Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Sonntag, 19. April 2015

Kampf um Burg Slanec

Ok. Am letzten Wochenende bin ich noch an der Burg vorbei gefahren- dieses Mal wollte ich oben stehen. Ich hatte die Route besser geplant und die Strecke hin auf 25 km geschätzt. Bei 4 Stunden müsste das auf einer Ar...backe zu schaffen sein. Also ließ ich es um 14.15 Uhr geruhsam angehen. Im Kosicer Kessel ist es ja flach; ich schaffte den Weg am Hornad entlang (Bild oben) bis Kosicka Polianka in Null- Komma- Nix. Dann aber machte ich irgendwas falsch. Was? Keine Idee... In Vysny Caj fuhr ich dem ausgeschilderten Radweg nach und der führte einen elend steilen Weg (Bild 2) bergan in einen Wald. Während sich "unten" alle 10 m ein Hinweisschild fand, suchte ich "oben" vergebens nach dem roten "C". Und dann fuhr ich irgendwelche Waldwege entlang und kam nach einem gefühlten halben Tag (ca 15 km) in Sady nad Torysu wieder auf eine Straße. Wie oft ich während dieser Zeit den Gott aller Atheisten anrief, er möge meine Reifen verschonen, das weiß der da oben allein. Immerhin ließ er mich nicht im Stich. :-)

Nun stand die Frage: Zurück oder Augen zu und durch? Ein bisschen stierisch bin ich ja doch. Also weiter nach Bohdanovce. Von dort hat man einen guten Blick auf die Dreckschleuder United Steel, also das nach Ungarn hinaus führende "Ende" von Kosice. (Drittes Bild) Von Bohdanovce nach Slanec geht es auch an die 8 km nur bergauf. Ich war doch etwas müde. Dafür war die Burg dann nicht allzuweit vom Ort entfernt und ich kam sogar (mit letzter! Kraft) auf dem Rad bis oben. Der Blick reicht weit ins Land bis nach Ungarn. (Viertes Bild) Ein Wanderweg führt von Burg Slanec zu einer Burg auf der ungarischen Seite. Er wird, so sagt ein Schild, von beiden Seiten instand gehalten. Gut so.

Burg Slanec selbst war wohl eher klein. Das mag auch mit der Zeit der Errichtung, 13. Jh. unter Bela IV., zusammenhängen. Alle Mauerreste deuten darauf hin, dass die gotische Substanz keinen weiteren Um- und Ausbauten zum Opfer fiel. (Fünftes Bild) Sprich, die Burg wurde nicht erweitert und verfiel vielleicht schon früh. Der Turm ist allerdings noch gut erhalten. Aber Bergfriede sind eben stark. Von fern ist er gut zu sehen. (Bild unten)

Zurück ging es dann schnell, da meist bergab. In etwas mehr als einer Stunde und also kurz nach 19.00 Uhr war ich zu Hause. Gut eine und eine halbe Stunde später als geplant. Egal. Ich bin trotzdem stolz, dass ich nicht umgekehrt bin. Zwar zuckte der Oberschenkelmuskel bei einem heftigen Antritt an einer Kreuzung kurz auf, aber Muskelkater werde ich trotzdem nicht haben. Bin doch noch gut in Schuss! ;-)





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