Neue Projekt gibt es auch. Der das zerstörte Kirchenschiff andeutende Raum hinter St. Marien soll zu einem Kunstpark umgestaltet werden und die Buden vor dem Turm kommen weg. Schade eigentlich, denn sie stören nicht wirklich, vermitteln eher das Bild einer mittelalterlichen Bauhütte, was ja gut zu dem allein stehenden Turm und der Imitation eines Tretkrans als Lastenaufzug passt. Aber da das Gefängnis neben dem Fürstenhaus abgerissen wird, entsteht neuer Platz. Wiederaufgebaut werden soll auch die alte Stadtschule, deren Fundamente man jetzt durch einen hässlichen Holzverschlag, der sie vor Regen schützen soll, besichtigen kann.Ob das gut ist? Natürlich war sie bis 1945 eine architektonische Perle der Stadt, aber kaputt ist kaputt. Was nun entsteht, wird nichts anderes als ein Imitat sein. Wir imitieren also einen Zustand, der den vergangenen Krieg nicht kennt und vielleicht sogar unkenntlich machen soll. Dazu bedarf es dann nur noch der Rekonstruktion von St. Marien. Bin ich ein Prophet, wenn ich heute schon voraussage, dass sie kommen wird? Mal sehen, wann die Gelder fließen...
Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...
Mittwoch, 27. Juli 2016
Wismar im Juli
Nun passt Wismar nicht eben ganz nach Osteuropa, obwohl es "im (weiland) Osten" liegt. "Wildes Feld"? Immerhin hatten wir Störtebecker, Claus Jesup und andere wilde Gesellen. Vor allem aber kann man es sowohl von der Ukraine als auch aus "Cassovia" alias Kaschau oder Koscie mit dem Auto gut erreichen. Und das muss so sein, weil Eltern nun mal warten. Kurz, auch HWi gehört in den Blog über "den Osten".
Mitte Juli waren wir also mal wieder zu Besuch und schauten auch pflichtgemäß nach, was es Neues gibt. Die Nikolai- Kirche (Bild oben) ist natürlich nicht neu. Neu für uns war aber der Stadt(über)bllick von der Kirchturmplattform von St. Georgen. Man kommt bequem mit einem Fahrstuhl nach oben, so dass auch die (noch) etwas gehbehinderte Uta mühelos mithalten konnte. Oben dann ein Bild mit Vater als Stadtbilderklärer - einmal mit Weiblichkeit (drittes Bild) und einmal mit mit (Bild unten). ;-)
Wirklich ist Wismar als Weltkulturerbestadt nicht so beeindruckend wie sein Doppel Stralsund, wo alles eine Etage höher und die Lage einfach schöner ist - die "titanischen Bürgerkirchen" (Stadtinfo) mal ausgenommen -, aber von oben sieht man doch, warum die Stadt diesen Status zu Recht bekommen hat. Die alte Bebauungsstruktur zeichnet sich unverfälscht entlang der Straßen und dem Stadtkanal ab und hinter den stolzen Gibeln (Bild zwei) kommen die alten Höfe gut zur Geltung. Früher standen sie natürlich nicht so sehr als Gartenfläche zur Verfügung, waren mit Stallungen und Kemmhäusern zugebaut, aber heute lohnt es sich, eine Wohnung "nach hinten raus" zu haben. Schade, dass wir damals nicht hier zugeschlagen haben....

Die Auf- bzw. Abfahrt mit dem Fahrstuhl zeigt übrigens eindrucksvoll die Ausmaße und vor allem die Höhe des Kirchenschiffs von St. Georgen. (drittes Bild) Dass der Turm nie fertiggestellt wurde, fällt da kaum ins Gewicht. Man thront in schöner Höhe über der Stadt Der Innenraum wird für Konzerte und Ausstellungen genutzt, in diesem Sommer auch für Theater. Gespielt wurden "Faust" und ein Stück von Hoffmannsthal. Ich nehme mal an, die Ballons gehören zur Dekoration des "Faust". Auf jeden Fall passen sie gut in die Vierung vor dem Turm.
Neue Projekt gibt es auch. Der das zerstörte Kirchenschiff andeutende Raum hinter St. Marien soll zu einem Kunstpark umgestaltet werden und die Buden vor dem Turm kommen weg. Schade eigentlich, denn sie stören nicht wirklich, vermitteln eher das Bild einer mittelalterlichen Bauhütte, was ja gut zu dem allein stehenden Turm und der Imitation eines Tretkrans als Lastenaufzug passt. Aber da das Gefängnis neben dem Fürstenhaus abgerissen wird, entsteht neuer Platz. Wiederaufgebaut werden soll auch die alte Stadtschule, deren Fundamente man jetzt durch einen hässlichen Holzverschlag, der sie vor Regen schützen soll, besichtigen kann.Ob das gut ist? Natürlich war sie bis 1945 eine architektonische Perle der Stadt, aber kaputt ist kaputt. Was nun entsteht, wird nichts anderes als ein Imitat sein. Wir imitieren also einen Zustand, der den vergangenen Krieg nicht kennt und vielleicht sogar unkenntlich machen soll. Dazu bedarf es dann nur noch der Rekonstruktion von St. Marien. Bin ich ein Prophet, wenn ich heute schon voraussage, dass sie kommen wird? Mal sehen, wann die Gelder fließen...
Neue Projekt gibt es auch. Der das zerstörte Kirchenschiff andeutende Raum hinter St. Marien soll zu einem Kunstpark umgestaltet werden und die Buden vor dem Turm kommen weg. Schade eigentlich, denn sie stören nicht wirklich, vermitteln eher das Bild einer mittelalterlichen Bauhütte, was ja gut zu dem allein stehenden Turm und der Imitation eines Tretkrans als Lastenaufzug passt. Aber da das Gefängnis neben dem Fürstenhaus abgerissen wird, entsteht neuer Platz. Wiederaufgebaut werden soll auch die alte Stadtschule, deren Fundamente man jetzt durch einen hässlichen Holzverschlag, der sie vor Regen schützen soll, besichtigen kann.Ob das gut ist? Natürlich war sie bis 1945 eine architektonische Perle der Stadt, aber kaputt ist kaputt. Was nun entsteht, wird nichts anderes als ein Imitat sein. Wir imitieren also einen Zustand, der den vergangenen Krieg nicht kennt und vielleicht sogar unkenntlich machen soll. Dazu bedarf es dann nur noch der Rekonstruktion von St. Marien. Bin ich ein Prophet, wenn ich heute schon voraussage, dass sie kommen wird? Mal sehen, wann die Gelder fließen...
Sonntag, 10. Juli 2016
Radtour nach Bitterfeld


Donnerstag, 7. Juli 2016
Schwarzer Abt und anderes
Trotzdem kam ich dann gut weg und gut an. Bis 23.00 Uhr schleppte die Familie die Sachen unsere 5 Etagen hoch und anderntags räumten wir einen ganzen Tag lang. "Stapelten wir" müsste man eher sagen. ;-) Doch dann war alles verstaut und wir rollten ab gen Schlaubetal. Im Forsthaus Siehdichum versammelte sich die ganze Schwiegerfamilie nebst Daniel und Kumpel Lutze zur Geburtstagsnachfeier der Schwiegereltern. 150.! Dazu luden sie alle in ihr Lieblingserholungsdomizil ein. Schön ist es da wirklich. Leider regnete es, so dass wir nicht wandern konnten. An "Kultur" stand Kloster Neuzelle (Bild oben) auf dem Programm. Seit dem letzten Besuch dort ist viel restauriert und fertig gestellt worden. Ein beeindruckendes Bauprogramm der katholischen Gegenreformation eben. (Bild Mitte) Einzigartig in unserer Region. Obwohl ich im Antiquariat herumschlich und dies und das beliebäugte beschied ich mich endlich doch mit einer Flasche Schwarzer Abt. (Bild unten) Ist billiger und auch "geistig". ;-)
Sonst habe ich mich arbeitslos gemeldet, einen AOK- Antrag gestellt, meine Projektergebnisse bearbeitet und fertig gestellt (Blog, Bilder und Projektfilm). Die Adresse ist: srobarka12.blogspot.de
Mittwoch, 22. Juni 2016
Rekord
Das muss auch mal vermeldet werden... Vor 5 Jahren fand ich die fast exakt 60 km lange Strecke rund um den Ruzin und fuhr sie mit Fotostop in etwas mehr als 3,5 Stunden. Als ich die Strecke zum Trainingsrundkurs machte, wurden Zeiten etwas über 3 Stunden im untrainierten und etwas unter 3 Stunden im trainierten Zustand normal. Jeweils vor den Sommermonaten konnte ich das Training intensivieren und schaffte 2h 50 und auch schon mal eine Zeit knapp unter 2 h 45. Heute nun fuhr ich "meine Strecke" zum letzten Mal. :-( Aber, was soll ich sagen? Ich fuhr sie in sage und schreibe 2h 29min und 38 sek! Zum Schluss Bestzeit und was für eine: Über 5 min schneller als die bisherige Bestzeit! Ja, ich bin etwas dünner geworden und letzter Zeit, aber schwächer nicht... :-)
Montag, 20. Juni 2016
Novy Hrad (Novo Castrum)
Ich (Bild sechs) war also auch mit und erzähle, wenn ein anderer so viel zu berichten weiß, einfach weniger von mir. Das kann auch erholsam sein und erholsam war unser Ausflug. Die langen Wanderungen in der herrlichen Bergwelt rund um Kosice und Presov werden mir fehlen. Oder? Mal sehen, wie es in Rumänien wird. Berge hat's da ja auch!
Von Hanigovce ist nichts zu berichten. Immerhin sahen wir ein Fest der freiwilligen Feuerwehr. Es waren viele Leute gekommen und man sieht, es passiert etwas auch in den abgelegensten Gegenden. Sicher kämpfen die hiesigen Feuerwehren wie bei uns gegen das attraktivere Freizeitangebot der Freizeitindustrie und müssen was tun, wenn sie junge Leute als Nachwuchs gewinnen wollen. Gemeinsame Partys schweißen zusammen. Das ist schon klar.
Ansonsten schläft das Dorf und man fragt sich, wovon die Leute leben. Das Anwesen eines alten Mannes, allerdings mitnichten typisch für dieses und andere Dörfer, zeigt, wie man früher hier lebte. (Bild unten) Ob er sich und sein Eigentum schon aufgegeben hat? Es sah rund um Stall und Haus sehr einsam aus...
Das war also dieses Kapitel. Ludo treffe ich vielleicht im Sommer in Altenburg oder Leipzig wieder. Warum nicht? Die Welt heute ist klein geworden und da wird nicht jeder Abschied zu einem Abschied für immer. Vielleicht sehe ich ja auch Andy und Lisa mal wieder. Wäre schön. (Das als Wink mit dem Zaunpfahl, wenn sie meinen Blog endlich gefunden haben- ich grüße euch!) ;-)
Freitag, 17. Juni 2016
Erstes Landesfinale Jdi in der Slowakei
Egal. Emas Sieg und Kristinas zweiter Platz am heutigen Tag waren verdient, ohne Zweifel. Aber auch die Drittplazierte, Simona von der Srobarova, hatte ihre Sache sehr gut gemacht. Sara hat sich enorm gesteigert und so mit zu einem klasse Finale beigetragen, auch wenn sie am Ende "nur" Vierte wurde. (Bild unten v.l.n.r.: Ema, Simona, Sara, Kristina; hintere Reihe: A. Banasova, Schweizer und deutscher Botschafter, slowak. Saatssekretärin, J. Binder/ GI und G. Telge/ ZfA) Aber was macht das? Profitiert haben alle Teilnehmer/innen. Und sie sind zu einem wirklich tollen Team geworden, das sich später in Bratislava wieder treffen will. Schade, dass ich nicht dabei sein kann. Und so blutete mein Herz nicht nur, weil es Silvia, Tomas, Lucia und Simon nicht bis ins Finale geschafft hatten, sondern vor allem, weil wir einander nun verabschieden mussten. Die Welt ist rund, vielleicht sieht man sich mal wieder, vielleicht hört man voneinander... Aber wer weiß es? Wie immer wachsen einem die Menschen, mit denen man in einem Projekt verbunden war, mehr ans Herz, als die Schüler/innen, die man "nur" im Unterricht hatte. Wirklich: Jeder Abschied ist ein kleiner Tod! Das trifft natürlich auch für den Abschied von einigen Kolleginnen zu. Nach so vielen Jahren ist es unwirklich, wenn man sich vorstellt, man kommt in diesem Kreis nie wieder zusammen. So gab es denn einige Tränen. Nun ja, die jungen Leute sind Abschiede noch nicht gewöhnt. Aber mir fallen sie auch schwer. Man wird kein Profi im "Loslassen". :-(
Lichtblicke? Doch, ich bin zufrieden mit dem Erfolg der Veranstaltung und mit meinem eigenen Auftritt. Und wenigstens Oliver (erstes und viertes Bild unübersehbar der Größte!) sehe ich noch beim Projekt in Lomnica. Was es sonst noch gab? Eine Baustelle direkt vor dem Hotelzimmer! Und Slowaken beginnen um 05.53 ihre Werkzeuge zurecht zu legen und "pünktlich" 06. 58 begann der Presslufthammer zu dröhnen. Dabei hatte ich den Wecker auf 07.45 Uhr gestellt. Bei der Rückfahrt hatte ich einige Hänger...
Freitag, 10. Juni 2016
Galerie Cafe Medzev
Vernissage bei Helmut in Medzev. Leider wenig Leute, die sich ansehen und anhören wollten, warum man Horror- Masken vor allem für das Musik- Business aus erinnerten Kindheitsträumen schafft. Träumen oder Traumata? Wir waren uns schnell einig, dass Künstler ruhig protestieren und sich missverstanden fühlen dürfen, wenn sie nur eine Diskussion angestoßen haben und von anderen in den vielleicht auch falschen Intentionen wiedererkannt werden. Ist das Problem nicht überhaupt das, dass heute nichts mehr wirklich schockiert? Solche Masken gehören ja längst zum Horror- Alltag der nächtlichen Filmseher oder Kino- Besucher. Vor einigen Jahren mag sich noch jemand in dem Zustand als der wiedererkannt haben, zu dem er in seinem Büro- Alltag "Jeder gegen Jeden" geworden ist, heute nimmt man solche Kreatur als "normal" hin und sieht den Bezug zum eigenen Ich gar nicht mehr. Was kann Kunst noch im Zeitalter der totalen Beliebigkeit? Darüber sprachen wir, als die jungen Leute schon gegangen waren. Enrik, der einen - wie er meinte - wenig schmeichelhaften Film über Medzev plant, das er daher zu dem Ort "Metzen" (statt Metzenseifen) verfremden will, freute sich noch über meine Erklärung der etwas altertümlich- hintersinnigen Bedeutung des Wortes. Jetzt passt ihm der Titel nicht nur als Verlegenheitslösung, sondern als Programm! ;-) Seiner maskenbildenden Freundin wird es nicht schwer fallen, passende Gesichter zu entwerfen. Das hässliche Gesicht dieser Welt? Helmut kennt es. Er hat seinen sterbenden Vater nicht aus dem Krankenhaus nach Hause holen dürfen. DAS ist der wahre Horror unserer verwalteten Welt. Aber wer will das sehen? Das Gesicht des Todes- wir haben es im Kino, aber in der klinischen Welt natürlich nicht zu Hause. Gut, dass es nun beim Kaffee- Trinken stört!
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