Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Montag, 8. Juni 2015

Sprachwoche am Sirava - 2. Tag


Beim Frühstück - die Sportler waren noch nicht wieder vom Morgenlauf zurück - war es ein bisschen leise. (Bild) Ich denke, die Jugendlichen sind auf ihre Weise mit dem Lärm umgegangen und haben ihre eigenen Partys gemacht. Wir haben es daher ruhig angehen lassen. Vor den Ermunterungsübungen (Zipp- zapp- Boing) mit Jenny (im Bild oben rechts) war noch Zeit zum Billard. Zuzana und David (Bild zwei und drei) erwiesen sich schon als wahre Meister. Auch Kolln. Gubikova wirkte etwas müde. (Bild vier) Aber dann, als es los ging, war sie wieder das Temperament selbst...

Dieses Mal stand der Film "Agora oder die Säulen des Himmels" auf dem Programm. Wir sahen den Film auf Tschechisch, anders wäre es nicht gegangen, und dann hatten Kleingruppen Inhaltangaben und Problemfeldbeschreibungen zu verschiedenen Themenbereichen (Wissenschaft und Politik, Religion und Politik, Rolle der Frau usw.) vorzubereiten und eine Diskussion dazu zu bestehen. Das hat meine 10. Klasse gut gemacht. Die Diskussion regte mich zu folgendem Facebook- Eintrag an: 


"Einsichten einer Sprachwoche: Wir sahen heute 'Agora oder die Säulen des Himmels'. Kein schlechter Film. Heraus kam, wie chancenlos (antike) Toleranz und Yernunft im Angesicht der sich verfielfachenden Welt, der Heterogenität der rassischen, sozialen und religiös- kulturellen Probleme ist. Im Film siegt ein fanatisch- tumbes Christentum vor allem deshalb über alle Vernunft (Brand der Bibliothek von Alexandria), weil es einheitliche und in ihrer Vereinheitlichung des Unterschiedlichen eben einfache (eindimensionale) Wahrheiten bereit hält. Dazu passt nicht die divergente Wissenschaft der Antike, die so unterschiedlich war wie die Völker, die sie hervorbrachten. Ist heute die Lage nicht wieder so? Überall Heterogenes und diese unstillbare Sehnsucht nach der einfachen und allein seligmachenden Wahrheit. Das haben Pegida und ISIS GEMEINSAM, ob sie das nun so sehen wollen, oder nicht. Fundamentalismus ist nicht der Bezug auf diese oder jene Religion, sondern eben der Versuch, Schwankendes wieder auf ein (der Einfachheit halber) bekanntes und schon dagewesenes Fundament zu stellen."

Dann ging es in Kleinstgruppen weiter. Jede Gruppe (unten im Bild Peter, Lenka und Matus) sollte eine Szene wählen und einen eigenen Text dazu sprechen. Am Nachmittag präsentierten alle "Synchronsprecher" ihre Filmfassung. Da wurden Schuhe gesucht, Hunde gegessen, ging es um den Trick mit er Papierkugel und musste jemand dringend auf eine Toilette. Sprachlich waren die Ergebnisse so unterschiedlich wie die Möglichkeiten der Sprecher. Aber lustig war es allemal und wieder haben die Gruppen unsere Hilfe kaum in Anspruch genommen. Das ist ein Kompliment wert! 



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