Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 20. Februar 2021

Juhu, ich habe Internet- und sogar schnelles!

Auf dem Rückweg vom Amt kam mir die Idee, meine Kollegin zu bitten, mit meiner Vermieterin zu verhandeln, ob die nicht Internet für mich bestellen könnte. Ohne Aufenthaltstitel bin ich ja nicht rechtsfähig. Und so geschah es. Schon am Abend rief sie mich an, um mir mitzuteilen, dass heute um 13.00 Uhr die Monteure kommen. Das ging schnell! ;-)

Ich beeilte mich also mit dem Aufräumen und Saubermachen - da ich die ganze Woche über die Akten meines Vorvorgängers (vielleicht 20 Ordner) neu sortiert und zusammengestellt hatte, gab es viel Staub und Papierschnipsel und so was. Damit will ich sagen, dass ich kein Schwein bin, das von einer Woche zur anderen die Wohnung vermüllt. Aber was sagt man zu der Klo- Schüssel, die ich vor einer Woche mit WC- Reiniger traktiert hatte? Heute sah sie aus, wie bei uns in einem verlassenen Gebäude nach monatelanger Nichtbenutzung! (Bild oben) O je, was habe ich nur für Wasser! Bei genauem Hinsehen sieht man in der Tat, wie das Wasser, das ich in die Filterkanne gieße, gelblich durch das Plastik schimmert. Ich brauche unbedingt eine professionelle Lösung zur Wasserreinigung! So miserabel war es in den 90ern in Polen nicht und später weder in Kiew noch in Chernivci! Was für ein Elend...
  
Egal. Pünktlich kurz nach 13.00 Uhr kamen zwei nette Menschen von "Orange Moldavia". Sie standen erst etwas ratlos rum und prüften die vorhandenen Kabel. Nein, alles nicht richtig. Also was Neues. Ob es keine andere Steckdose im Flur gäbe? Nein. Dann müsste der Router halt auf das Schuhregal. Aber man könnte doch... Die Vermieterin nahm die Sache resolut in die Hand: So nette Jungs! Nein, da sei nichts zu machen, ein neues Kabel könne man nicht legen. "Wieso...?" Schwach protestierte ich und wollte wenigstens noch zwei Stifte und ein "rechtwinkliges Design", um später eine Kabel- Kanal- Schiene anbringen zu können. Ok, der ältere Monteur korrigierte seine abenteuerlich Kabelführung quer an der Wand entlang im Sinne von etwas mehr Parallelismus. (Bild drei) Aber das war's dann. Mehr Sonderwünsche sind nicht drin. Ich wollte..., ein bisschen Geld und so... Nein, das ginge nicht, meinte die Vermieterin, sie hätte den Vertrag so und so geschlossen und da sei nun nichts zu ändern. Die ungekürzten Kabel habe ich dann hinter den Schrank gestopft. "Na, sehen Sie: Geht doch!", so der zustimmende Kommentar vom jüngeren der beiden Monteure. In der Ukraine hätte man mich "niemecki spezialist" genannt! Soviel Kompliment gab es hier dann doch nicht.      

Aber hat er nicht Recht? Die Installation funktioniert: Für 7,50 Euro habe ich nun 200 Mbs Down- und 25 Mbs Upload im WiFi anliegen. Bis zu 6 Geräte kann ich versorgen. Herz, was willst du mehr? Voller Freude ließ ich die letzten Korrekturen liegen und richtete stattdessen mein Radio und das NAS- System ein. Endlich konnte ich auch Treiber für die Drucker runterladen. Zur Feier das Tages habe ich gleich mal die Arbeitsblätter für die Hörübungen der nächsten Woche platzsparend "Zwei auf Eins" gescannt und eingerichtet und dann 700 Stück davon gedruckt. Nun muss ich am Montag sehen, wo ich neuen Toner und Kopierpapier her kriege. Die Schüler konnten nicht helfen. Da kennen sie sich nicht aus. O je... Hoffentlich gibt es doch hier in der Nähe irgendeinen einen Büro- Laden. Wenn ich wegen so was immer ins Zentrum müsste... Das wäre fatal. 

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