Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Montag, 13. September 2010

Ukrainerinnen in Deutschland

Gut, ich soll nicht immer so negativ sein! Also, geregnet hat es nach unserer Rückkunft nach Ivano- Frankivsk. Meine Heimreise war dann ok. und auch in Deutschland goss es nicht gleich bloß weil ich kam. Die Hitze war allerdings zu Ende und bedeckter Himmel zeigte den Umschwung an, der dann zum regenreichsten August seit Beginn der deutschen Wetteraufzeichnung geführt hat. Aber auch wenn mein Chef meint, ich zöge das Pech förmlich an, dafür war ICH sicher nicht zuständig...

Aber das wollte ich ja gar nicht schreiben! Ira (1. Bild links - im Kreise meiner Familie), eine der im vorigen Beitrag erwähnten Absolventinnen, hatte ein Stipendium für einen Kurs in Tübingen und ich holte sie aus Krakow ab und nahm sie mit nach Deutschland. Sie hat unser Essen überlebt und ist sogar voller positiver Eindrücke zurückgekehrt. Zwar fand sie das Essen in der Mensa der Tübinger Uni ungenießbar, aber letztlich wurde es für sie nicht entscheidend für das Erlebnis einer neuen Freiheit. Ganz entgegen dem Rat ihrer besorgten Eltern reiste sie per Mitfahrgelegenheit und Couchsurfing von Leipzig nach Berlin, von dort in die Niederlande und nach Belgien und dann nach Tübingen. Man kann also aus einer "geografischen Provinz" kommen und dennoch zeigen: "Provinz" ist kein Ort, sondern eine (über den ängstlichen oder eben neugierigen Kopf vermittelte) Haltung.

Gegenüber Ira ist Ljuba aus Kiew eine erfahrene Deutschlandreisende mit vielen Anlaufadressen (z.B. dem Micha aus Berlin - 2. Bild links -, den sie von seinem Praktikumsaufenthalt an der MS 14 kennt). Sie machte sich wenig Sorgen um ihr Auftreten in einem fremden Land und kam ganz als die Kiewer Lady. Das wurde dann aber selbst ihr zu bunt! Freilich, die Stöckelschühchen klackerten unüberhörbar über das Pflaster der Straße unter den Linden, in Kiew sollen sie das ja auch, aber die Art, in der Mann (und Frau) hier nach der die unverschämte "Störung" Verursachenden sich umschauten, irritierte die erfolgsgewohnte junge Dame denn doch. Ohnehin waren die Dinger zum Stadtlauf unpraktisch, der Kreschatyk in Kiew ist ja nur eine Straße!, so dass sie dann kleinlaut darum bat, sich Badelatschen kaufen zu dürfen. Und es hat geklappt! Nun schauten die meist männlichen Menschen nur noch auf das Blondhaar und die Blauäuglein!!!

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