Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Dienstag, 14. April 2020

Covid-19 in Suceava im April II

Gestern war ich noch bei 21 Grad in kurzen Hosen joggen, heute schneit es. (Bild eins und drei) Aprilwetter vom Feinsten und - seit Wochen (!) - das erste Mal Wasser für die Felder und die Pflanzen. Das ist gut...

Sonst nichts Gutes. Suceava ist nach wie vor Infektions- Hotspot in Rumänien. (Siehe Bild Mitte) Im Krankenhaus fehlt es nach Internetberichten nach wie vor an allem. Über Infektionszahlen ist weiter nichts bekannt. Seit Wochen steht die Zahl nun bei knapp 2000 und bewegt sich weder nach unten noch nach oben. Das liegt - wie man im Internet liest - einerseits an nicht vorhandenen Testkapazitäten. Getestet werden nach wie vor nur schwere Fälle im Krankenhaus. Auch für das medizinische Personal, das unverändert infiziert weiter arbeitet, gibt es keine Tests. Andererseits dürfte es an der hermetischen Abriegelung des Krankenhauses durch Straßensperren und Militärposten liegen. So dringen keine Informationen nach außen. Auffällig auch, dass "Monitorul de Suceava" heute zwar berichtete, dass erstmalig Schutzausrüstung für Mediziner eingetroffen sei, allerdings zu wenig, aber sonst keine
Zahlen und keine sonstigen Berichte zur Corona- Situation in der Stadt veröffentlicht. Informationspolitik?

Was macht Hoffnung? Man kann Suceava doch verlassen! Mehrere Spargelstecher aus der Region und der Stadt haben sich an den Kontrollen vorbei geschlichen und sind zur Arbeit angenommen worden. Nun berichtet einer von ihnen frustriert, wie schlecht sie in Deutschland behandelt würden, dass es keine Schutzmasken gäbe und dass man für wenig Geld eng zusammengepfercht ind Bussen und Unterkünften ausharren müsse. Fünf Infizierte seien schon isoliert worden. Je nun. It's Capitalism, stupid!

Außerdem gibt es den Bericht eines Professors und seiner Frau, die beide schwer erkrankten und nun ihre Leiden schildern. Nicht schön. Ich möchte es lieber nicht erleben. Jedenfalls bedanken sie sich bei dem aufopferungsvoll kämpfenden Ärzteteam, das am Ende seiner physischen und psychischen Leistungsfähigkeit sei. Auf Facebook kursierte heute ein Aufruf an die Zentralregierung, endlich Ärzte zur Unterstützung ihrer hiesigen Kolleginnen zu schicken. Aber da erfolgt nichts. (Vor ein paar Tagen war von Freiwilligen die Rede, sechs Mediziner aus Iasis und ein paar aus Sibiu.) Der Artikel schloss, wie üblich, mit der Anrufung an Gott, er möge helfen, weil die Politik es nicht tut. Nun, so sind wir denn von allen verlassen. Ostern eben: Eli, Eli, lama asabtani!

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