Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 4. April 2020

Schönes Wetter in Zeiten von Corvid-19

In Suceava sind nun die meisten Neuinfektionen wiederum bei Ärzten und medizinischem Personal bestätigt. Außerhalb des Krankenhauses hat es 43 Ärzte, 70 Krankenschwestern, 7 Pfleger und 41 Hilfskräfte neu erwischt. Insgesamt also 181 neue Fälle von 285 in ganz Rumänien. Die lokale Presse (Monitorul Suceava) berichtet, dass die Stadt die meisten Infizierten und Erkrankten in ganz Osteuropa habe. (Weit über 2000 von ca. 3800 bestätigten Fällen in ganz Rumänien.) Mehr Informationen, vor allem zur Situation in den Krankenhäusern, gibt es nicht. Allerdings finden sich im Internet vermehrt Videos von medizinischem Personal, das verzweifelt die Untätigkeit der Regierung und die Unfähigkeit der lokalen Behörden anklagt. Leider verstehe ich nicht alles und verifizieren lässt es sich ohnehin nicht. Aber es wird schon so sein. Es fehlt an Schutzausrüstung und sonstigem medizinischen Gerät. Wie (fast) überall...

Ich kann es nicht ändern und verbringe meine Tage zu Hause. Einmal in der Woche gehe ich am Sonntag früh, wenn die Stadt noch ausgestorben und der Laden leer ist, einkaufen. Nicht aus Angst vor Ansteckung, obwohl mir die Sache schon gefährlich werden kann, sondern einfach, um den Unannehmlichkeiten einer "sozialistischen (?) Wartegemeinschaft" zu entgehen, deren Regeln ich nicht verstehe und rein sprachlich nicht realisieren kann. Irgendwer hat irgendjemandem gesagt, dass er mal schnell noch woanders hin geht, und ich begreife dann nicht, warum ich nicht dran bin, wenn gerade jemand den Laden verlässt und der Nächste rein darf. Freilich rede ich dann Deutsch und die Leute resignieren. Aber mir ist es doch unangenehm...

Einzige Freude sind die "Ausläufe" bei schönem Wetter. So um die 13 Grad bei herrlichem Sonnenschein. Nach ca. 5 km erreiche ich den Fluss (Bild oben), an dem ich weitere 5 km entlang joggen kann (zweites Bild), ehe dann an einem Sumpfgebiet die begehbare Welt endet. (Bild drei am Ende) Dann geht es halt zurück. Dieses Mal war es wieder toll, weil die Hunde, die mich auf dem Hinweg nur aus den umzäunten Arealen verbellten, auf dem Rückweg plötzlich frei herumliefen und angriffen. (Bild unten - im Hintergrund sieht man das Dorf) Wer hatte da mal wieder seinen Spaß mit dem einsamen Jogger? Dumme Menschen. Wie oft ist es mir nun schon passiert, dass sie die Hunde zwar nicht auf mich hetzen, sie aber auf mich loslassen. Mein Sonargerät hat mir geholfen, nur in einem Falle musste ich mit einem Fußtritt reagieren, weil der Hund alt und wohl schon taub war. Ihn störten die Ultraschall- Schock- Wellen gar nicht. Ich hoffe, wenn ich einst alt und taub sein werde, dass es mir ähnlich ergeht! ;-)

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