit deinen Dämmen, deinen Buhnen;// ...// In jeder Art seid ihr verloren; -// Die Elemente sind mit uns verschworen,// und auf Vernichtung läuft's hinaus." (Faust II) Genial! Hier werden dem ökonomischen Weltschöpfertum des (faustischen) Menschen die Konsequenzen "Verlust der Schönheit" (Lynkeus), "Verlust der Empathie" (Philemon und Baucis) und "Verlust der Sicherheit" gegenübergestellt und als Endvision wird das Versagen der Technik postuliert. Was helfen alle Sicherheitsvorkehrungen (Dämme) gegen das Versagen der AKW, das der Gentechnik (Homunkulus) usw.? Am Ende steht der Verlust der Fähigkeit, den Gewinn auch zu genießen! "DIE SORGE: "Und er weiß von allen Schätzen// sich nicht in Besitz zu setzen.// Glück und Unglück wird zur Grille,// Er verhungert in der Fülle." - Danke H.C.Binswanger (Geld und Magie. Eine ökonomische Deutung von Goethes Faust) für diese Anregungen!
Samstag, 18. März 2017
Cetatea de scaun in Suceava
Egal. Von oben gibt es einen schönen Rundblick u.a. auf die Stadt. (Bild unten) Ich fand nun auch einen Abstieg, der nicht an der Straße entlang, sondern direkt von der Stadt aus zur Burg führt. Er führt an dem Reiterstandbild irgendeines Herrschers vorbei, das man von der Stadt aus sehen kann, und ist recht nett. Wenn es wieder grün wird, sollte der Weg wirklich schön sein. Kurz, die Anlage, zu der auch das Bukowina- Freilichtmuseum gehört, ist ein Schmuckstück der Stadt und wirklich sehenswert. Dass hier irgendwo Timofei, der Sohn des Bogdan Chmelnitzky, sein Leben aushauchte, weiß ich nun von Sergej Babak von der 14. Schule in Kiew, der die Bilder auf facebook sachkundig kommentierte. Eine international bekannte Festung also doch! ;-)
Rückfahrt über Vatra Moldoviţe
Dazu ist nicht viel zu sagen. Endlich hatte ich Zeit, dort ein paar Fotos zu machen, wo ich sonst nur durchfahre. Kurz nach der Abfahrt aus der schönen alten deutschen Stadt beginnen die Berge. (Bild eins) Nachts hatte es geschneit und die Temperaturen lagen um null Grad. Aber die Straßen waren frei und gut befahrbar. Typisch die Abfahrt auf Bild zwei. So geht es immer hoch und runter, wobei ich in den Serpentinen nicht anhalten konnte, um sie zu fotografieren.
Dann bin ich aber nicht über Campulung gefahren wie sonst, sondern hinter Vatra Dornei ab in Richtung Vatra Moldoviţe. Die Nebenstraße war gut befahrbar, aber die Serpentinen raubten viel Zeit. Dafür entschädigten die bereiften Bäume links und rechts am Straßenrand mit atemberaubenden Anblicken. (Bild drei) Am Ende dann das Kloster. (Bild vier) Immer wieder beeindruckend die Farben, die Jahrhunderte Wind und Wetter überstanden haben. Leider sind viele der Fresken im unteren Rand von Ritzungen verunstaltet. Wer ist nur so blöd, sich auf solchen Wänden mit Namen und Datum seiner unbedeutenden Anwesenheit verewigen zu müssen? Ich würde sie ausfindig machen und an der Restaurierung finanziell beteiligen!

An den anderen Klöstern fuhr ich vorbei und auch für Radautz hatte ich keine Nerven mehr. Schließlich war am Montag wieder Schule und es ist viel Arbeit liegengeblieben. Ich wollte noch bei Tageslicht zu Hause sein und habe das auch gut geschafft.

An den anderen Klöstern fuhr ich vorbei und auch für Radautz hatte ich keine Nerven mehr. Schließlich war am Montag wieder Schule und es ist viel Arbeit liegengeblieben. Ich wollte noch bei Tageslicht zu Hause sein und habe das auch gut geschafft.
Bistriţa
Iaşi am 03. März
In den Resten einer Bebauung vom Ende des 19. und Anfang der 20. Jahrhunderts schieben sich die klapprigen Straßenbahnen, die an die in Gotha gefertigten und mir aus der frühen DDR- Zeit noch vertrauten Modelle erinnern, durch die zu engen und verstopften Straßen. (Bild sieben)
Iaşi wird also nicht mein Lieblingsausflugsziel von Suceava aus werden. Gelegentlich kann man es vorzeigen, mit Joachim einen Kaffee trinken und die Restaurants erkunden, aber sonst... Nein, der Weg in Richtung Transsylvanien (Siebenbürgen) ist angenehmer.
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