Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 5. April 2014

Slowakisches Paradies

Schönes Wetter und Zeit- was tun? Klar, wandern gehen! Dieses Mal schlug Friedrich eine Strecke im Slowakischen Paradies vor und also sind wir von Cingov aus in die Berge gestiegen. Unser Ziel war Klastorisko, eine Klosterruine (Bild 4) auf ca. 950 m Höhe. Dort oben soll es nur an 50 Tagen im Jahr Temperaturen über 15 Grad geben. Heute waren es wohl um die 15! Die nächtliche Jahresdurchschnitts-
temperatur liegt bei 4,5 Grad. Nicht schlecht, wo doch der Ort nicht wirklich hoch liegt. Woher kommt dieses Klima- Phänomen? Das war leider nicht erklärt...

Der Aufstieg ist zunächst nicht eben schwer. Man wandert am Hornad entlang (Bild oben) und muss dann ca. 300 Höhenmeter überwinden, ehe man zu den Bergwiesen gelangt, auf denen vor mehr als 700 Jahren ein Kloster angelegt worden war. Reich kann es nicht gewesen sein, denn die Kirche war nicht "mächtig" und die Anlage der kleinen Zellenhäuser lässt auf kaum mehr als 15- 30 Mönche schließen. Vielleicht warf die Waldwirtschaft etwas ab, vielleicht gehörten dem Kloster ein paar Dörfer der Umgegend, trotzdem, was die Mönche dort oben suchten war wohl eher Kontemplation als Reichtum oder Gestlatung der Gesellschaft. Dankenswerterweise kümmert sich nun ein ehrenamtlicher Verein um die Erhaltung und Instandsetzung des Ruinenareals.

Der Aufstieg dauerte nur 1,45 h und so ging es weiter durch eines der vielen touristisch erschlossenen Täler, die canyonartig in die Berge geschnitten sind. Neben gut begehbaren Abschnitten (Bild 2) finden sich dort auch einige Teile, die etwas mehr Mut erfordern. (Bild 3) Für unseren Kollegen mit Höhenangst war das eine Herausforderung, obwohl wir extra einen nicht so schweren Weg gewählt hatten. Dann wurde es auch noch ziemlich nass und die wie Leitern über den Bach gelegten Hilfsmittel waren arg glatt. Alles in allem aber ein toller Spaß und kein wirkliches Problem.

Apropos Spaß! Den hatten wir auch- u.a. mit einer Baumruine, die - ähnlich diversen Aufstellern, die man von Jahrmärkten oder Museen kennt - Löcher in der Außenhaut aufwies, so dass wir die Köpfe hindurch stecken und uns fotografieren konnten. Auf dem Bild unten bin ich zu sehen, wie ich in diese Ruine einsteige.

Alles in allem hatten wir die Route aber doch unterschätzt. Mir ging es noch ganz gut, obwohl ich gestern "meine Trainingsrunde" mit dem Rad (60 km) in 2, 45 h bewältigt hatte und danach ein wenig mit Krämpfen zu laborieren hatte, aber die noch am Saisonbeginn stehenden Kollegen schnauften mächtig und waren froh, als wir nach immerhin 7 h Wanderung in den Bergen das Auto erreichten. Zum Abschluss gönnten wir uns in Presov ein frugales Mahl und so war es eine schöner, entspannter Tag. Genau das, was ich heute haben wollte! ;-) 



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