Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 4. Juli 2009

Nadwirna_ Burg

Soll man bei solchem Wetter zu Hause sitzen? An die 30 Grad und Sonnenschein in Ivano; in den Bergen angenehm kühler und (trotz Drohung) kein Regen und kein Gewitter. Warum Nadwirna? Keine Idee. Hatte gelesen, dass es dort - ca. 25 km hinter Ivano in Richtung Karpaten - eine Burg geben soll. Außerdem wollte ich sehen, wie es dort aussieht, wo die Bystrica her kommt, der Fluss also, an dem Ivano liegt.
Nadwirna selbst ist ziemlich trostlos und ich fand in der Stadt nichts von Interesse. Eine Burg? Die Einheimischen zuckten mit den Achseln. Auf der Suche nach der Straße Richtung Bystrica, der Ort heißt wie der Fluss, sah ich dann auf einer grottenschlechten Umgehungsstraße so etwas wie einen verlassenen Kolchos. Oder nicht? Beim Näherkommen entpuppte sich die Anlage als Burgruine, die immerhin beräumt war. Versuche einer zaghaften Restaurierung im Eingangsbereich sind wohl abgebrochen worden. Viel zu erkennen ist nicht mehr. Es scheint sich, ähnlich der Anlage in Stare Selo, um eine Art "Fort" oder Garnison gegen die Türkengefahr gehandelt zu haben. Der erkennbare Bauzustand ist wohl Renaissance. Anders als in Stare Selo, das mir strategisch ungünstig gelegen schien, gibt es hier einen Hügel, auf dem die Burg steht. Wälle und der ehemalige Festungsgraben sind noch zu erkennen. Unterhalb der Ringmauer fließt auf der Rückseite sogar ein Bächlein, das früher vielleicht den Graben gefüllt hat und der Trinkwasserversorgung diente. Wenn es einen Brunnen innen gab, dann ist er verschüttet...

So habe ich doch wieder die richtige Zufalls- Nase für Burgen gehabt - sie ist ja wie (fast) immer auf keinem Plan verzeichnet.

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