Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Mittwoch, 8. Mai 2024

2024-03-09 “Cuşma lui Guguţă”

"Guguţăs Hut" ist ein moldauisches National- Dessert, das ich für mein Leben gerne esse. Dabei handelt es sich um so eine Art Crêpes mit Sauerkirschen und Sahne gefüllt, meist auch mit Sahne und Schoko- Streuseln serviert. 

Ich weiß nicht genau, warum die Schülerinnen zum Frauentag an mich denken. Vielleicht kriege ich hier so eine Art "Trostpreis", weil ich an diesem Tag sonst nichts bekomme? Mit dem Dessert und einer weiteren Torte ("Napoleon" - lecker!) hat mich jedenfalls am Tag nach dem Frauentag Katia aus der 10a überrascht. Danke auch an die Mutti!    
 

Dienstag, 7. Mai 2024

2024-03-09 Bester Lehrer?

Eine Frau sei ich nicht, meinten Adelina, Nicoleta und Alexandra (Bild oben), aber dennoch hätte ich ein Geschenk verdient, meinten sie auch, und schenkten mir einen Tag nach dem Frauentag eine sehr persönliche Aufmerksamkeit, über die ich mich sehr gefreut habe. Ob ich freilich ein "bester Lehrer" bin? (Bild unten) 

Das will ich immer noch nicht glauben. Ich gebe mir auch keine Mühe mehr, didaktische Höchstleistungen zu vollbringen. Aber wenn die "Chemie" stimmt, lernen die Schüler/innen auch so. Freilich braucht man Grammatik, die gut erklärt sein will, aber dafür sind meine Kolleginnen da, die sich das nicht nehmen lassen. Ich soll üben, schriftliche Arbeiten korrigieren und anhand von künftigen DSD- Themen "die (deutsche) Welt" erklären. Gibt es Resonanz im Klassenzimmer, haben alle etwas davon. Das trifft im Falle der genannten Schülerinnen (Alexandrina, nicht im Bild, war auch beteiligt) unbedingt zu. Mit denen macht es Spaß und so sollte es sein. Ob ich sie in der 10. Klasse wiedersehe? Das wäre schön.

 

2024-02-27 Corina Girla bekommt einen Orden

Zum 27. 02. hatte die Botschafterin (Bild oben links) in die Residenz geladen. Anlass: Corina Girla vom Goethe- Zentrum (Bild unten Mitte) bekam den Verdienstorden der BR Deutschland. 

Die Reden der Botschafterin und des Kulturministers sowie die Dankesrede von Corina waren angenehm kurz und danach gab es leckere Happen zu essen.

Die haben sich die drei Herren (Steffen, Ortmann, Radermacher- Bild Mitte v.l.n.r.) schmecken lassen und die Gelegenheit zum Austausch von Neuigkeiten zwischen ZfA, Botschaft und DAAD genutzt. Es ist immer wieder wichtig, sich ab und an persönlich zu treffen, denn das verkürzt einige Wege erheblich. Ich bin z.B. immer wieder dankbar, wenn Götz meine DSD- Unterlagen an sich nimmt und sie mir bei einem Bierchen in privater Atmosphäre am Wochenende aushändigt und ich so nicht gezwungen bin, Unterricht ausfallen zu lassen, um die Sachen von der Botschaft zu holen.  

Corina muss nun ihrem Orden gerecht werden, denn das Goethe- Zentrum bekommt eine Status- Erhöhung und wird zum Goethe- Institut aufgewertet. Mal sehen, wie die Zusammenarbeit dann weiter geht. 

2024-02-11 Spaziergang ins bessere Viertel

Der Februar beginnt ebenfalls ungewöhnlich mild. Irgendwann in diesen Tagen hatten wir 19 Grad und Sonnenschein. Da hält es einen nicht zu Hause und ich beschloss in eine Richtung spazieren zu gehen, wo ich bisher noch nie war. Das Villenviertel liegt hinter dem Gelände der Technischen Universität (Bild oben), aber ob dort Angestellte derselben wohnen, weiß ich nicht. Normalerweise sollten selbst Professoren so viel Geld nicht haben, aber wer weiß, was die Nebenjobs einbringen? Aber, ok, ich weiß es nicht. 
Was man freilich sehen kann, ist, dass hier nicht wenig Geld in den allerdings in unseren Augen meist geschmacklosen und für ihre Bewohner/innen sicher überdimensionierten Baukörpern steckt. (Bild unten). 

Davon ab ist die Atmosphäre die "vom Dorf", aus dem man vielleicht vor noch nicht allzu langer Zeit hergezogen ist. Vor einer der Villen standen ein Tisch und Bänke hinter Buschwerk und dort saßen Vodka trinkende Männer in Trainingshosen und Latschen, die ihnen den Anschein eines Bomsch (Obdachloser) verliehen und ganz und gar nicht nach Geld aussahen. Die Art, wie sie rumgröhlten, entsprach auch nicht den Sitten "aus gutem Hause". Aber wenn's ihnen Spaß macht... Nur sind die Widersprüche so faszinierend. Ob es die Hausmeister waren? ;-)    

2024-02-24 Schrammen am Auto- Par(un)kultur in Chisinau

Mal abgesehen davon, dass die Autos überall rumstehen, wo ein qm frei ist (vor dem Hauseingang, auf dem Spielplatz, zwischen den Bäumen auf ehemaligen Grünflächen und natürlich auf den Gehwegen), können die fetten SUV- Besitzer/innen trotz technischer Hilfsmittel nicht einparken. Sowieso sind meine Türen verbeult und der Lack ist angeschlagen, weil die fetten LKW- Türen nun mal dagegen krachen und die stolzen Besitzer der edleren Fahrzeuge auf meine Dreckkiste keine Rücksicht nehmen, aber müssen sie auch noch meinen Stoßfänger demolieren? Ich weiß, wer neben mir stand - ein lumpiger Porsche- SUV, deren Besitzer sich natürlich weder entschuldigen noch einen Geldschein locker machen. Nun ja, das kann man wohl auch nicht verlangen. Schließlich wohnen sie zu sechst in zwei Zimmern und sparen wahrscheinlich alle, um die Raten für den Luxus- Schlitten abbezahlen zu können. Da sind die Kosten für den Lackschaden an dem Billigauto neben ihrem Schlitten einfach zu viel Geld. ;-)  

 

2024-01-20 Schnee in Chisinau

Die Rückfahrt verlief problemlos. Bis Prag viel Regen, dann zunehmend sonnig. Durch die Karpaten im strahlenden Sonnenschein bis Suceava. Alles wie immer.

Bis Mitte Januar blieb es ungewöhnlich warm. Aber dann kam doch noch der Schneeeinbruch. Die Schule blieb am Montag wegen Schneeverwehungen (Bild oben- mein Auto vor der Tür) geschlossen (natürlich mussten wir die Stunden nachholen) und so nutzte ich das schöne Winterwetter zu einem Spaziergang.  

Wohin kann man schon gehen? Natürlich in den Park zu meiner Jogging- Strecke. Dort gab es zwar schon einen Trampelpfad, den andere Spaziergänger getreten hatten, aber joggen hätte ich dann doch nicht wollen. (Bild Mitte) An vielen Stellen lag der Schnee einfach zu hoch. Außerdem sollte ein alternder Mann seine Gelenke schonen und möglichen Verletzungen aus dem Wege gehen. ;-)

Man sagt, der Schnee deckt alles zu. Leider stimmt das nicht für die Müllecke an unserem Haus. (Bild unten) Immer noch hat die Stadtverwaltung nicht verstanden, dass auch in der Moldau immer mehr Wohlstandsmüll anfällt. Ein bisschen habe ich das Gefühl, dass die Müllberge zunehmen, seit wir Kaufland in der Nähe haben. Auf jeden Fall habe ich nun jede Woche Reklame von diesem verein im Briefkasten. Alles schön "modern" also. Wie in Deutschland überflüssig wie ein Kropf! 

2024-01-01 Abschmücken

Immer wieder traurig, wenn die Weihnachtszeit zu Ende geht. Aber Uta ist unsentimental und mit der gleichen Sorgfalt, mit der sie den Schmuck auspackt und die Wohnung dekoriert, räumt sie alles wieder weg. (Bild oben) Im neuen Jahr ist alles aufs Kommende gerichtet und nichts erinnert mehr an die Sentimentalität der Kerzen und die Besinnlichkeit des zu Ende gehenden Jahres. Aber das ist ja auch irgendwie gut so und muss so sein. Was ist erst, wenn wir uns nicht mehr auf das Kommende freuen können? 
Dasselbe Prozedere betrifft natürlich den Baum, auf den man sich erst freut und der dann nadelnd und vertrocknend zum Ärgernis wird. Mit einer Rosenschere gestutzt und dann eingeschnürt wie ein zum Versenken im See gebundener Leichnam, wird er transportfähig gemacht. (Bild unten) Anka und ich schleppen ihn dann wie jedes Jahr in die Brockdorff- Straße. Aich in diesem Jahr waren wir nicht die ersten, die ihren Baum dort ablagerten. Aber fast... 

Danach genießen wir die letzten Stunden der Weihnachtsferien, ehe Uta zur Schule und ich packen muss. Drei Tage später bin ich dann schon wieder "on the road".