Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Sonntag, 23. September 2018

Nürnberg am 29.07.2018

Alexandru hat die beiden letzten Tage in Leipzig genossen. Zuerst war er allein in der Stadt unterwegs Dann - am Sonnabend - waren wir mit ihm auf dem "größten Flohmarkt" Europas (?) und wie ich es mir gedacht hatte, fand er Münzverkäufer die Menge. Kompetent und einem jungen Hobby- Sammler gegenüber aufgeschlossen gaben sie die guten Stücke weitaus billiger ab, als in den Geschäften. Nun weiß der junge Mann also, warum ein Bekannter seines Vaters, bei dem er regelmäßig Münzen bestellt bzw. kauft, diese ab und an zum "Vorzugspreis" abgibt. Er hat sie sicher auch vom Markt und kann damit locker unter den Preisen bleiben, die in den (Händler-) Katalogen genannt werden.

Am Sonntag nahte nun der Abschied, denn Mircea hatte für seinen Sohn einen Transport ab Nürnberg für eben diesen Tag bestellt. Wir kamen rechtzeitig an und hatten sogar noch ein bisschen Zeit für ein Mittagessen. Dann nahm der Kleintransporter Alexandru mit sich fort und ich hatte einen ganzen langen Nachmittag Zeit, mir Nürnberg ganz in Ruhe anzusehen.

Was für eine Stadt! Klar, im Zentrum hat hier und da die Moderne gewütet, aber der langsame Rückbau und die Restaurierungen/ Sanierungen zeigen Resultate, die sich sehen lassen können. Immer mehr Zeilen mit historischen Häusern tauchen aus der Nachkriegsbebauung wieder auf. (Bild oben)

Fantastisch die Stadtmauer mit den imposantesten Wehrbauten, die ich bisher als Stadtbefestigung sah. (Bild vier) Man kann unschwer erkennen, was die Bürger zu verlieren hatten und also zu schützen bereit waren. Beeindruckend auch die Größe des Altstadtareals. Besonders hervorhebenswert sind natürlich die Bauten am Fluss, der mitten durch die Stadt fließt und im Bereich der Wehrmauern aufwändige Schutzbauten notwendig machte. (Bild zwei)

Meinen Stadtgang besonders angenehm machte ein Straßenmusikfestival, das offensichtlich von Ausländern aller Art, Migranten und Flüchtlingen etc. getragen wurde. Überall, wohin ich kam, gab es Musik und die Leute lagerten ungezwungen auf Wiesen oder einfach so auf einem freien Platz und hörten zu. (Bild drei - Platz vor dem Dürer- Haus).

Ich umrundete die Burg, auf der ich allerdings schon einmal war. Damals mit polnischen Studenten und geführt von zwei Frauen, die einen "feministischen Burgrundgang" anboten. Das Feministischste daran waren aber Liebesgedichte und gesungene Poesie zur Flöte und Sackpfeife. Ich fand's gut.

Neben den historischen gibt es auch Stadtteile, wo sich Alt und Neu (nicht immer harmonisch) gegenüberstehen. (Bild fünf) Aber was soll's? Trotzdem eine wunderbare Stadt! Zum Ausklang blieb ich in einer historischen Wurst- Bude hängen und aß original Nürnberger Würstchen. Das ließ sich aushalten und ich las und trank dort bis zum Einbruch der Dunkelheit. Was für ein schöner Tag!



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