Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 12. März 2011

8. März- Frauentag

Obzwar an einer anderen Kiewer Schule (der 239.) gefeiert, kam mir auch die Frauentagsveranstaltung vor "wie immer". Ich hätte die Lieder mirsingen können und argwöhnte schon, dass sogar die Reihenfolge derjenigen an der 14. Schule in Kiew oder dem 1. Gymnasium in Chernivtsi entspricht. So mag sich einst ein West- Beobachter in der DDR gefühlt haben, wenn er ein paar Jahre hintereinander Pioniergeburtstage oder Thälmann- Gedenkfeiern besucht hat. Das Ritual schaut aus allen Knopflöchern! Und dennoch fand ich auch hier wieder erstaunlich, mit welcher Selbstsicherheit die Kinder und Jugendlichen auf der Bühne agieren, wenn es um Gesang, Folklore oder einen Sketch (Bild oben) geht. Besonders die mit Inbrunst in Karaoke- Manier vorgetragenen Schlager (Bild unten) a la "Maaaaaaamaaaa" ;-) rührten denn auch wieder einmal die Herzen der älteren Kolleginnen. In diesem Jahr fand ich allerdings den Gegensatz zur Ursprungsidee eines "Kampftages" doch etwas penetrant: Am Freitag begann der Zirkus an den Schulen und in diversen staatlichen institutionen, die am Montag scgließen durften, weil am Dienstag eben der Frauen- Feiertag war. Mittwoch liefen aber immer noch jede Menge kleiner Mädchen und älterer Frauen mit Blumen rum. Ist ein "Frauen"tag eigentlich noch ein Frauentag, wenn Väter sich verpflichtet fühlen, ihren 4jährigen Töchterlein dazu zu gratulieren und ihnen eine Rose zu schenken? Und wieso hat bloß die deutsche Floristik- Branche so schmälich vor dem Kommunismus- Vorwurf dieser tradition kapituliert? So wie man den Tag hier begeht, ist nichts weiter weg als die Idee der Clara- Zetkin, an deren Namen sich die Älteren immerhin aber noch erinnern...

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