Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Montag, 10. Juli 2017

Schloss Willigrad

Als ich schrieb "Schwerin- irgendwie auch Osten" dachte ich an die Geschichte des mecklenburgischen Fürstenhauses, dem einzigen mit slawischen Wurzeln. Aber das ist nicht alles: Mecklenburg- Vorpommern gilt heute als das ärmste der deutschen Bundesländer und schon Bismarck spottete in einem populären bonmot, dass er im Falle eines Weltuntergangs nach Mecklenburg ziehen würde, weil da alles 100 Jahre später passiert. Mag sein; Neogotik (Bild oben) und Neorenaissance (Bild zwei- Schloss) passten schon nicht mehr ganz in die Zeit, als das Schloss errichtet wurde. Aber in Willigrad kann man dennoch sehen, dass ein armes Land nicht notwendig aus armen Menschen besteht. Die Herzöge jedenfalls ließen es sich gut gehen. Gerade hatten sie ihr Schloss in Schwerin im romantischen Stil umgestalten und ausbauen lassen, da leisteten sie sich fast in Sichtweite ein "kleines Gartenhaus" am Schweriner See. Das eben ist "Osten" heute: Arme Länder mit reichen und verschwenderischen Eliten, die keinen Gedanken für diejenigen übrig hatten (und haben), die für ihren Reichtum den Buckel krumm machen mussten...

Davon ab ist das Schloss heute gut saniert und dient als Künstlerhaus. Gut so. In den Gewächshausanlagen kann man guten Kaffee und Kuchen bekommen und kaufen kann man Produkte vom Ort. Der Park ist ebenfalls im Ansatz wiederhergestellt und mit gut begehbaren Wegen am See und durch den Wald ausgestattet. Alles in allem ein lohnendes Ausflugsziel. Vor allem gut für Radfahrer und Spaziergänger!



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