Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Samstag, 13. Februar 2021

Nachtrag: 10.02.2021 - Wohnung reinigen

Dieses Google- Programm liegt nun zwar in überarbeiteter Form vor, hat aber immer noch die alten Gebrechen. Warum sich Bild und Schrift nicht problemlos frei anordnen lassen, das weiß der Teufel allein! Es ist also nicht meine Schuld, wenn der Blogeintrag etwas unstrukturiert daher kommt...

Egal. Zum Glück habe ich genau an dem Tag die Initiative zum Abbau des Dachgepäckträgers ergriffen, an dem der Schnee aufgehört und der große Frost noch nicht eingesetzt hatte. (Viertes Bild- Blick aus meinen Fenstern in den Innenbereich des "Kwartals".) So konnte ich das Ding in die Wohnung bringen, reinigen und zusammen mit den übrigen Kartons und Taschen auf dem Balkon verstauen. (Vorletztes Bild)

Und weil ich schon mal beim Reinigen war, kam gleich die ganze Wohnung dran, denn die Vorstellungen meiner moldawischen Vermieterin von "essigsauberer" Reinheit deckten sich mitnichten mit meinen. Wie lange muss man z.B. an einem Gasherd schrubben, ehe der seine braune Farbe (Bild oben) verliert und  nicht mehr klebt? Nach geschlagenen drei Stunden (!) glänzte das gebürstete Aluminium wieder in Silber- Farbe und man kann nun durch den Glasdeckel hindurch auf die Gasfelder schauen! Tolle Leistung! Danach waren die Schubladen meiner Wohnzimmermöbel (zweites Bild) und die meines Flurschranks (Bild unten) instand zu setzen. Mit ein paar Schrauben gelang es mir, sie am weiteren Auseinanderfallen zu hindern. Jetzt ist erst einmal alles in Ordnung. ;-)

Inzwischen habe ich auch meine Gegend erkundet. Bis zur Schule sind es 10 Minuten, was nicht nur wegen das Staus auf den Straßen wichtig ist: Ich werde mich nicht daran gewöhnen, im halboffenen "Rennstall" neben einer Kollegin zu pinkeln, denn wenn man sich erhebt, kann man den anderen unweigerlich bis zur Hüfte sehen. Russen mögen das kuschelig finden- mein Distanzgefühl verletzt diese Klokultur (wenigstens sind die Toiletten sauber!) dennoch zutiefst. Ich habe also meine Frühstücksgewohnheiten umgestellt, esse statt Müsli mit viel Kefir nur noch trocken Brot und nehme auch statt des Potts nur noch eine Mini- Tasse Kaffee zu mir, damit ich
dann "durchhalte". Da ich jeden Tag nach zwei oder drei Stunden eine Freistunde habe, kann ich in Ruhe zu Hause auf die Toilette gehen. Ja, das sind so Probleme. ;-) 

Ansonsten kann ich auf dem Weg noch Bier, Wasser, Haushaltschemie, Obst und Gemüse und so was kaufen, denn es gibt Kioske mit netten Verkäuferinnen, die mich schon ins Herz geschlossen haben. Der Supermarkt "Nr.1", in dem es - wie in der Ukraine - frische Gemüsesalate (u.a. meinen geliebten Möhrensalat koreanischer Art!) gibt, ist auch nur um die Ecke. So 7 Minuten Weg. Irritierend nur, dass man kaum 100g- Abpackungen findet: Eine Art Lenden- Kochschinken (wie das polnische Poledwica), ist nur als Kilo- Ware zu haben! Auch "meinen" Salat kriegte ich so drauf gehauen, dass es statt der verlangten 100g eben mal 250 geworden sind. Aber sonst: Alles gut. ;-)


Mit den Schüler/innen klappt es bisher super. Sie sind nicht alle an Deutsch interessiert, aber selbst die Desinteressierten sind (noch?) absolut diszipliniert. Trotzdem sind viele aufgeweckte junge Menschen darunter, die sich begeistern lassen und auch in der Pause noch einmal mit Fragen zu mir kommen. Meine Kolleginnen sind aus dem Häuschen. Sie meinen, ich hätte bei den Schüler/innen helle Begeisterung ausgelöst. Hoffentlich bleibt es so. Einziger Wermutstropfen ist die Migrations- Behörde: Um einen Aufenthaltstitel zu bekommen, muss ich einen Arbeitsvertrag vorlegen, für den man einen Aufenthaltstitel benötigt. Es wurde aber eine Mutter gefunden, deren Bruder bei der Behörde arbeitet, und so habe ich Hoffnung, dass es trotzdem gut ausgeht. Nur, dass mich keine Kollegin begleiten will, finde ich nicht gut. Ich bin doch kein Bittsteller, sondern aufgrund eines Staatsvertrages hier. Das gilt es durchzusetzen und da wäre es schon gut, wenn der Inhaber eines Dienstpasses mit Dolmetscherin erscheint. Na, schauen wir mal...

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