Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Sonntag, 2. September 2012

Klettern am Dovbush- Wandern am Hoverla

Uta hatte sich eine Kletterpartie gewünscht und meine jungen Freunde Taras, Ira und Anja waren sofort bereit, das zu organisieren. So ging es am Morgen des 17. 08. zu den Dovbush- Rocks ;-) Während ich seinerzeit nur eine Strecke absolviert hatte und auch Dasha an der zweiten Wand scheiterte, meisterte Uta sowohl Wand 1 (Bild oben und zweites Bild von oben) als auch Wand zwei. Naja, mit tatkräftiger Zughilfe von Anja, aber eben doch!

Der Tag klang, wie konnte es anders sein, mit einem Fischgrillen in Juris Privat- Koliba aus. Das Wetter hatte sich gebessert und versprach sommerlich zu werden. Und so kam es am nächsten Tag, an dem wir zum Hoverla ausfbrachen. Allerdings nahmen wir nicht die Route den Berg hinauf, sondern erstiegen etwas abseits einen Wasserfall. Natürlich muss man sich auch hier zunächst einmal stärken. (Drittes Bild von oben) Juri, auf dem Bild stehend, fand - wie immer - keine Ruhe. Kann der Mann überhaupt sitzen? Wenn abends alle müde in seiner Koliba sitzen, teilt er das Bier aus und bereitet das Shashlyk am Grill...

Der Aufstieg war schön. Interessant dann der Abstieg über unwegsames, im Wortsinne wegeloses Gelände. Sergej und Juri stritten noch etwas über den besten Weg, als der Dritte Wandersmann, Biologe und Karpatenkenner, schon fast unten angekommen war. Wir folgten ihm über Moosmatten und einen Grasbewuchs, der weich wie Schaumstoff, dafür aber glatt wie eine Plasikfolie war. (Drittes Bild von unten) Ich schaffte es, einen kleinen Steinschlag auszulösen, der nicht ungefährlich war. Jedenfalls sah ich mit einiger Besorgnis den großen Brocken hinterher, die auf den Biologen und seine Frau zurollten. Zum Glück passierte nichts.  

Bei klarem und sonnigem Wetter hatten wir berauschende Ausblicke von vielleicht 1800 m Höhe weit ins Land. Juri zeigte mir all die Berge, auf denen wir gemeinsam zu Fuß oder mit dem Rad gewesen waren. Er zeigte mir auch noch diejenigen, auf die wir hätten noch steigen oder fahren können, wen ich länger geblieben wäre. Wehmut. Ich nahm mir vor, dass wir das alles noch schaffen. Wozu im Urlaub irgendwohin in eine Stadt reise, mit der einen nichts außer musealem Interesse verbindet, wenn man stattdessen mit liebgewordenen Meschen auf Berge steigen kann? Vielleicht auch, weil die Freiheit da oben (wirklich) grenzenlos ist...

Nicht weit weg grüßte der Hoverla, mit etwas über 2000m der höchste Berg der Ukraie (Bild unten). Wozu dort noch einmal hinauf? Wie ein Ameisenzug schlägelten sich die Touristengruppen den schmalen Pfad entlang und über allem glitten zwei Drachensegler dahin, die also auch dort oben irgendwo ihre "Basis" haben mussten. Lange bleibt eben kein Paradies ein Paradies. Wenn es da oben irgendwo einen Gott gibt, dann zeigen die Berge anschauliche, wie nicht er die Meschen, sondern die Menschen ihn aus seiner Höhe vertreiben...





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