Reisebilder aus der Ukraine, der Slowakei, Rumänien und Osteuropa. Reflexionen zum Alltag, Reiseberichte, Kurioses und Interessantes vom Zusammenleben der Völker, Privates für Freunde und Bekannte...

Donnerstag, 13. September 2018

Urlaub- Alba Iulia am 11.07.2018



Hermannstadt (Sibiu) musste noch warten. Erst mal sehen, wie viel Zeit wir für Alba Iulia brauchen würden, das ich unbedingt sehen wollte. Als befestigter Ort existiert der Platz seit der Römerzeit, evtl. noch länger. Der letzte Ausbau erfolgte unter den Habsburgern, was man im dritten Bild gut sehen kann. Unter dem Zeltdach römische Ruinen und im Hintergrund ein klassizistischer Bau.

Ansonsten Widersprüche über Widersprüche. Der heutige (und über lange Epochen) Hauptsitz der Orthodoxie (Bild oben und zweites Bild) teilt sich das Areal mit einer noch aus romanischer Zeit stammenden römisch- katholischen Kathedrale und beide Wahrzeichen der Religion stehen innerhalb einer nicht gerade von Frieden und Friedfertigkeit kündenden riesigen Militäranlage.

 Ich hatte den Fehler begangen, Uta bei sengender Hitze die Umrundung der Festung vorzuschlagen: Nach einer halben Ewigkeit hatten wir etwa ein Halbrund um die in mehrere Befestigungsringe und Bastionen (letztes Bild) gegliederten Außenwerke absolviert und waren froh, am Eingangstor aufgeben zu können, obwohl das sonst nicht meine Art ist. Immerhin bekamen wir so einen Eindruck von der immensen und liebevollen Arbeit, mit der die früher sicher tristen Bauwerke begrünt und mit kleinen parkähnlichen Anlagen mit Teichen, Fontänen und Sitzgelegenheiten aufgelockert wurden. Das wäre jedenfalls eine tolle Joggingstrecke! Zu den Dimensionen ist noch zu sagen, dass sich im Inneren der Festung im Prinzip eine ganze Kleinstadt befand und dass das Ganze durch großzügige Freiflächen für Exerzierübungen, Paraden usw. eben weitläufig ist.

Sehr gelungen und passend fand ich übrigens das Denkmal an einem der beiden Hauptzugänge zur Festung: Ich finde, das walzenförmige Gebilde könnte "Kriegsmaschine" heißen und zeigt recht drastisch, wie diese alles unter sich begräbt und zermalmt. (vorletztes Bild) Keine Idee, ob es noch der sozialistischen Zeit oder dem Zeitgeist heute verpflichtet ist. Ist auch egal. Ich finde es gelungen und an so einem Ort überaus passend. Sonst nämlich würden die vielen Kirchen und die schick restaurierten Kasernen nebst den Straßen mit den Unteroffiziershäusern einfach zu glatt und zu museal wirken. Man kann leicht vergessen, dass hier für Kriege gebaut wurde...

Dann ging es nach Sibiu zurück. Aber wir hatten noch Zeit genug unterwegs abzuzweigen und Befestigungsanlagen aus ganz anderer Zeit zu bewundern. Aber dazu im nächsten Eintrag mehr.




Keine Kommentare: