Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Montag, 26. Mai 2014
Wandern am Ruzin
Sprachwoche im Sirava
Man kann nicht eben sagen, dass ich mir eine Pause gegönnt hätte. Sonntag und Montag drehte pausenlos die Waschmaschine, nebenbei schaffte ich die Arbeitsaufträge und das Material für 9 Stationen (1 Tag) "Stationenlernen" heran, druckte es aus und verpackte es. Dann Sachen packen, u.a. Computer und Drucker, die energiegeladenen Kameras, Papier, Scheren, Hefter usw. Angekommen war ich müde und hätte Erholung gebraucht. Naja, bei 25 bis 28 Grad war es auch erholsam. Die kids haben diszipliniert mitgearbeitet und ansonsten ihre Zeit im swimming- pool verbracht. Jugendleben gab es natürlich auch. Also kam ich kaum vor 01.00 Uhr nachts ins Bett. Je nun...Am Freitag war der Kurs zu Ende. (Siehe Abschluss- Bild) "Zu Hause" empfing mich ein defekter Router- kein Internet also. Aber auch so war genug zu tun...
Sonntag, 25. Mai 2014
Zum Abschluss noch einmal - Ivano Frankivsk

Anderntags machte ich noch einen kurzen Spaziergang durch meine Lieblingsstadt in der Ukraine. Gegenüber dem Hotel "Pid Templem" (dem besten, das ich in der UA bisher kennengelernt habe!) ein neuer Lückenbau. (Zweites Bild von unten) Früher gab es hier die Ruine eines Hauses im historistischen Stil- niedriger als das neue, was wohl der Grund war, warum es weichen musste. Im Ganzen ist der neue Bau aber gelungen. Jedenfalls passt er sich ins Ensemble des Platzes ein. Das ist ja die Spezialität von Ivano. Hofentlich bleibt es so. Dann wird die Stadt mit jedem Jahr schöner, was man ihr und den Bewohnern wünschen will! Ich jedenfalls stand auf dem Boulevard und wollte nicht zurück. Ja, Kosice ist auch schön, aber irgendetwas ist hier anders. Es werden wohl die Menschen sein...
Die Rückreise verlief dann ohne Probleme mit einem schnellen Grenzübertritt. Nur die Straße bis Striy ist (auch) ein Elend. (Bild unten) Ich brauchte über zwei Stunden bis Striy, wo ich früher in 1,5 Stunden schon in Drohobych war!
Kiew- 9. Landesfinale JDI

Jedenfalls hatten wir gute Halbfinals (in den Räumen des GI) zum Thema "Sollen Stipendienempfänger drei Jahre für den Staat arbeiten?" Im Finale stritten die vier Besten um die Kennzeichnungspflicht ukrainischer Polizisten. Moderiert wurde die im Festsaal der Philologischen Fakultät der Taras Schewtschenko- Universität stattgehabten Veranstaltung von Pawel, dem neuen Projektmanager aus Prag (Bild unten), und von Dima, dem ersten Teilnehmer eines internationalen Finales aus der Ukraine. Dima ist aus Chernivci und kannte mich wenigstens vom Sehen. Die Siegerin ist Schülerin der 14. Schule Kiew, was mich sehr freute, da ich nun mal in diesem "Stall" 5 Jahre Lehrer war und daher den Stallgeruch noch nicht ganz los bin. Das bestätigte sich auch am Nachmittag, als mein "Kollektiv" einfiel und dann drei Stunden später mit Tränen in den Augen von mir ging. Tränen hatten die Schülerinnen und Schüler, die ehemaligen - versteht sich -, nicht in den Augen. Aber ein bisschen Rührung gab es doch. Ich habe mich sehr sehr gefreut über alle, die kamen. Schön, dass Mira, Ira, Julia, Dascha, Lubchen, Tanja und Anton so lange bleiben konnten. Es war wie früher! Wehrmutstropfen gab es trotzdem: Lubchen will auf die Krim, Tanja nach Großbritannien, Mira in die USA, Anton überlegt noch, wohin er auswandern will... In der Ukraine sieht niemand für sich eine Perspektive. Wer wird in den nächsten Jahren noch in die Ukraine investieren oder hier Aktien kaufen? - so Anton, der Banker. Niemand widersprach. Ja, das ist traurig. Hoffentlich wird es nicht so schlimm. Aber was heißt schon hoffen? :-(
Kiew- der Maidan als Farce?
Um den Gegensatz zu illustrieren? Hier jedenfalls noch Bilder aus Pylypets. Die gehören eigentlich zum vorigen Post, ich fand sie bloß so spät auf dem Fotoapparat. Ja, auch das gibt's...
Am Goethe- Institut einige "alte Bekannte". Herzlicher Empfang durch den Einladenden. Wir besprachen das Programm, ich bezog im Hotel "Rus" mein Zimmer, und eilte zum Stadtgang. Dort berührte mich eine Szene, in der ein Mädchen (später gewann sie den
Wettbewerb) mich am Ärmel zupfte, um mir dann zu sagen, wie froh sie sei, mich endlich persönlich kennenzulernen. Ah ja: "Larissa Sergejewna und Natalia Viktorivna haben so viel von Ihnen erzählt! Sie sind der Mann, der die Geschichte von Kiew besser als die Kiewer kennt..." Ja, das geht runter wie Öl! ;-) Und so habe ich gleich ein bisschen erzählt von der Deutschen in Podil, auf der Luteranska usw. Abends dann ein gutes ukrainisches Essen.
Anderntags gab es die Schulungen, dann die Halbfinals und das Finale. Ich hatte wenig Zeit zwischendurch. Aber am Donnerstag früh gelang mir doch ein Rundgang durch das immer noch vom Kampf gezeichnete Zentrum. (Drittes Bild von oben) Auf dem Maidan musste ich an Marx denken, der im 18. Brumaire treffend bemerkte, dass alle Dinge der Weltgeschichte zwei Mal stattfinden, einmal als Tragödie, einmal als Farce! Das Zeltlager auf dem Chreschatyk stört nur noch den Verkehr und verbreitet in seiner Funktionslosigkeit ein wenig den Charme von etwas "Übriggebliebenem", das nicht weiß, wohin mit sich. Das trifft natürlich vor allem die hoffnungslosen Gestalten, die nun das "Vermächtnis" der Helden repräsentieren, selbst aber kaum mehr als klägliche Figuren abgeben. Ist es legitim, im Angesicht des Blutes (Bild unten- Blumen an der Straße der "Himmlischen Hundert"), das auf diesem Platz geflossen ist, von einer "Farce" zu sprechen? Doch, ist es. Immer wieder lassen sich die Völker um die Früchte ihrer Kämpfe bescheißen und Beschissene machen eben selten eine gute Figur! :-(Pylypets- Berg Gimba
Samstag, 3. Mai 2014
Polen in Kosice (bei mir) und bei Helmut in Medzev
In Medzev trafen wir zwar Helmut Bistika nicht an, erfuhren aber von seiner Frau, dass heute eine Vernissage geplant sei. Ich fuhr hin und sah eine schöne Ausstellung von Antonina Jasinska aus Krakow. Groteske Bilder, von denen mich einige an Hoffmann erinnerten. Helmut kennt die junge Frau von Projekten her, die er in Belgien mit Künstlerinnen und Künstlern veranstaltet. Der ist auch ein "Menschensammler" und so haben wir etwas Verbindendes. Das stellten wir heute abend bei einem Glas Rotwein fest. Klar, es wäre schade, die (wenigen) talentierten oder irgendwie besonderen Menschen, die man im Leben trifft, einfach zu vergessen. Hoffentlich klappt es also mit meiner geplanten Reise zu Jugend debattiert international nach Kiew! Da werde ich erwartet... ;-)
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