Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Sonntag, 12. Mai 2013

Stara Lubovna, Podolinec, Spisska Bela und Strazky


Ich war auf der Rückreise aus Leipzig, wo u.a. das Auto durchgesehen und Sommerreifen aufgezogen worden waren. Da ich von Sonntag auf Montag nicht ohne eine kleine Erholung starten wollte, hatte ich in Brzesko übernachtet. Nun war also Zeit, endlich einmal dort anzuhalten, wo ich sonst nur durchgefahren bin. Stara Lubovna- die mächtige Burg grüßt ja unübersehbar über die Berge! Und Burgen üben nun einmal seit Kindertagen einen besonderen Reiz auf mich aus...

So, so, die Lubomirski und die Zamoyski waren also Burgherren. Hatten die Ersteren die ursprünglich gotische Grenz- Burg (oberes Bild- Burgmauer aus gotischer Zeit) im Renaissancestil (drittes Bild) umbauen lassen, war sie unter Letzteren noch einmal im Barock- Stil renoviert worden, ehe sie nach den Teilungen Polens verfiel.

Bei diesen Besitzern kein Wunder, dass sie zur Zeit der "Sintflut" (Schwedenkriege Mitte des 17. Jahrhunderts) die Kroninsignien bewahrte. (Bild zwei zeigt die Kopien- die Originale wurden von den Preußen entwendet und eingeschmolzen!) Sienkiewicz soll die Szene beschrieben haben, als man die Kleinodien in die Burg verbrachte.

Wehrhaft war sie schon. Man hat ansonsten einen schönen Blick (Bild vier) vom gotischen Bergfried, der 710m über nn liegt. Die Ausstellungen - u.a. Meisterbriefe aus der Gegend - und auch die erhaltenen Einrichtungen der letzten (ungarischen) Besitzer sind sehenswert. Ein schöner Abstecher!

Auf der Burg machten mich Bilder der 16 Zipser Städte neugierig auf die in der Nähe gelegenen Siedlungen Podolinec und Spiska Bela. So beschloss ich, einen kleinen Umweg zu fahren, und Kosice über Poprad anzusteuern.

Zunächst kam ich nach Podolinec, einer verschlafenen Kleinstadt, der es sichtlich an Geld zur Renovierung mangelt. (Bild sechs zeigt verfallene Bürgerhäuser mit Renaissance- Portalen.) Dennoch macht der zentrale Platz mit dem Glockenturm aus der Renaissance der dahinter liegenden großen Kirche bzw. des Piaristen- Klosters (Bild fünf) wegen einen schmucken und stolzen Eindruck. Es gibt Fragmente der Stadtmauer, eine Bastion und viele einst reiche Bürgerhäuser zu sehen. Sowieso ist der gut erkennbare Grundriss der alten Stadt für den Historiker spannend genug!

Wenige Kilometer weiter grüßt Spisska Bela ebenfalls mit einer großen gotischen Kirche und einem frei stehenden Glockenturm aus der Renaissance. (Bild sieben) Interessanter als das Stadtzentrum selbst fand ich aber das Renaissance- Kastell in dem am Stadtausgang Richtung Poprad gelegenen Stadtteil Strazky.

Früher war Strazky wohl eine selbstständige Siedlung, wie der Renaissance- Glockenturm und die gotische Kapelle (Bild acht) anzeigen. Heute beherbergt das in einem englischen Park gelegene Kastell  (Bild unten) Teile der slowakischen Nationalgalerie. Das war natürlich äußerst interessant, denn - soweit ich mich erinnere - habe ich so was in diesem Teil Europas noch nicht in dieser Vollendung gesehen. Leider war es schon zu spät, die Ausstellung zu besuchen.

Schade auch, dass der Besuch der anderen Zipser Städte am Wegrand ins Wasser fiel. Warm war es sowieso nicht gewesen, zwischen 11 und 13 Grad, aber jetzt begann es in Strömen zu regnen. Ich war froh, zu Hause trocken meine Sachen ins Haus befördert zu haben, als es auch in Kosice anfing zu regnen. Morgen soll die Kaltfront hier einfallen. Egal, wird schon: Wir haben doch Mai! Und für die anderen Städte wiird sich schon noch Zeit finden lassen. Ich bin ja noch eine Weile hier. ;-)







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