Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Donnerstag, 3. April 2014

Ein kleiner Ukrainer in Kosice

Man soll nie "nie!" sagen. Das erfuhr jedenfalls Katharina, die vor vier oder fünf (?) Jahren als Freiwillige in Drohobych war und danach sporadisch zu mir Kontakt hatte, den dann aber (facebook) mit dem Hinweis darauf beendete, dass sich unsere Wege wohl nicht mehr kreuzen würden. Falsch gedacht. Sie hat weiterhin Kontakt zu Marta, meiner Lieblingskollegin aus Lviv, und diese wünschte sich ein Treffen bei mir in Kosice. Gewünscht- getan. Am 28. 03. holte ich Marta aus Velke Selmence ab, einem durch die Grenzverschiebung zwischen der Sowjetunion und Ungarn geteilten Ort, dessen ukrainische Seite Maly Selmenci heißt. Irgendwann in den 90ern wurde dort ein Fußgängerübergang eingerichtet, den Marta entspannt passieren konnte. Katharina kam abends mit dem Zug aus Berlin. Wir hatten zwei lustige, für mich allerdings auch anstrengende Tage. Nachts nach 24.00 Uhr ins Bett und dann den kleinen "ukrainischen Helden" Milko (Omelian) ab 05.55 Uhr an der Matte- hm, da fragt man sich, ob man das Zeug zum Opa hätte...

Wir schauten uns Kosice an, entdeckten Solidaritätsbekundungen mit der Krim (Bild Mitte), und wanderten im Zadielska Dolina (Bild oben), weil es dort ein bisschen Asphalt gibt und man den Kinderwagen schieben kann. Die Zeit verging schnell mit dem Austausch von Neuigkeiten und der Verständigung über die politische und wirtschaftliche Lage in der Ukraine. Da Katharina an der FU Berlin Politikwissenschaften studiert, gab es auch einen interessanten Austausch über Studienorganisation und Studieninhalte. Was mich verwunderte? Dass die Ukraine- Problematik in solche einem Studium in KEINER Lehrveranstaltung eine Rolle spielt. Ein wirklich "akademisches Studium"! Und das am OSI (Otto- Suhr- Institut), einem "Hort" der 68er...

Am Sonntag wollten wir im ausgestorbenen Michalovce zu Mittag essen, fanden aber kein (!) geöffnetes Restaurant. In Velke Selmence entschwanden Marta und Milko (Bild unten) dann wieder und ich brachte Katharina zum Bahnhof. Ob wir das noch einmal machen? Auf jeden Fall werde ich die beiden Ukrainer in Lviv besuchen...

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