Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 6. September 2014

Ivano- Frankivsk zum x-ten Male

An der Ostkante des Landes tobt der Krieg, überall orakelt man von den Folgen der sicher bald kommenden Krise, Menschen sind arbeitslos, viele auf der Flucht, aber hier in Ivano Frankivsk war tiefster Frieden. Beinahe etwas unwirklich schienen mir die Veränderungen der letzten Zeit. Klar, der Lückenbau an dem kleinen Platz neben dem Mark ist entgegen der Vorgaben eine Etage zu hoch geraten, aber er wurde realisiert und der Platz hat absolut gewonnen. (B ild oben) Gleich daneben logierte ich im Hotel "pid templem", der nun besten Adresse am Ort. Warum mag das "Auskoprut", wo ich sonst war, zum Verkauf stehen? Schade um das Haus... 

Ivano ist schön. Das Wetter war herrlich und so genoss ich meine letzten Ferientage in meiner Lieblingsstadt. Ist die Sicht auf die Hofkirche der Potockis nicht herrlich? (Zweites Bild) Und es gibt Neues. Als gäbe es den Krieg nicht, wird in Ivano gebaut. Das Neubaugebiet am See ist erweitert worden und man hat sogar neue Straßen gebaut. Neue Straßen in der Ukraine? Ja, auch die Straße vom "Nadia" zum Bahnhof ist neu! An der Ecke der neuen Siedlung zur alten Stadtgrenze lädt ein neues Einkaufszentrum zum shopping. (Drittes Bild) Und wie immer waren die Straßen voller junger fröhlicher Leute, fand sich kein Platz in den angesagten Restaurants wie "Bochka" oder "Desiatka". Aber dafür luden unendlich viele neue Freisitze zum Verweilen ein. Auch sie gut gefüllt. Krise? Jedenfalls sieht man sie nicht. Der Umtauschkurs von 1:18 (als ich 2010 ging, betrug er 1:8) macht die Preise für den Ausländer angenehm- ein Bier kostet weniger als einen Euro und ein gutes Essen ist mühelos für 3 Euro zu haben; man schläft im "pid templem" inklusive Frühstück a la carte für lumpige 20 Euro! Aber doch sind die Preise in Hrivna absolut höher als früher, also hat sich das Vergnügen für die Ukrainer verteuert...

Die leben dennoch (oder gerade deshalb?)den Handel und Wandel. Am Sonnabend war Honigmarkt (Bild unten). Die ganze Innenstadt war voll von Ständen der regionalen Imkerzünfte. Das hatte ich so noch nie erlebt. 500g Blütenhonig kosteten weniger als 2 Euro! Und für Sonntag war schon das Winzerfest angekündigt. Das ist schon fast unheimlich: Spielt da die Kapelle der Titanic das letzte glamouröse Spiel vor dem Untergang? Hoffentlich nicht...



Keine Kommentare: