Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Freitag, 10. Mai 2019

03.05.19 - Mit Polen in Transsilvanien

Polnische Schweden in Berlin und nun, ein paar Tage später, "richtige" Polen in Rumänien. Eigentlich hatte Wiesia (Bild oben in Făgăraș) mit Marcin, ihrem Nachbarn, und Elvira, einer gemeinsamen Freundin von diversen Kajak- Touren, nach Suceava kommen wollen. Aber von Grudziądz bis Rumänien und dann Suceava sehen? Ich riet, lieber nach Sibiu/ Herrmannstadt zu fahren. Und so trafen wir uns dort, hatten einen sehr schönen ersten Abend (u.a. mit Rotwein - leider zu viel - und guter Musik in meinem Pensionszimmer) und fuhren dann anderntags Richtung Brasov. Erster Halt war in Făgăraș, wo die sehenswerte Burg zum Verweilen einlud. Ich hatte sie auch noch nicht gesehen.

Das Ziel war allerdings Burg Bran (zweites Bild), das Zentrum des Dracula- Hype. Als solches gilt der Bau allerdings nur, weil er eine Art "Schwanstein Rumäniens" sein soll. (Ich finde, ein "Burg Eltz Rumäniens" - vergleiche Bild drei - wäre treffender, aber "Schwanstein" ist halt bekannter.) Ansonsten ist es fraglich, ob Vlad Țepeș Bran überhaupt besucht hat. Das Interieur widmet sich denn auch hauptsächlich der ersten rumänischen Königin, die dort zeitweise Hof hielt. Wahrscheinlich war sie spätromantischen Gemüts, da kam ihr dieses Ambiente entgegen. Ansonsten verbinde ich mit ihr nur das einzige (Bronze)Denkmal einer strickenden (!) Monarchin. Die Szene erinnert stark an Spitzweg, gegen den ich eigentlich nichts habe. Aber hier sei der Vergleich erlaubt, weil es die Ver(klein)bürgerlichung dieser Witz- Monarchie ganz gut kennzeichnet. Ansonsten war Bran schrecklich voll und man wurde mehr durch die Räumlichkeiten geschoben, als dass man sie hätte besichtigen Können. Aber gut, wir waren Touristen wie alle anderen auch... 

Auf meinen Vorschlag hin besichtigten wir auch die Bauernburg in Râșnov/ Rosenau (Bild unten), weil so etwas nun wirklich in Resteuropa so nicht zu sehen ist. Leider begann es zu regnen und wir kehrten zu den Autos zurück, ohne alles gesehen zu haben. In Brasov konnte ich das erhoffte traditionelle Essen organisieren und alle waren mit dem Ausflug zufrieden. Bilder des guten alten Kronstadt spare ich mir hier allerdings, denn das habe ich nun wirklich schon allzu oft fotografiert. Der Tag klang beim Italiener in Herrmannstadt und dann in Marcins Zimmer aus. Die Freunde konnten sich nur schwer lösen-ich musste sie ins Bett schicken. Am anderen Tag fuhren sie nach einem Frühstück bei Starbucks (gehe ich nie wieder hin!) über Bratislava nach Hause. Ich blieb noch.



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