Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Mittwoch, 27. Juli 2016

Urlaub- Meersburg und Ravensburg am 21. 07.

Willhams hat eine schöne Umgebung, aber wandern war mit Uta nicht drin. Also Stadtwandern. Wir waren alle noch nicht am Bodensee und wollten unbedingt hin. Lindau? Alfred schlug Meersburg vor und bei mir klingelte es: Droste- Hülshoff! Also nix wie hin. Uta erinnerte sich an Schücking- Levin und ich wusste, da muss es ein Schloss geben. Alles richtig. Aber zuerst gab es ein sehr historisches und wirklich romantisches Städtchen zu sehen. (Bild oben) Die Stadtanlage hat den Krieg unbeschadet überstanden und präsentiert ein doch recht umfängliches Altstadtareal. (Zweites Bild) Dabei gibt es einen oberen Teil und eine Unterstadt am Bodensee. (Drittes Bild) Beide Teile haben ihren Reiz. Über beiden thront die Burg, die nicht nur des dichtenden Freifräuleins wegen sehenswert ist. (Bild vier) Ich denke, ich war noch nie auf einer älteren Steinburg. Der Bergfried soll auf das 8. Jahrhundert zurück gehen und neben Kaisern, Königen und Bischöfen hat Karl Martell hier seine Spuren hinterlassen. Wie kam der "Hammer" von den spanischen Gefilden in dieses Land? So schön und warm, wie wir es erlebten, soll es da nicht immer sein. Alfred berichtete von dauerndem Herbst- und Winternebel und davon, dass jenseits der Sommerzeit das Land einschläft und nur wenig attraktiv ist. Mag sein. Wir erlebten es sonnig- warm und sehr einladend.

Angenehm fand ich auch, dass die Burg nicht so geleckt und schön- restauriert ist, sondern alt und sogar ein kleines bisschen baufällig sein darf. (Bild fünf) Sie war als Burg sicher nie "glatt" und hübsch angemalt und so hat der heutige Anblick etwas Authentisches. Auch das Interieur ist sorgsam gewählt und wirkt an keiner Stelle kitschig oder bloß museal. Alles scheint, als ob es da immer war und also dort hingehört. Inklusive der Räumlichkeiten, in denen die Droste gelebt hat und gestorben ist. (Bild sechs) Was mich immer begeistert: Auch das Klo ist zu sehen! ;-)

Auf dem See gab es regen Ausflugsverkehr zur Schweizer Seite hinüber. Mainau war zu sehen. Trotzdem suchten wir ein Restaurant, in dem nicht der Meerblick mit bezahlt werden musste und fanden eins beim Aufstieg in die obere Stadt. Sehr fein das alles. Trotz der vielen Touristen waren Plätze frei. Ja, es ist ein Touristenort. Aber warum auch nicht? Wir waren ja auch Touristen!

Aber so groß, dass man den ganzen Tag hätte bleiben können, war Meersburg nun auch wieder nicht. Also traten wir den Rückweg an. Alfred schlug vor, über Ravensburg zu fahren und wir waren natürlich einverstanden. Ravensburg ist natürlich größer, hat ein paar intakte Strecken Stadtmauer und eine erkleckliche Anzahl Türme aufzuweisen. (Bild sechs) Die Puzzle- Fabrik sahen wir von der Straße aus; im Stadtzentrum fielen die Spiele nicht weiter auf. Man bereitete irgendein Stadtfest vor und der Fanfarenzug übte fleißig. Nach Meersburg kam einem das Stadtareal weitläufig vor. Man wundert sich immer wieder, woher die Städte seit dem Mittelalter so viel Kapital sammeln konnten. (letztes Bild) Alles in allem ein deutlicher Gegensatz zur Zone der Minderstädte (Polen, Slowakei alias Oberungarn) oder der weitgehend ausgefallenen Verstädterung in weiten Teilen der Ukraine.

Zum Abschluss hatten wir wieder einen schönen Abend mit Aperitif, Weißwein und Rotwein nebst Käseplatte usw. usf.

Am 22. 07. fuhr ich dann mit Alfred Rad. Uta und Franziska sind mit Berta nach Immenstadt und auf irgendeinen Berg gefahren. Sie waren begeistert. Ich auch. So viele kleine Straßen, auf denen man komfortabel und ohne von allzu viel Verkehr gestört zu werden, radeln kann. Und überall findet sich ein Gasthaus, wo man "eins packen", ergo ein Bier trinken kann. Ich fand gut, dass ich Biere der Machart "light" trinken konnte. Warum gibt es das in meinem Konsum und rings herum nicht? Alkoholfreies Bier schmeckt nicht, aber leichtes Bier wäre eine gute Möglichkeit, gerade im Sommer den Alkoholkonsum etwas runter zu fahren und doch das zu trinken, was einem schmeckt. Felix Bavaria eben. Ja, ein reiches und schönes Land. Deutschland könnte glücklich sein, wenn es in der Lage wäre, in einem etwas höheren Maße ALLE an seinen Schönheiten und Reichtümern teilhaben zu lassen...









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