Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 20. September 2014

Slowakisches Paradies- die Mühen der Wanderlust

In der Woche war Sport angesagt. Anders als noch vor ein paar Jahren konnte ich Daniel (hier auf dem zweiten Bild) auch bergauf (wir liefen bei Mala Lodina in die Berge) nicht mehr halten- auf flacher Strecke nahm er mir auf 11 km ohnehin ziemlich mühelos einen Kilometer ab. :-( Aber beim Wandern siegte dann (zum letzten Mal?) die Alterszähigkeit! Am Freitag war noch etwas Zeit und da man eingespielte Teams nicht ändern soll, war auch Jenny (drittes Foto von unten) wieder mit von der Partie. So ging es recht munter ins Slowakische Paradies, das ja im Wesentlichen aus dem Hornad- Tal (nebst Durchbruch) besteht. (Bild oben) Wir stiegen bei Cingov ein, wanderten entspannt zum Tomasovsky vyhlad (Ausblick), also zu einem Felsplateau oberhalb des Hornad, und bewegten uns dann auf dem Höhenkamm weiter zu Ausblicken auf die Zipser Städte (zweites Bild von unten- Spišský Štvrtok ), auf Poprad und auf die Hohe Tatra. Letztere hüllte sich allerdings in Dunst und Wolken.
Danach Abstieg zur Letanovský mlyn, wo sich heute gleichnamige Buffets befinden, von denen eines sogar geöffnet hatte. Dort führt eine alte Steinbrücke über den Hornad und es sieht so aus, als hätte die touristische Erschließung (Nationalpark seit 1984) von hier aus seinen Lauf genommen. Nach einem kurzen Schlenk flussaufwärts wandten wir uns zurück nach Cingov. Ich schätzte die verbliebene Zeit auf ca. zwei Stunden und hatte Recht. Die jungen Leute wurden inzwischen ein bisschen langsamer und fanden die Stufen und Ketten am Canyonrand (drittes Bild von oben) "nicht ganz ohne" (Daniel). Diesen Teil des Weges kannte ich nun schon und so ließ ich mich im Zeitmaß nicht beirren. Hinter mir wurde es schweigsamer, aber letztlich haben alle gut durchgehalten. Ein bisschen Muskelkater darf schon sein, schließlich erfordert das Bergwandern doch andere Muskeln als z.B. das Joggen oder Radfahren  (Jenny ist Triathletin). So kamen wir abends nach Kosice zurück. Daniel und ich gingen noch ein Bierchen trinken, aßen zuviel (200g!) Tatarbeefsteak mit viel Knoblauch, und gingen dann relativ früh ins Bett. Um 05.00 Uhr hatte ich Aufstehen angeordnet, da sich Daniels Zug um 06.08 Uhr Richtung Bratislava in Bewegung setzen sollte, was er dann auch tat. Nun bin ich wieder alleine und werde mich meinem DSD und dem verbliebenen Rest- Projekt zum Zusammenleben von Roma, Slowaken und Deutschen in Vergangenheit und Gegenwart widmen. Die ersten Schülerinnen und Schüler haben schon abgesagt- das Thema schreckt ab. Ich hatte kaum etwas anderes erwartet, wundere mich aber doch über die Forschheit, mit der man ein bezahltes Wochenende am Sirava (mit Bowling, Schwimmbad und Segelturn), das Treffen mit Schulkameraden aus anderen Schulen, Spaß mit der Kamera und endlich auch ein kostgenloses Intensiv- Wochenende Deutsch ausschlägt. Es ist ein Kreuz mit den kids!

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